0,0442 mm; die Höhle ist 0,0858 mm, das ganze Organ also 0,1537 mm tief. Seine Höhe beträgt
0,1404 mm.
Der Bau und die ganze Form der Linse weist indessen auf eine viel niedrigere Entwicklungsstufe
hin, denn sie steht fast auf dem Standpunkte der einfachen Blase, mit grossem centralem Hohlraum. Der
Auswachsungsprozess der Zellen in Fasern hat zwar bereits begonnen, ist aber noch wenig vorgeschritten.
Eine Stelle, von der aus derselbe vor sich ginge, die also eine Unterscheidung von Linsenepithel und
Linsenkörper ermöglichen würde, lässt sich überhaupt nicht bestimmt erkennen. Bald findet der Ueber-
gang etwa im Linsenaequator statt, bald ist er über denselben hinaus ein wenig distalwärts (so besonders
dorsal), bald mehr oder weniger proximalwärts verschoben. Die bereits gebildeten Fasern sind noch sehr
breit, mit grossen dicken Kernen, und verhältnissmässig kurz. Der L i n s e n k ö r p e r , wenn man hier von
einem solchen überhaupt sprechen kann, wird dadurch mehrschichtig, dass die Zellen, welche früher die
proximale Linsenwand gebildet hatten und, soweit sie proximal von der jeweiligen Auswachsungsstelle gelegen
waren, an der Faserbildung sich nicht betheiligt hatten, noch an ihrer alten Stelle verharrt sind.
Ih r Zusammenhang ist aber sehr gelockert, und sie sind zuweilen zwischen die proximalen Enden der
Fasern hineingedrängt worden. Zuweilen fehlen sie auf verhältnissmässig grossen Abschnitten gänzlioh.
Die weite L i n s e n h ö h l e (Tiefe 0,0858, Höhe 0,1044 mm) ist noch vollständig erfüllt von dem
feinkörnigen protoplasmatisohen Gerinnsel, das sich auch auf den früheren Entwicklungsstufen, auf der vorhergehenden
indessen entschieden in geringerer Menge, als je tz t, vorgefunden hatte. Es sind darin die
kernartigen Zusammenballungen zahlreicher, auch anscheinend noch fester, als früher; ebenso sind die dem
Innenrande des Linsenepithels anliegenden zweifellosen Kerne etwas häufiger.
Die Linsenkapsel umschliesst die Linse in ihrem ganzen Umkreise. Sie besteht aus deutlichen,
feinen Fibrillenzügen, in denen sich noch da und dort kleine Kernchen finden.
S t a d i u m Y (11 mm). Taf. II. Fig. 25.
Auf dieser Entwicklungsstufe zeigt die Linse wieder kleinere Dimensionen. Sie hat eine Gesammt-
tiefe von 0,1247, bei einer Höhe von 0,1196 mm. Das Linsenepithel misst in der Augachse 0,0177 mm'
die Linsenhöhle hat ebenda eine grösste ’Weite von 0,0059 mm, während der Linsenkörper 0,1170 mm
dick, resp.. tief ist. Die Linsenhöhle zeigt nur noch sehr wenig von dem Gerinnsel, das sie bei früheren
Stadien meist gänzlich erfüllt hatte. Die dem Linsenepithel früher innen angelagerten Kernchen sind vollständig
verschwunden.
In ihrem Aufbau zeigt die Linse jetzt bedeutende Fortschritte. Das Linsenepithel ist zwar
abgesehen von seiner Stärkenabnahme, im Wesentlichen das alte geblieben; die Faserbildung hat dagegen
einen gewaltigen. Schritt vorwärts gethan, wie ja schon aus der Dimension des Linsenkörpers
hervorgeht. Die Auswachsungsstelle ist sehr deutlich, scharf ausgeprägt; sie findet sich dorsal ungefähr
an der proximalen Grenze des distalen Linsendrittels und geht ventral bis etwa auf den Linsenaequator
proximalwärts zurück. Die Fasern sind in ihrer Nachbarschaft zunächst noch breiter, mit rundlich-ovalen
Kernen. Je weiter davon entfernt, desto mehr strecken und verschmälern sie sich, und ihre Kerne werden
entsprechend länger und dünner. Die letzteren zeigen in dem Organ nunmehr die Anordnung zu einer
bestimmten, ziemlich strenge eingehaltenen Kernzone, die in einer Breite von durchschnittlich 0,028 mm,
die Linse etwa in ihrem Aequator umzieht. Nur ganz selten finden sich, und zwar nur in den dorsalen
Linsenpartieen, einzelne Kerne distalwärts.. über . die Zone hinausgeschoben. Etwas häufiger trifft man
ausserhalb der Zone liegende Kerne proximal davon, und es scheint mir, als ob sie, und ebenso die Fasern
denen sie angehoren, auf die Zellen der früheren proximalen Blasenwand zurückzuführen wären, die, wie
oben gezeigt, durch die von der Auswachsungsstelle aus ihren Ursprung nehmenden Fasern in ihrem Zusammenhang
gestört und zwischen die proximalen Faserenden vielfach hineingepresst worden sind. Augenscheinlich
sind sie dann theils zu Grunde gegangen, zum grossen Theil aber wohl'selbst schliesslich zu Fasern
geworden, haben dabei jedoch nur ihre dünnen distalen Enden zwischen die engegelagerten Fasern erster
Ordnung, um mich einmal so auszudrücken, hineindrängen können, während ihre stärkere Partie mit dem
Kern in der Nähe ihres ursprünglichen Platzes verharrt ist.
Jede Linsenfaser besitzt nur einen einzigen Kern. Zelltheilungen kommen im Gebiet des Linsen-
körpers, wie an der Auswachsungsstelle, niemals vor; sie sind lediglich auf das Linsenepithel beschränkt.
Die L i n s e n k a p s e l ist fast allenthalben zur vollkommenen Membran geworden, nur noch stellenweise,
besonders da, wo sie mit anderen Gewebstheilen (dem Aufhängeapparat) in Verbindung tritt, lässt sich
ihre Zusammensetzung aus einer Anzahl feiner Fibrillen erkennen. Kerne finden sich niemals mehr weder
in der Linsenkapsel, noch derselben unmittelbar angelagert.
S t a d i u m VI (13 mm).
Das L i n s e n e p i t h e l hat jetzt in der Augachse eine Stärke von 0,0169 mm, die L i n s e n h ö h l e
ebenda gemessen eine Mächtigkeit von 0,0112 mm. Der L i n s e n k ö r p e r ist 0,0988 mm dick. Die Ge-
sammttiefe der Linse stellt sich demnach auf 0,1269, ihre Höhe beträgt 0,1170 mm.
Das .Linsenepithel hat in seinem innern Aufbau keine Aenderung erlitten. Die Auswachsungsstelle
seiner Zellen zu Fasern findet sich etwa im Linsenaequator; in den dorsalen Theilen des Organs ist sie etwas
distalwärts, in den ventralen proximalwärts verschoben. Die Fasern sind, besonders in den von der Aus-
wachsungsstelle entfernten, älteren Partieen sehr lang und schmal geworden, auch ihre Kerne haben sich
flobh etwas gestreckt. Die schon auf der vorigen Entwicklungsstufe sehr deutliche Kernzone ist noch
schärfer ausgeprägt und umschliesst die Linse in der Gestalt eines Bandes, dessen distaler Band ca. 0,0156 mm
vom distalen Pol des Linsenkörpers entfernt ist, während zwischen seinem proximalen Rande und dem
proximalen Linsenpole ca. 0,028 mm liegen. Das Band hat ¿ine Breite von etwa E|#286 mm. Die distale
Grenze der Kernzone wird nur ganz selten von -einzelnen Kernen überschritten, die proximale etwas häufiger,
was ich vor Allem auf Rechnung der Kerne setzen möchte, die den erst nachträglich zu Fasern ausgewachsenen
Zellen der frühem, proximalen Linsenblasenwandung angehören.
Die L i n s e n h ö h l e birgt ziemlich viel Gerinnseljndoch fehlt in demselben jede Spur von kern-
ahnlichen Zusammenballungen; ebenso sind die der proximalen Linsenepithelfläche früher angelagert gewesenen
Kernchen vollständig verschwunden.
Die L i n s e n k a p s e l i s | vollkommen fertig und stellt eine wirkliche Membran dar.
S t a d i u m VII (17 m m f t Taf. II. Fig. 26.
Die Dicke des Linsenepithels stellt sich bei diesem Stadium auf 0,0130 mm. Die Linsenhöhle
hat eine Stärke von 0,0.101, die des Linsenkörpers beträgt 0,1495 mm. Die Linse ist demnach 0,1726 mm
tief. Ihre Höhe ist 0,1560 mm; ihr Volumen stellt sich daher, die Höhle mit eingerechnet, auf 0,0022
obmm. Die jetzt üpaltförmige Linsenhöhle reicht im venträlen Theile der Linse proximalwärts etwa bis
zum Linsenaequator, während sie dorsal schon 0,0130 mm vorher aufhört.