und so eine d irekte Verbindung zwischen beiden Granglienzellenlagen h e rstellt. Bei der grossen Länge
dieses Nervenfadens habe ich denselben in den S c h n ittp räp a ra ten na tü rlic h n u r selten in seiner ganzen
Ausdehnung ununterbrochen verfolgen können, dann aber w a r e r auch mit vollkommener Sicherheit
nachzuweisen. La te ra lfo rtsä tz e fehlen den Opticusganglienzellen vollständig, und ebenso dista lw ärts
gerichtete, m it Ausnahme der Opticusfaser.
Die au f frü h eren Stadien als S c h i c h t d e r O p t i c u s f a s e r n u n d B i n d e g e w e b s f a s e r n
bezeichnete Sammelschicht lä ss t sich je tz t in zwei Theile zerleg en , d. h. man kann eine proximale
P a rth ie , a u f die sich das Vorkommen d e r Nervenfasern beschränkt, als O p t i c u s f a s e r s c h i c h t einer
distalen B i n d e g e w e b s f a s e r s c h i c h t gegenüberstellen.
Die O p t i c u s f a s e r s c h i c h t is t im Augenhintergrunde 0,004 mm s ta rk . Die Nervenfasern
liegen unregelmässig, bald dicht gedrängt, bald wieder einzeln verlaufend, in der aus protoplas-
matischem Gerinnsel und Bindegewebsfasern gebildeten Grundsubstanz.
Die B in d e g ew e b s f a s e r s c h i c h t h a t eine Mächtigkeit von ca. 0,0038 mm; doch is t dabei zu
berücksichtigen, dass sie sich in den P a rth iee n des Augenhintergrundes meist von der im Umkreise des
N. Opticus der R etin a innen aufgelagerten Bindegewebsschicht n ic h t tren n en lässt. Die angegebene
Zahl bezieht sich daher n u r au f die dem distalen Augenpole näher gelegenen Theile, bis zu welchen
sich jene Schicht noch nich t ausgedehnt ha t, oder in welchen wenigstens die verschiedene Richtung
de r beiderseitigen Bindegewebszüge noch eine Unterscheidung möglich macht.
In vereinzelten Fä llen schon zwischen den Opticusganglienzellen, noch mehr aber zwischen den
Opticusfasern und besonders in der Bindegewebsfaserschicht, liegen zahlreiche, k e rn a rtig e Protoplasma-
zusammenballungen, die ihrem ganzen Aussehen nach .als zerfallende Zellen resp. Kerne aufgefasst
werden müssen. Sie haben verschiedene Grösse und meist ru n d lich -o v ale , niemals aber langgestreckte
Form.
Bezüglich der F l ä c h e n a u s b r e i t u n g der beschriebenen, vorwiegend nervösen N etzhautschichten
ergiebt sich Folgendes:
Die ä u s s e r e K ö r n e r s c h i c h t lä ss t sich in ih re r Gesammtheit, wie bereits bemerkt, bis an
die Uebergangsschicht hin verfolgen, an welcher sie dann m it d e r i n n e r e n K ö r n e r s c h i c h t zu-
sammenfliesst.
Die S e h z e l l e n zeigen ein sehr verschiedenartiges Verhalten. Im Allgemeinen lä s s t sich
sagen, dass hochentwickelte Formen n ic h t n u r im Gebiete der ganzen R etin a i. e. S., sondern auch
noch in der Uebergangsschicht selbst Vorkommen, sowie, dass nieder stehende sich auch noch au f dem
retinalen B la tte der eigentlichen Iris finden. Es is t jedoch dabei zu bemerken, dass diejenigen höchstentwickelten
Sehzellen, deren Kornzellen am weitesten in der Tiefe der äusseren Körnerschicht liegen,
soweit sie unmitte lba r mit den äusseren Ganglienzellen in Verbindung s tehen, niemals bis an die
Uebergangsschicht heranreichen, sondern schon eine bedeutende Strecke vorher a u f hören. Etwa s
weiter, d. h. bis an die re tin a le Grenze der Uebergangsschicht hin, auch wohl gelegentlich über diese
hinaus, gehen die Formen, deren Kornzellen d e r Membrana limitans exte rna n ä h er liegen, die aber
trotzdem in direktem Zusammenhang mit Elementen d e r äusseren Ganglienschicht stehen. Diejenigen
höher ausgebildeten Sehzellen, die sich in der ganzen Ausdehnung der Uebergangsschicht finden, gehören
dem Ty p u s an, dessen Elemente zw ar in der inneren Differenzirung nicht zurückstehen, aber
stets zunächst mit einer Zwischenganglienzelle in Verbindung tr e te n , ohne dass indessen in allen
Fällen eine solche Zwischenganglienzelle auch thatsächlich schon vorhanden zu sein brauchte.
Wie bei allen früheren Stadien sind die weniger hoch entwickelten Sehzellen auch bei diesem
im Augenhintergrund seltener und werden in den dem vorderen Augenpole näherliegenden Netzhaut-
theilen immer häufiger; ebenso nehmen die ä lte sten , höchstentwickelten Formen gegen vom
immer mehr ab.
Die v ie r A rte n fü r die R e tin a des vorliegenden Stadiums beschriebener fe rtig er G a n g l i e n z
e l l e n gehen sämmtlich bis etwa in die Mitte d e r Uebergangsschicht, wo sie ziemlich gleichzeitig
aufhören. N u r in einzelnen Fä llen scheinen mir die Z w i s c h e n g a n g l i e n z e l l e n und ä u s s e r e n
G a n g l i e n z e l l e n , niemals aber die i n n e r e n und die O p t i c u s g a n g l i e n z e l l e n noch weiter
gegen die Irisgrenze hin vorzukommen. Die Reserveganglienzellen halten in ih re r Ausbreitung gleichen
S c h ritt mit den Ganglienzellen, zu deren E rs a tz sie bestimmt sind.
Spuren einer G r a n u l o s a e x t e r n a in F o rm einzelner Spalträume zwischen äusserer und
innerer Körnerschicht finden sich nicht selten, besonders im Augenhintergrunde, gehen aber von da
niemals über den Augenaequator dista lw ärts hinaus.
Die i n n e r e K ö r n e r s c h i c h t geht, wie bemerkt, zusammen mit der äusseren in die
Uebergangsschicht zwischen R etin a und I r is über, wo sie nach Schwinden der Ganglienzellen n u r
noch aus den inneren Körnerzellen, oder doch aus Elementen besteht, die denselben g le ic hw e r tig und
gleichgestaltet sind. Die inneren Körnerzellen, die sich schon im Augenhintergrund au f die proximalen
P a rth ieen der Granulosa in te rn a ausgedehnt finden, durchsetzen diese in der Nähe der Uebergangsschicht
vollständig und tre te n bis au f eine Entfernung von ca. 0,0072 mm an die Opticusganglienschicht
heran. Diese Erscheinung beschränkt sich indessen au f eine 0,0715 mm breite, wie gesagt
der Uebergangsschicht angrenzende Zone.
Die G r a n u l o s a i n t e r n a setz t sich von der Gegend dieser Anhäufung inne re r Kornzellen,
wo sie noch 0,0364 mm mächtig ist, d ista lw ärts au f die Uebergangsschicht fort, sie w ird dabei rasch
dünner und verschwindet, etwa in der Mitte der P a rth ie , gänzlich.
Die O p t i c u s f a s e r s c h i c h t is t an das Vorkommen der Opticusganglienzellen gebunden und
in dem vom Augenhintergrund entfernteren Theile naturgemäss viel dünner.
Die B i n d e g e w e b s f a s e r s c h i c h t re ich t n u r bis an die proximale Grenze jener grossen
Ansammlung von inneren Kornzellen in der Granulosa interna.
Was die sonstigen bindegewebigen Theile der R etin a betrifft, so is t über Membrana limitans
in te rn a und Stützfasern nichts Neues zu sagen.
Die S t ü t z z e l l e n messen 0,0119:0,0036, ih re Kerne, 0,0079:0,0026 mm. Sie fehlen in der
Bindegewebsfaserschicht, sowie in der Opticusfaserschicht und sind zwischen den Opticusganglienzellen
sehr selten. Häufiger tre te n èie in der Granulosa interna, namentlich in den distalen P a rth ieen derselben,
a u f lind erreichen dann den Höhepunkt ih re r Ausbreitung im Gebiet «der inneren Körnerschicht.
Wieder etwas seltener werden sie in der äusseren Körnerschicht, finden sich indessen in einzelnen
Exemplaren auch noch zwischen den Sehzellen.
Die von den perivasculären Bindegewebsziigen der A rte ria centralis Retinae aus zwischen
Innenrand der Netzhaut und Membrana limitans in te rn a hineingewachsene Schicht h a t an horizontaler
Ausdehnung je tz t bedeutend zugenommen; sie e rs tre ck t sich ru n d um die Stelle, wo die Opticusfasern