dem Zurücktreten der Kerne, von Innen nach Aussen an Dichtigkeit zu. Von d em ' darüberliegenden
subcutanen Bindegewebe ist die Cornea, wie erwähnt, stets durch eine Spalte, den von mir so genannten
p r a e c o r n e a le n H o h l r a u m (Fig. 66, 67), getrennt. Auch durch ihren Bau unterscheidet sie sich von
den Zügen jenes Bindegewebspfropfens auf Schärfste. Nirgends findet ein Zusammenhang zwischen
Cornea und jenen Gewebsmassen statt, erst sehr weit hinten, wo die Cornea schon längst in die Sclera
übergegangen ist, kommt es zu einer Verbindung einzelner von jen e r Masse abgezweigter Faserzüge mit
dem der Sclera aufliegenden, resp. die distalen Partien der Orbitaldrüse umhüllenden Bindegewebe.
An die proximale Fläche der Cornea schliesst sich die Anlage der M em b r a n a D e s c em e t ii
(Fig. 71 MD). Dieselbe besteht aus einer etwa 0,0032 mm starken einfachen Lage langgestreckter Zellen
mit ebensolchen Kernen. Sie steht in deutlicher Verbindung mit der Chorioidea, aus welcher sie hervorgegangen
ist. Sie liegt der Cornea noch nicht allenthalben a n : es 'zeigen sich vielmehr noch da und
dort kleine Spalträume zwischen den beiden Häuten. Von einer C o n ju n c tiv a kann selbstverständlich
nicht die Rede sein.
Die Chorioidea. (Kg. w - f*
Die Gefässhaut misst im Augenhintergrund etwa 0,009 mm. Gegen vorn nimmt ihre Stärke
allmählich ab, so dass sie in dem der Iris angehörenden Theil noch etwa 0,004 mm beträgt. Die
Chorioidea wird durch ziemlich lockere Bindegewebszüge gebildet, die stark gewellt und reich an ovalen
Kernen sind. In der ganzen Ausdehnung der H a u t finden sich zahlreiche kleine Muskelbündel, die,
ebenso wie der Muskel der Ciliarregion, von glatten Fasern gebildet werden. Daneben führt die
Chorioidea reichliche, aber n u r kleine Gefdsse. Eine besondere Differenzirung der Chorioidea gegen
das Pigmentepithel h in , wie eine solche z. B. in der „Zwischenmembran“ für Proteus von mir nachgewiesen
worden ist, existirt im Auge von Siphonops annulatus nicht. An einzelnen Stellen, besonders
im dorsalen Augenhindergrund, ist die Chorioidea leicht pigmentirt.
Die Iris, (Fig. 67:>
Die Iris besitzt in ihren dem Rande genäherten Theilen eine Gesammtstärke von 0,036 mm;
gegen hinten, d. h. dem Ciliarkörper zu, gewinnt sie erheblich an Stärke un d zwar in ihren ventralen
Partien stets in weit höherem Grade, als in ihren dorsalen. Sie zeigt deutlich ihre Zusammensetzung
aus drei au f einander gelegten Blättern. Das äusserste derselben ist der Iristheil der Chorioidea, der
gegen den freien Irisrand hin äusserst schwach entwickelt ist, aber etwa von der Stelle an, wo aus ihm
die Membr. Descemetii sich abspaltet, rasch zu bedeutender Stärke anschwillt. Hier liegt in ihm der
ziemlich stark entwickelte glatte M. ciliaris. Das zweite, mittlere Blatt der Iris bildet das Pigmentepithel;
das dritte, innerste, liefert die Pars retinalis Iridis. Ein Ciliarkörper ist vorhanden, jedoch, wie
bereits bemerkt, n u r ventral höher entwickelt. Dorsal ist er lediglich dadurch angedeutet, dass die
Zellen des Iristheils der Retina näher zusammen riicken und etwas höher, cylindrischer werden, als in
den benachbarten Theilen. Ventral dagegen ist entschieden ein wirklicher Ciliarkörper ausgebildet mit
der charakteristischen Anschwellung aller betheiligten Schichten, sowie der grossen Pigmentanhäufung,
die auch auf den Theil der Pars retinalis Iridis sich ausdehnt, die den typischen Belag mit „cubischen“,
hier allerdings entschieden cylindrischen Zellen liefert.
In direkter Beziehung zur Linse tritt der Ciliarkörper jedoch auch ventral nicht. E r bleibt
vielmehr von ih r stets durch einen sehr grossen Zwischenraum getrennt. Auch eine Berührung der
Linse durch den Augenbecherrand, also den freien Rand der Iris, findet nicht statt: auch hier bleibt
stets noch ein Zwischenraum bestehen.
Linse und Glaskörper. (Fig. 67.)
Die L in s e hat ungefähr die Form eines Rotationsellipsoids, doch ist ihre vordere, distale Fläche
ein wenig stärker gekrümmt, als ihre hintere. Ih re Höhe (grosse Axe) beträgt 0,198, ihre Tiefe
(kleine Axe) 0,156 mm. Die beiden Axen verhalten sich also zu einander wie 1,27 : 1. Als Rotationsellipsoid
betrachtet, h a t die Linse ein Volumen von 0,00253 cbmm, ihre Masse verhält sich also zum
Volum des ganzen Bulbus wie 1 : 13,84.
Es lässt sich an der Linse von Siphonops annulatus noch deutlich ein Linsenepithel in Stärke
von 0,0048 mm unterscheiden, das durch eine schmale, in der Augenaxe gemessen 0,01 mm breite Spalte*
den Rest der Linsenhöhle, von der Hauptmasse der Linse, dem Linsenkörper, getrennt ist. Das Linsenepithel
ist also im Vergleich zur Grösse der Linse selbst sehr schwach. Es baut sich aus einer einfachen
Lage sehr flacher langgestreckter Zellen auf. Dieselben haben bei einer Höhe von, wie bereits angegeben,
0,0048 mm, eine Länge von 0,032 mm. Ihre Kerne messen 0,0022 mm in der Dicke, 0,014 mm in der Länge.
Auch für Siphonops annulatus lässt sich die Entstehung der die Linse selbst bildenden Elemente aus denen
des Linsenepithels nachweisen. Etwa bei Beginn des hintersten (proximalen) Viertels des Linsenumfangs
sieht man deutlich den Uebergang der Zellen des Linsenepithels in die Linsenzellen in der Art, dass
die ersteren immer breiter und dabei, wenn auch nicht in demselben Maasse, länger, ihre Kerne immer
rundlicher werden. Die Zellen, welche den hintersten Abschnitt der Linse, vornehmlich deren periphere
Partien bilden, Hegen in der Hauptsache mit ihrer langen Axe parallel zur Augenaxe, also zur Tiefenaxe
der Linse, und sind stets länglich-oval, oder, wie L e y d ig sich ausdrückt, röhrenförmig. Mehr gegen
das mittlere Drittel d e r‘Linse hin werden die Linsenzellen rundlicher und verlieren allmählich, auch
wieder vorwiegend in den peripheren Partien, ihre zur Augenaxe parallele Richtung. Dies setzt sich,
je weiter nach vorn, desto ausgesprochener, fort, so dass in den vordersten (distalen) Theilen des Linsenkörpers
die Zellen vollkommen parallel zur Oberfläche, ihre Längenaxen also ganz, oder nahezu senkrecht
zur Augenaxe zu liegen kommen.
Die Linsenzellen sind häufig länglich, röhrenförmig, niemals aber ist es bei ihnen schon zu einer
auch n u r annähernden Umbildung in Fasern gekommen. Sie besitzen sehr scharfe deutliche Grenzen
gegen einander. Eine Zahnung oder Riffelung derselben lässt sich nicht nachweisen. Stets führen sie,
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