mögen sie nu n länglich-röhrenförmige, oder rundliche Gestalt besitzen, grosse runde Ke rne von 0,4#78 mm
Durchmesser. Eine Ausnahme machen n u r die in jenér ' mit dem Linsenepithel in Zusammenhang
stehenden Zone peripherisch gelegénen Zellen! Diese sind augenscheinlich die ; jüngsten, eben erst aus dem
Linsenepithel hervorgegangenen Bestandtheile des Lins'enkorpers: ihre Kerne haben daher, entsprechend
der langgestreckten Gestalt der Linsenepithelkeme, noch eine längliche Form. Von Anordnung der
Kerne in eine bestimmte (sog. Meyer’sche) Kemzone fehlt jede Spur.
Die Linse umgibt eine sehr feine dünne Kapsel. Dieselbe war bei den von mir untersuchten
Exemplaren n u r in einem Falle vollständig ausgebildet und stellte sich als zarte structurlose Membran
dar. In anderen Fällen war die Kapsel am ventralen Scheitel des Linsenellipsoids augenscheinlich noch
in der Büdung begriffen. Es fand sich hier zwischen Linse und Iris resp. Ciliarkörper ein Haufen
Bindegewebszellen mit grossen Kernen, sowie ein, Gewirr von bindegewebigen Fasern, in welche die, an
der übrigen Circumferenz der Linse bereits, fertige, Kapsel überging. Einen Zusammenhang mit
anderen bindegewebigen Schichten hatte diese Gewebsmasse nicht mehr. Man h a t in ih r augenscheinlich
den letzten Ueberrest jen e r Bindegewebszüge zu suchen, die au f früherer-Entwicklungsstufe dén ganzen
Augenbecher ausgefüllt hatten, und denen z. B. auch der Glaskörper seinen Ursprung verdankt. Möglicherweise
ist die: fragliche Masse aber auch nicht auf dieses eingewanderte Bindegewebe, sondern auf jene
wemgen mesodermalen Elemente zurückzuführen, die,' wie Einige annehmen, bei Bildung der Linsen-
blase sich von der Körperwand mit abgeschnürt haben sollen. Wie dem auch sein mag, soviel scheint
mir sicher, dass man es hier mit Bindegewebe zu thun hat, aus dem heraus - die Linsenkapsel zum
grösseren Theil sich bereits differenzirt h a t , zum kleineren sich zu bildcn eben im Begriffe ist. Dass
gerade ventral dieser Procese der Umwandlung zeilig-faseriger Gewebszüge noch etwas zurückgeblieben,
ist leicht erklärlich, wenn man bedenkt, dass ja gerade an dieser Stelle die fötale Augenspalte sich be-
befunden hat, dass gerade hier die Einwanderung der Gewebsschichten vorwiegend stattgefunden, dass
grosse Gefässe hier herein ihren Weg genommen hatten etc., dass also hier noch- reges Leben heirschte
zu einer Zeit, wo im übrigen Umkreis der Linse bereits wieder eine relative Ruhe eingetreten
sein musste.
Abgesehen von diesen zelligen Ueberresten zeigt der G l a s k ö r p e r keine Spur seines binde-
gewebigen Ursprungs mehr. Er besteht aus einer gleichartigen Masse sehr feinkörnigen Protoplasmas.
Auf der ganzen Innenfläche der Netzhaut hat sich bereits die Membrana limitans interna als dünne
structurlose H au t gebildet. Sie zieht sich von der eigentlichen Retina weiter über die Ciliarkörperanlage
un d die Pars Iridis Betinae hin und schlägt sich, zuweilen von Pigment verdeckt, über den Irisrand hin-
um. Sie ist dann noch eine kurze Strecke weit zwischen Chorioidea Und Pigmentepithel zu verfolgen,
geht aber bald zwischen den Gewebszügen der ersteren verloren. Im Zusammenhang mit der Limitans
interna stehen die MüllePschen Fasern, auf die bei Betrachtung der Netzhaut eingegangen werden soll.
Ausser den beiden genannten finden sich im Umkreis der Linse noch weitere Membranen. Es
ist dies zunächst eine structurlose Haut, die aus der Limitans interna etwa an der Grenze zwischen
Ciliarkorper und Iristheil der R etin a abzweigt und sich hinter der Linse hinzieht. Sie entspricht der
bei hoher entwickelten Augen sog. Membrana hyaloidea, d .h . der d ie .d ista le Grenze des Glaskörpers
bildenden Haut. Im vorliegenden Falle, wo, wie gezeigt, der Ciliarkörper weit von der Linse entfernt
bleibt, liegen aber auch noch distalwärts von jener Membran erhebliche Partien des Glaskörpers und
scheint sie mir lediglich dazu vorhanden zu sein, die Linse in ihrer Lage festzuhaiten. Ein weiterer
Apparat zur Fixirung der Linse ist nicht vorhanden; es existiren weder Aufhängebänder, wie sie sich
zuweilen bei niederen Wirbelthieren, noch weniger eine Zonula Zinii und die damit in Verbindung
stehenden Organe, wie sie sich bei höheren Thieren finden.
Auf fcüherer Entwicklungsstufe hatte demselben Zwecke augenscheinlich noch eine Membran
gedient, die, aus dem chorioidealen Theü der Iris dicht weit vom Pupillenrande abzweigend, die Linse
von vorn umgab, also eine Membrana pupillaris. Sie scheint dann später durch die Ausbüdung der
Cornea und besonders der Membrana Descemetii überflüssig geworden und deshalb einer Rückbildung
nhterwörfen worden: zu seih.' Bei den von mir untersuchten Exemplaren fand sie sich stets nur zerrissen
vor. Ihre Reste hatten sich meist blos noch in dem durch Iris und Membrana Descemetii ge-
bildeten Winkel erhalten.
Pigmentepithel und Retina.
Das P ig m e n t e p i th e l wird durch eine einfache Lage oblonger Zellen gebildet; . Im Augenhintergrund
haben dieselben eine Höhe Won 0,014, eine Breite von d ’o 19 mm; gegen vorne nimmt ihre
Hohe etwas a b ,g | dass sie, etwa in der Gegend, wo die Retina in ihre Pars Iridis übergeht, n u r noch
Q.,0104 mm hoch, sind. Die Kerne haben durchweg 0,0052 mm in der Höhe, bei einer Breite von
0,0096 mm. Bei den von mir u n t e |ü c i t e n Thieren fanden sich gegen die Retina hin kurze Fortsätze der
Pigmentepithelzellen. Dieselben erstreckten sich in einzelnen Fällen bis etwa gegen die basale Grenze
der Stäbchenendglieder u.), erreichten aber in den m e is teg Fällen nicht einmal die Spitzen der
Stäbchen. Bei einem der Exemplare, die ich) zu untersuchen Gelegenheit hatte, waren die Fortsätze
sämmtlich vollkommen pigmentirt, ebenso wie die Zellen selbst (Fig. 73, 74), bei denen n u r zuweilen der
der Retina abgekehrte Rand, sowie der Kern ganz oder theilweise pigmentfrei erschienen. Bei einem
anderen Exemplar war das Pigmentepithel selbst vollkommen pigmentirt, sodass ek. auf dem Schnitte
einen ununterbrochenen tiefdunkeln Streifen von 0,015 mm Breite darstellte jFig. 72M Die Fortsätze
der Zellen jedoch, die niemals die Länge Von'0,0005 mm überschritten, waren vollständig pigmentfrei.
Diese Verschiedenheit bei den beiden Exemplaren; ist jedenfalls auf die im Momente des Todes des
Thieres verschiedene Belichtung des Auges zurückzuführen: im ersten Fa lle war dieselbe stärker, im
zweiten schwächer.
Die bedeutendsten der von mir beobachteten (pigmentirten) Fortsätze hatten eine Länge von
o .o o jgm m r Die längsten weist entschieden der Augenhintergrund auf; gegen vom t ä t e n sie »UmSblmb
zuruck und smd schon eine Strecke vor Beginn des Iristheils des Pigmentepithels vollständig ver-
sch wunden.
Die N e tz h a u t (Fig. 73) h a t im Augenhintergrund und zwar ventral von der Opticüsaustrittstelle
ihre grösste Stärke mit 0,071 mm, geht jedoch in ihrem Verlauf nach vorn rasch au f 0,0592 mm zurück
und behält diese Dicke bis kurz vor dem Uebergang in die Pars Iridis bei. Sie setzt sich aus d e it typi-
sehen Schichten zusammen.