•von einer- Zelle zu r anderen abwärts, und schienen wieder zurückzukehren . . (1. c. p. 72)
ich entsinne mich in der T h a t nicht, bei irgend einem anderen Wurme eine so constante und
auffällige Bewegung der E ie r bemerkt zu haben. 0,25 mm vor der Mündung in den Genitalsinus
findet sich endlich ein deutlich gesonderter Yaginaltheil, der 0,018—0,02 mm dick, durch seine
v e rs tä rk te Muskulatur und durch die Auskleidung mit winzigen, aber s eh r dicht stehenden
Zäpfchen sich auszeichnet.
Die E i e r sind im Yerhältniss ziemlich gross, 0,049 mm lang und 0,038 mm b re it; die
Angäbe von S chwarze (1. c.), dass sie n u r ungefähr die Hälfte ih re r Dänge in d e r B re ite mässen,
b e ru h t sicher au f einer nich t ganz genauen Schätzung. Sie besitzen einen deutlich abgegrenzten
Deckel und hell ockerbraune Schale, durch welche hindurch der In h a lt wohl zu erkennen ist.
Entsprechend der Kürze des U te ru s können die E ie r in ihm n u r die ersten Stadien ih re r Ent-"
Wickelung durchmachen, während der bei weitem grössere B est derselben im Freien, im Wasser,
durchlaufen werden muss. Gewöhnlich bemerkt man in den direct vor der Genitalöffnung befindlichen,
und demnach dicht v o r der Ablage stehenden E ie rn n u r einige (3—7) Klüftungszellen,
die noch n ich t einmal zu einem einheitlichen Haufen sich zusammengeschlossen haben (Fig. 28, Taf. II).
Was die Jugendform des Distomum endolobum anbelangt, so habe ich vor kurzem mit
Bestimmtheit die Cercaria o r n a t a aus Planorbis als solche in Anspruch genommen.1) Bei Gelegenheit
weite re r Untersuchungen über die Zugehörigkeit un serer häufigeren Cercarien zu reifen
Distomen habe ich nun auch aus einer C ercarie.aus L im n a e a s t a g n a l i s , die wohl mit einer der
verschiedenen Cercariae a r matae i d e n t i s c h sein kann, die ich aber m it d er früheren Planorbiscerc&rie
z u r Z e it nicht vergleichen konnte, das Distomum endolobum erzogen. Es is t m ir bis je tz t nich t
möglich gewesen, h ie r zu einem kla ren Ueberblick über die wirklichen Verhältnisse zu gelangen;
jedenfalls sehe ich je tz t ein, dass in diesem F a lle n u r Züchtungen, nich t der W ürme r aus den
einander oft verzweifelt ähnlichen Cercarien, sondern der Cercarien aus den E ie rn der Würmer
die Entscheidung bringen können. Bis au f weiteres möchte ich daher mein früheres bestimmtes
U rth e il über die-Jugendform unseres Wurmes aufheben, besonders insoweit es den N am e n und
den Zwischenwirth der JEndolobumcerca,Tie betrifft.
Die jüngsten Exemplare des Wurmes, die ich hauptsächlich in den Wintermonaten in
gefangen gehaltenen Fröschen auffand, waren alle bereits typische Distomum endolobum, die besonders
an der queren Stellung der h in te r einander liegenden Hoden und an der median gelegenen
Genitalöffnung deutlich als solche kenntlich waren. Im Gegensatz zu S chwarze, der die W ürmer
bereits nach 24 Stunden zu r Geschlechtsreife erzogen haben w ill2), habe ich die Ueberzeugung
gewonnen, dass die Entwickelung im definitiven W irth e viel w e n i g e r schnell, theilweise sogar
a u s s e r o r d e n t l i c h langsam vor sich g eh t; ich werde in dem letzten Theile d e r A rb e it noch
n äh er auf die Befunde und Beobachtungen einzugehen haben, welche mich zu dieser Aeusserung
veranlassen. Die ersten E ie r scheint unser Wurm nicht frü h e r als bei einer Länge von ca. 1,5 mm
zu bilden, im übrigen is t betreffs der Entwickelung des Distomum endolobum nichts von Bedeutung
mitzutheilen.
J) Ber. d. K. Sächs. .G-esellsch. d. Wissensch. 9. I. 1893. p. 18.
2) S c h w a r z e , Postembr. Entw. d. T r em . 1. c. p. 29. S.-A.
II. Di stomum clavigerum RUD0LPHI.
L i t t e r a t u r :
Disto'ma clavigerum Bddolphi, Entoz. Synops. p. 103 u. 389.
Distomum „ D iesing, S y s t. Helm. p. 352.
Distonia „ ex p. P agenstecher, Trematodenl. u. Trem. p. 3.9.
n „ Molin, Nuovi Myzhelmintha etc. 1. c. p. 846. Tav. I I I , Fig. 3.
n V an B eneden, Mém. su r les vers int. 1. c. p. 96.
Distoma medians exp. Olsson, B idrag etc. 1. c. p. 25. Taf. IV, Fig. 63.
Distomum clavigenm S chwarze, Postembr. Entw. etc. | | | c . p. 36. Taf. I I I , Fig. 25 — 29.
„ neglectum v. L instow, Zool. J ah rb ., Abth. f. Anat. u. Ontog. m . 1 8 8 8 . p. 101.
Taf. É ,; Fig. 3.
„ clavigerum No a ck, Die Anat. u. Histol. v . D. clav. Dissert. Rostock 1 8 9 2 . 2 Taf.
Ich habe schon bei frü h e re r Gelegenheit k u rz d a rau f hingewiesen, dass die Unterscheidung
und richtige Benennung der drei Froschdistomen mit seitlicher Genitalöffnung noch heutzutage
ziemlich im Arg en lieg e .1) Wenn ich nun h ie r d a ran gehe, die Synonymie zu entwirren und
ein etwas klareres Bild der d re i.F o rm e n und der in der L itte r a tu r über sie niedergelegten
Beobachtungen zu geben, so dürfte es sich von v orn herein empfehlen, dies n ich t fü r jede Form
einzeln, sondern fü r alle drei gleichzeitig zu thun. Und da fernerhin Distomum clavigerum die
am längsten 'bekannte Form ist, und es sich auch hauptsächlich um seinen Namen dabei dreht,
so b ie te t es zu dem gedachten Zwecke jedenfalls die beste Gelegenheit d a r; es würden dann die
bei den beiden anderen A rte n vorangesetzten L ite ra tu rn a c hw e is e des weiteren hiermit zu v e rgleichen
sein. Z u r besseren Orientirung füge ich zunächst nochmals die Hauptcha rakte re der drei
Formen h ie r an : Es h a t :
Distomum clavigerum R ud. die Hoden h i n t e n im Körper, seitlich der Mittellinie, l a n g e
Darmschenkel, h in te r deren Enden dire c t die Hoden liegen, und einen Mund-
~ saugnapf, der ungefähr d a s D o p p e l t e des Bauchsaugnapfes an Grösse
e rre ic h t; Länge bis zu 3,3 mm;
Distomum confusum n. sp. Die Hoden g a n z v o r n im Körper, zu Seiten des P h a ry n x ,
k u r z e ; sackförmige Darmschenkel, und einen Mundsaugnapf von ungefähr
d em s e l b e n Durchmesser wie der Bauchnapf; die Grösse g eh t bis zu
1 ,3 m m ;
Distomum medians Ol s so n : die Hoden in d e r K ö r p e rm i t t e , z u Seiten des Bauchnapfes.
H a l b l a n g e Darmschenkel, die bis zu r Höhe eben dieses Saugnapfes
reichen, und einen Mundnapf, der zu dem Bauchnapfe sich verhält, wie
3 : 2 ; Grösse cá. 1,5— 2 mm.
Der Name D. clavigerum wurde geschaffen von R udolphi fü r eine Wurmform, die e r con-
s e rv irt von v. O lfers e rh ie lt und fü r die e r u n te r anderen Charakteren die folgenden, fü r uns
’) Centralbl. f. Bakteriol. u. Parasitenk. XIII. 1893. p. 80.