Das le tz te Aussenglied des v i e r t e n Fusspaares zeigt beim Männchen dieselbe Bewehrung wie
das des dritten- .Beim Weibchen (Taf. I I , Fig. 21) is t jedoch die u n te re Innenrandborste keine
gewöhnliche F ied e rb o rste ; sie h a t n u r einen einseitigen Besatz k u rz e r Dornen und is t s te ts ch a rak te ristisch
gebogen.
D e r In n e n a s t, in beiden Geschlechtern gle ich , e rre ic h t n u r die Länge des ersten Aussenast-
gliedes. Die Bewehrung weicht von . dem vorhergehenden Fusspaare d a rin ab, dass h ie r der Innerirand
des zweiten Segments n u r zwei Borsten trä g t, von welchen die un te re s te ts gebogen und nach aussen
mit langen Fiederhaaren, nach innen aber mit kurzen Fiederdornen besetzt is t.1)
F ü n f t e s F u s s p a a r des Weibchens (Taf. I I I , Fig. 14):. D e r innere Abschnitt des Basalsegments
is t n u r sehr wenig nach unten v e rlän g e rt. De r U n te rran d bildet in der Nähe der In se rtionsstelle
des Endglieds einen kurzen, z ahna rtigen Vorsprung und tr ä g t sechs mit weit von einander
entfernten Fiederdornen besetzte Borsten, von welchen die d r itte (von aussen nach innen gezählt) die
grösste und die erste die kleinste is t; von den übrigen folgen hinsichtlich ih re r Längen der vierten
die fünfte, zweite und sechste. Am Unterrande der äusseren P a r tie stehen einige feine Dornen. Das
Endsegment is t .in seinem oberen Teile sehr b re it und verschmälert sich nach der Spitze z u beträchtlich.
Es tr ä g t am Aussenrande zwei gleichlange B o rs ten , am Ende ebenfalls zw e i, von welchen, die innere
die längste is t, und am Innenrande nahe dem distalen Ende eine Borste von e twa der halben Länge
der benachbarten. Aussen- und Inn en ran d tra g e n noch einen Besatz k u rz e r Stacheln, welche sich
auch oft noch in einigen kurzen Reihen a u f die Oberfläche des Segments e rstrecken.2)
Beim Männchen (Taf. I I I , F ig . 15) tr ä g t der U n te rra n d des Basalsegments v ie r k rä ftig e
Stacheln; der d ritte is t der längste, die übrigen drei sind fa s t von gleicher Grösse. D e r v ie rte is t
von den drei anderen durch einen grossen Zwischenraum g e tren n t.8) Wie beim Weibchen, so findet
unwesentlich ab. Die kleine distale Borste am zweiten Segmente giebt er (Fig. 11) gar nicht an. Die sehr lange, stachelartige
Verlängerung dieses Gliedes soll nach ihm in der Höhe der Spitze des dritten Segments endigen, das mit drei (unbefiederten)
Borsten besetzt ist. Da — wie meine Fig. 20 zeigt — die Verlängerung des zweiten Gliedes sich meist über die Spitze des
letzten Segments hinweglegt, so kann hierdurch leicht der Eindruck hervorgerufen werden, als ob -sie relativ kurz und das
Endglied mit d r e i Borsten bewehrt sei. B r a d y wird wohl durch diese Erscheinung getäuscht worden sein, ebenso auch
H e r r i c k , dessen Fig. 20 der B r a d y s ausserordentlich ähnlich ist.
*) B r a d y und H e r r i c k zeichnen alle Anhänge dieses Fusspaares als unbefiedert. Ersterer giebt an Stelle des
äusseren apikalen Stachels des letzten Innenastgliedes eine lange Borste an.
2) Die Verhältnisse, wie sie B r a d y in Fig. 12 darstellt, sind bis auf nicht erwähnenswerte Geringfügigkeiten genau
dieselben, wie ich sie beobachtet habe. Das Endsegment als „quadrangular“ zu bezeichnen, dürfte aber wohl nicht ganz korrekt sein.
H e r r i c k s Fig. 6 weicht nicht unwesentlich von den von B r a d y und mir gegebenen Zeichnungen ab. Die Anzahl der
charakteristischen Borsten beträgt zwar ebenfalls sechs für das Basal- und fünf für das Endsegment; aber die relativen Längen
dieser Borsten sind durchaus andere. Am Basalsegmente sollen die Borsten nach ihrer Länge geordnet so aufeinander folgen:
3, 2, 1, 6, 5, 4. Der Aussenrand des viel schlankeren Endgliedes trägt noch die kürzere der beiden Endborsten. Die Borste,
welche bei den britischen und deutschen Tieren dem Innenrande angehört, ist von H e r r i c k als Apikalborste gezeichnet. Die
Reihen feiner Domen, welche sich auf der Fläche des Segments befinden, sollen in sehr grösser Zahl vorhanden sein. — Auf
das Vorhandensein des oben erwähnten, zahnartigen Vorsprungs des Unterrandes des Basalsegments legt H e r r i c k im Hinblick
auf die B r a d y sehe Figur ein besonderes Gewicht. Obgleich solchen minutiösen Gebilden keine grosse Bedeutung beizulegen ist,
so mag doch erwähnt werden, dass der männliche Fuss des typischen Canth. northumbricus (cf. B r a d y s Fig. 13) dieses Zahnes
ebenfalls 'nicht entbehrt. Am weiblichen Fusse ist er wahrscheinlich von B r a d y übersehen worden.
3) B r a d y (Fig. 13) und H e r r i c k (Fig. 13) geben am Basalgliede nur d r e i Anhänge an, und zwar sind dieselben nach
der Zeichnung des letzteren Forschers von gleicher Länge; in B r a d y s Fig ur ist der mittlere bedeutend länger als die beiden
sich auch h ie r ein z ah n a rtig er Vorsprnng des Unterrandes. Das Endglied is t schlanker als im anderen
Gesohlechte und nach hinten (unten) ebenfalls, verjüngt. Die fünf A nhänge sind auch h ie r dornartig. Die
beiden des Aussenrandes sind von ziemlich gleicher Länge. D e r äussere apikale D o rn 1) is t länger als
jene und wird wieder von dem inneren an Länge iibertrofFen. D e r Dorn des Innenrandes is t von allen
der kürzeste. Winzige Dörnchen finden sich an den Rändern des Endsegments und an dem äussersten
Vorsprunge des Basalgliedes.
Die S p e r m a t a p h o r e is t klein und flaschenförmig.
Die Tiere sind fa s t f a r b l o s .
Der E i b a l l e n is t gross; oft re ich t e r sogar bis zum Ende der F u rk a, ja noch darüber hinaus.
Gr ö s s e : $ 0,8, <-f 0,6 mm.2)
E r k e n n u n g s m e r k ma l e : Die sehr s ta rk ausgezackten H in te rrän d e r aller Körpersegmente,
Form der F u rk a , Bau des fünften Fusspaars.
V o r k om m e n : Gcinth. nortlmnbricus is t ausser von B r a d y und H e r r i c k n u r noch von mir
beobachtet worden, und zwar in einem Tümpel bei Dieskau, einem Teiche bei Sittichenbach (bei Eisleben)
und im Schulensee3) in der Nähe von Kiel.
5. Canthocamptus trispinosus Brady.
(Taf. I I I , Fig. 1— 11.) .
1880. Canthocamptus trispinosus B r a d y , A monograph. Bd. I I , p. 55 — 56. Taf. XLV, Fig. 15—22.
1880. trispinosus R e h b e r g , weitere Bemerkg. p. 65 u. 6 6 . Taf. IV, Fig. 1—3, 7 u. 8 .
1889. „ trispinosus P op p e , Notizen z. Fauna, p. 549 — 550. Taf. V III, Fig. 2 — 4.
V o r b e m e r k u n g :
B r a d y beobachtete n u r das Weibchen; R e h b e r g fand und beschrieb zu erst das Männchen,
und P o p p e ergänzte die R e h b e r g s c h e Diagnose. ;
D a Canth. trispinosus eine Canth. northumbricus s eh r nahstehende A r t i s t , so is t a u ch , um
Wiederholungen zu vermeiden, in nachfolgender C h arak teristik soviel wie möglich au f le tz tere Form
Bezug genommen.
anderen. Dass der vierte, innerste Anhang bei der britischen und nordamerikanischen Form wirklich fehlt, ist leicht möglich.
Wenn man den Fuss nicht frei präpariert, kann man allerdings diesen Dorn auch leicht übersehen. — DieFörm des Endsegments
ist nach H e r r i c k eine andere als B r a d y und ich sie gefunden haben.
*) Da zwischen Aussenrand und Spitze keine scharfe Grenze zu ziehen i s t , so kann man diesen Dorn (ebenso wie am
weiblichen Fusse — cf. Anm. 2 d. vor. S.) auch als zum Aussenrande gehörig auffassen.
?) B x a d y : 9 mm. H e r r i c k : von .0,65 mm a.n a.ufwärts (?): •
8) Das Material aus diesem Gewässer verdanke ich Herrn Dr. A p s t e i n in Kiel. ' '