früher, sie is t eine trübkörnige, wenig durchsichtige. Masse von 0,02—-0,025 mm Dicke, in welche
nun die Stacheln eingesenkt sind, aber n i c h t in der .sonst allgemein üblichen Weise b i s z um
B o d e n , au f den Hautmuskelschlauch hinab, sondern n u r durch ih re h a l b e D i c k e hindurch.
E s ergiebt sich weiter, dass auch die Anordnung der Stacheln nicht die gewöhnliche, regelmässige
is t; a n s ta tt in parallelen Querreihen u n d . u n te r sich ebenfalls, parallel, stecken dieselben h ie r
fa s t r e g e l l o s in der H a u t; allerdings erkennt man bei genauerer P rü fu n g Querreihen, aher
diese sind weder völlig gerade, noch völlig parallel, nnd die. Stacheln seihst liegen auch nicht
durchaus pa ra lle l zu einander und z u r Längsaxe des Körpers. Sie sind je nach der Grösse des
Thieres verschieden lang,, zwischen 0,018 und 0,028 mm, aher n u r ganz schmal (0,005 mm) und
n ich t schuppenartig v e rb re ite rt. Sie lösen sich bei der Beobachtung in Blutserum öder Kochsalzlösung
mitsammt der H au t, in der sie sitzen, binnen k ü rz e ste r F r is t vollkommen auf. Ich
will noch erwähnen, dass ich nirgends zwischen den h ie r geschilderten Ausbildungsweisen der
H a u t irgend welche Mittelformen aufgefunden habe; immer zeigte sich eine von ihnen in der
beschriebenen A r t sch a rf ausgeprägt.
D a rm a p p a r a t . A u f den Mundsaugnapf folgt zunächst ein deutlicher, aber nich t sehr
g rösser Vorhof, d a rau f ein kleiner, kugeliger P h a ry n x , d e r bei dem lebenden Thiere besonders
durch seine Farblosigkeit und Durchsichtigkeit auffällt. Das Körperparenchym des Wurmes is t
nämlich in Folge einer s ta rk körnigen Beschaffenheit des Parenchymzelleninhaltes so undurchsichtig,
dass es das Studium von Einzelheiten der inneren Organisation theilweise vollkommen
unmöglich macht. Ic h werde a u f den folgenden Seiten diese Eigenschaft des Pa renchym s noch
mehrmals herbeiziehen müssen als Ursache fü r g a r nicht oder n u r mangelhaft erkannte Banverhältnisse
unseres Thieres. Auch in Mund- und Bauchsaugnapf is t das zwischen den Muskelfaserzügen
vorhandene Grundgewebe mit diesen Körnchen durchsetzt und mehr oder minder
undurchsichtig (bei auffallendem Lichte re in weiss); der P h a ry n x allein en tb e h rt einer solchen
A u ss ta ttu n g nnd aus diesem Grunde is t ihm seine gewöhnliche Durchsichtigkeit gewahrt,
welche h ie r n u r im Vergleich zu der Undurchsiehtigkeit der Umgebung besonders auffällig h e rv
o r tr itt. A u f den P h a ry n x folgt fa s t immer ein so k u rz e r Oesophagus, dass 'die Gabelung
der Darmschenkel unmitte lba r am P h a ry n x zu erfolgen scheint (Fig. 45—47, Taf. I I ) ; in
anderen, allerdings selteneren Fä llen w a r e r jedoch — oh in Folge besonderer Dehnung, oder normaler
Weise, w a r nicht zu unterscheiden — ziemlich deutlich s ich tb ar nnd rep rä s en tirte ein
mässig dickes R o h r von beinahe doppelter P h a ry n x lä n g e (Fig. 43, Taf. II). Die Darmschenkel
selbst sind zwei sehr ansehnliche, weite Blindschläuche, die bis k u rz v o r das Hinterende den
gesammten Wurmkörper durchziehen, und bei s ta rk e r Contraction desselben in sch a rf eingeschnürte
F a lte n sich legen (Fig. 48, Taf. II). Die Nah ru n g des Distomum variegatum besteht, wie die des
D. cylindraceum, aus B lu t; der W u rm is t ein augenscheinlich sehr gefrässiger un d sehr gefährlicher
Gast, dessen Darmschenkel schon bei Individuen von 1—1,5 mm Länge so s ta rk e rw e ite rt nnd
dick mit B lu t gefüllt sind, dass man die Thiere hei einem geringen Anspannen der Lungen wand
deutlich nach aussen durchscheinen sieht. Auch h ie r scheint aber die Verdauung n u r verhältniss-
mässig s eh r langsam v o r sich zu gehen.
Von dem N e r v e n s y s t e m s ieht man am erwachsenen Thiere infolge der eben betonten
Parenchymbescbaffenheit so g u t wie nichts; höchstens lässt sich der centrale Theil in Ge sta lt
einer etwas helleren, über den P h a ry n x herüberziehenden Querbandes erkennen. Besser eignen
sich junge Thiere von 1— 2 mm Länge, bei denen die Eibildung noch nich t begonnen nnd wo
auch das Parenchym seine volle, körnige Beschaffenheit noch nicht e rlangt hat. Den A pparat
in seiner ganzen Ausdehnung zu verfolgen, erweist sich freilich auch hier als unmöglich,
indessen gelingt es wenigstens nicht selten, grössere oder kleinere P a rtie en in to to zu r Ansicht
zu bringen. Ic h habe au f solche Weise bestimmen können, dass von den drei jederseits vorhandenen
Längsnerven wenigstens der Rücken- und der Bauchnerv bis in’s Hinterende des Leibes
verlaufen und dass sie auch von Stelle zu Stelle durch Quercommissuren mit einander in Verbindung
stehen. In den Längsnerven sind schöne eingelagerte Ganglienzellen h ie r nnd da vers
tre u t; von feineren Verzweigungen freilich is t nichts zu erkennen. Hingegen kann man nun
au f Schnitten durch conservirte und gefärbte Objecte h ie r mehr sehen, als so n s t: die Thatsache,
dass die Parenchymzellen so undurchsichtig und körnig sind, v e rh in d e rt' die Sichtbarkeit des
Apparates im frischen Thiere; aber eben diese Körnigkeit is t es wieder, welche im S chnitt -das
blasse Nervensystem deutlicher gegen die Umgebung h e rv o rtreten lässt. A u f diese A r t und
Weise habe ich das Vorhandensein von Längsnerven auch im Vorderkörper constatiren können;
die Verbindung der Bauchlängsnerven durch ununterbrochene Quercommissuren, an deren .Insertionsstellen
auch nach aussen Nervenstränge a b tre te n ,' lässt sich h ie r oft deutlich nachweisen.
E s is t demnach wohl ziemlich sicher, dass das Nervensystem unseres Wurmes einen en tsprechenden
Ban besitzt, wie w ir ihn von seinen Verwandten kennen; au f die Einzelheiten desselben
bin ich freilich nich t w e ite r eingegangen.
E x c r e t i o n s a p p a r a t . Von demselben is t in Folge der angeführten Eigenschaft des
P arenchyms ebenfalls nicht viel zu sehen. Zwischen den Hoden und dem Bauchsaugnapfe, aher
mehr dem le tz teren genähert, bemerkt man oft in den Körperseiten zwei blasenförmige Gebilde,
deren Vorderende mehr oder minder abgerundet, deren Hinterende dagegen von den Keimdrüsen
nnd dem U te ru s s tets verdeckt ist. Es sind die Schenkel der Excretionsblase, welche le tz tere
hier, ganz ähnlich wie hei dem Distomum cylindraceum, zum bei weitem grössten Theile von einem
unpäaren Hanptstamme d a rg e ste llt wird. Derselbe schwankt in seinen Dimensionen natürlich
je nach dem Grade seiner Füllung, und w ird meist e rs t nach einiger Z e it s ichtbar; nach hinten
zu ve rdickt sich seine Muskulatur zu einem Sphinkter, der den Verschluss des Excretionsporus v e rmitte
lt. Aus den kurzen, sackförmigen Schenkeln des Sammelraumes kommt jederseits ein Gefäss.
hervor, über dessen weiteren Verlauf ich aher nicht zu völliger K la rh e it gekommen bin; augenscheinlich
v e rh ä lt sich dasselbe jedoch ähnlich, wie bei D. cylindraceum, wo es sich bald in einen
vorderen nnd hinteren A st gabelt, die dann den Nebengefässen den Ursprung geben. Am deutlichsten
s ieht man gewöhnlich den vorderen Hauptgefässast, der bis zur Höhe der Darmtheilnng
aufsteigt nnd d o rt in die Capillaren zerfällt. Die Flimmertrichter, die meist ih re r peripheren
Lage .wegen nich t schwer zu erkennen sind, messen ungefähr 0,011 mm in der Länge und sind
an ih re r Basis 0,005 mm breit. Das ganze Gefässsystem des Distomum. variegatum zeichnet sich
aus (mit Ausnahme der Sammelblase) durch eine augenscheinlich sehr geringe Widerstandsfähigkeit
seiner Wandungen. Sobald man den Wurm u n te r das Deckgläschen bringt, beginnt das ge-
sammte Röhrenwerk der Gefässe sich s ta rk aufzublähen, ganz ähnlich, wie es auch bei Distomum
cylindraceum zu beobachten war. Während aber d o rt die Capillarwandungen dem Drucke wenigstens
eine Z e it lang zu widerstehen vermochten, tre te n h ie r schon sehr bald Flüssigkeitsbläschen durch
dieselben in die benachbarten Parenchymtheile über und zerstören nach und nach das Gefäss
vollkommen, während der E n d tric h te r seine T h ä tig k e it noch lange fortsetzt. Damit stimmt die
Beobachtung überein, dass man a u f Schnitten nicht im Stande ist, an den grösseren und kleineren