Flächen übrig geblieben sind (Taf. III. Fig. 37). Dooh findet sich diese Erscheinung, wie gesagt, nur
stellenweise. Die Menibrana Descemetii ist, in der Augachse.gemessen, 0,0033 mm stark, während sie in
der Gegend ihrer Abzweigung aus der Chorioidea 0,0065 mm Dicke aufweist.
Die Chorioidea der distalen Augenpartieen liegt dem Pigmentepithel stets dicht an. Sie ist bis an
den freien Irisrand hin vorgedrungen und führt hier ziemlich viele, aber kleine Gefässe, Von einer
Z w i s c h e nm em b r a n ist auch in diesem Abschnitt, verm u tlich wegen des von der Pigmentlamelle herübergekommenen
Pigmentes, nichts zu entdecken.
Das der Iris vorgelagerte R i n g g e f ä s s ist stets deutlich vorhanden, doch scheint es mif'In vielen
Fällen entschieden weniger bedeutend, als bei früheren Stadien: vor Allem ist ;|as einst so stark entwickelte
Bindegewebspolster, in dem es sich um die Pupille herumzog, bis auf wenige Reste geschwunden
(Taf. III. Fig. 27).
Von einer Vascularisirung der Menibrana Descemetii hat sich auch die letzte Spur verloren.
S t a d i u m X I (32 mm);. ■
Sclera und Chorioidea sind allenthalben deutlich von einander zu unterscheiden. Im Aughinter-
grunde ist erstere 0,0117, letztere 0,0078 mm stark. Die Grenzschicht fehlt nur ausnahmsweise. Sie ist
auch bei diesem Stadium stets straffer, als die Chorioidea, dagegen lockerer, als die Sclera angeordnet.'
Die Chorioidea besteht aus wenigen, losen Gewebszügen mit nicht sehr regelmässig- gelagerten, oft gekrümmten
Kernchen und zahlreichen Gefässen. Der Umstand, dass diese oft einen grösseren Durchmesser
besitzen, als die durchschnittliche Stärke der Aderhaut beträgt, bewirkt ein stellenweises Ansehwellen
der letzteren. Auch beim vorliegenden Stadium sind von dem Pigmentepithel her P igm ent
massen in die inneren Schichten der Chorioidea eingewandert und verdecken oine möglicherweise vorhandene
Z w i s c h e nm em b r a n vollständig.
Die Sclera besteht wieder aus enggelagerten, sehr gestreckt verlaufenden Fibrillenzügen, deren
lange, schmale Kerne zur Bulbusfläche fast durchweg tangential gerichtet sind. Was die Verbindung mit
Muskeln und Opticusscheiden betrifft, so gilt das fürs letzte Stadium Gesagte.
Die besondere Anordnung des Bindegewebes der Augenumgebung zu einer Art von äusserer
Augenkapsel lässt sich auch hier sehr deutlich erkennen.
Eine Grenze zwischen Sclera und Cornea fehlt ebenfalls, und empfiehlt es sich, den Rand der
Cornea wieder an der Stelle anzunehmen, wo sich Menibrana Descemetii u n i Chorioidea trennen. Dieser
Ort findet sich aber jetzt meistens dem distalen Augenpole viel mehr angenähert, nicht weit von dem freien
Irisrande entfernt.
Die corneale Conjunctiva ist, in der Augenachse gemessen, 0,0052 mm stark. Sie wird in dieser
Gegend ebenfalls wieder von den in einer Lage angeordneten, sehr platten Zellen der Bete Malpighii gebildet.
Eine Annäherung derselben an cubische Form, sowie Auflagerung von Elementen des stratum
cornmm beginnt erst in Gegend des freien Irisrandes, also kurz vor Erreichung der als soieroticale Corneagrenze
angenommene Stelle. Dort misst die Conjunctiva 0,007 mm. (Taf. III. Fig. 28).
Die Cornea propria, deren Bau sich in Nichts geändert hat, besitzt vor der Linse eine Mächtigkeit
von 0,0182, am Rande eine solche von 0,0197 mm.
Die Membrana Descemetii präsentirt sich als einfache Zelienlage, deren Elemente häufig durch
Strecken, die aus faserigen Bestan d te ilen sich bilden, in ihrem Zusammenhänge unterbrochen werden.
r ;
’S»
Umstand, dass in der Augachse ihre Dicke (0,U021 mm) geringer ist, findet auch liier wieder
anssphliesslich damit seine Erklärung, dass v o rd e r Linse die Zellen der sogenannten Membran länger gestreckt
und dünner sind, als in den Randpartieen, .wo die Schicht eine-Rtärke von 0,0030 mm zeigt.
Die gesam mte Cornm hat also-eine Mächtigkeit von 0,0255 mm vor der Linse 0 0?97 mm an
der scleroticalen Grenze. ’
Das Rin gge f ä s s am frpien Irisrande ist immer vollständig verschwunden. Die Chorioidea erreicht
diesen Randj..,ohne sich aber noch über denselben hinaus fortzusetzon.
D a s a u s g e b i l d e t e T h i e r .
Chorioidea und Sclera sind stets deutlich von einander zu unterscheiden. Bei einzelnen Exemplaren
kommen freilich stellenweise Anklänge an die Zustände auf früheren Stufen vor, indem die Häute im Bau
einander so ähnlich sind, dass sich eine feste Grenze zwischen beiden nicht aufstellen lässt; doch ist diese
Erscheinung wie gesagt, immer auf vereinzelte Stellen beschränkt, während sich gleich daneben Sclera und
Gimmdea auf’s Deutlichste gegeneinander absetzen. In einzelnen Augen wird diese Grenze durch das
Vorhandensein einer ausgesprochenen Lamina fusca noch mehr hervorgehoben. Es lässt sich in derselben
das für sie^harakteristische System von Maschen freilich nur selten erkennen, da, wo sie auftritt, fast
immer aucli eine reichliche Pigmentirung vorhanden ist, wodurch der Bau dieser Zwischenschicht in der
Hauptsache verdeckt wird.
Zur Veranschaulichung der Grössenverhältnisse von Chorioidea und Sclera im Aughintergrunde mag
folgende Tabelle dienen.
1 II. III. IV. I V
- ■ ■ .... i . , . r s a a B H M B B !
Bulbustiefe m m .................................. 1,0350 0,8620 I 0,7758 j 0,7413 i 0,0637 ]
Chorioidea mm . . . . . . ; - 0,0088 0,0060 0,0130' 0,0091 0,0100
Sekra. mm , . . 0,0 i 85 0,0148 0,0390. 0,0325 0.0338 j
Verhältniss yori Chorioidea zu Sclera jj 1:2,1 1:2,24 1 :3 1:3,57 1 -3 38
Verhältniss von Chorioidea zu Bul-
' bu8tiefe • ' ............................. 1 : 1 1 7 1:130 1:59,6 1:81,4 | 1:66,4
Verhältniss von Sclera zu Buibustleto
VI.
0,3186
io,0078
0,0234
1:3
1 :40,8
; -• ■ ■ • - - - ■ || 1:55,9 | 1:58,2 | 1 :19,8 | 1:22,8 j 1:19,6 1:13,6
. Das Verhältniss, in welchem d ie sbeiden Häute zu einander stehen, ist also ein sehr verschiedenes.
Man kann jedooh sagen, dass, je geringer die Buibustiefe, je kleiner also das Auge, die Sclera zu Gunsten
der Chorioidea umsomehr zurücktritt.; Ebenso verhält sich die Chorioidea, verglichen mit der Buibustiefe:
je geringer diese, in umsohöhmem Grade betheiligt sich die Aderhaut am Aufbau des Auges. Dasselbe