und sehr schlanker, spitzer Stacheln, die seiner Innenwand anfsitzen.i Sie stehen ziemlich dicht
und nicht senkrecht a u f dieser, sondern sind nach vorn zu gerichtet, .wodurch sie in sehr regelmässiger
Weise nach , dem Innenraum zu convergieren und eine au f den ersten Blick in. die Äugen
fallende, scharf ma rkie rte Strichelung hervorrufen. An der Übergangsstelle des Leitungsweges
in den G-enitalsinus gehen diese Stacheln ziemlich un v e rm itte lt in die kleinen Wärzchen, über,
die dessen Auskleidung bilden. Schon bei der Einwirkung massigen D ruckes, wie e r bei der
Untersuchung der lebenden Thiere u n te r dem Deckgläschen h e rrsch t , s tü lp t sich der Endtheil
dieses stacheltragenden Ductus ejaculatorius durch die Genitalöffnung mehr oder minder weit,
aber niemals völlig, nach aussen hervor; e r re p rä s en tirt dann ein kurzes, dickes, manchmal nahezu
kugeliges Gebilde, bei dem die frü h e r im Innenraum gelegenen Stacheln nunmehr au f d er Aussen-
seite liegen und ihm ein re c h t formidables Äussere geben (Fig. 83). D e r h in te re Theil des
A pparates bleibt aber, soweit ich gesehen habe, s tets eingestülpt. .
W e i b l i c h e O r g a n e . Der K e im s t o c k (Fig. 85, Taf. IV) lieg t vor dem Hoden.auf
der re chten Seite des Körpers, und m itu n te r so- dicht an demselben an, dass er kaum von diesem
zu trennen ist. E r besitzt im erwachsenen Thiere eine etwas g e streck t ovale G e sta lt find zeigt
da, wo der Keimleiter aus ihm hervorkommt, was au f der Ventralseite d e r F a ll ist, sehr regelmässig
eine buckelförmige Erhebung, die n ich t selten das Aussehen einer selbstständigen Aussackung
annehmen kann. Zwischen ih r und dem Keimgange zeigt sich s tets eine ziemlich starke*
muskulöse Einschnürung, die besonders dann auffällt, wenn le tz te re r selbst wieder ein klein wenig
aufgetrieben ist, was jedoch nicht immer der F a ll zu sein braucht. De r Keimgang salbst hat,
beim frisch untersuchten Thiere wenigstens, immer einen sch a rf geknickten V e rlau f und is t
ausserdem oft so zwischen Keimstock, Hoden und Cirrusbeutel eingepresst, dass er n u r sehr
schwer zu beobachten ist. Kurz nach seinem Ursprünge aus dem Keimstocke löst sich- aus ihn^
der LAURER’sche Canal, der au f seinem Wege nach der Rückenfläche eine ziemlich wechselnde
W eite (zwischen 0,017 und 0,03 mm) zeigt und wiederum meist etwas seitlich der Mittellinie
mündet. An seiner Basis h än g t ihm ein seh r unscheinbares, kleines Säckchen von 0,02 mm
W eite und ca. 0,04 mm Länge an, welches niemals irgend welchen In h a lt zeigt, und deshalb
sehr leicht zu übersehen is t — um so mehr als, wie gesagt, alle Organe h ie r ziemlich dicht aufeinandergepackt
liegen. In einiger Entfernung h in te r dem L aurer’sehen Canale t r i t t der. D otte rr
gang an den Keimgang heran.
Die D o t t e r s t ö c k e nehmen n u r einen geringen Raum e in ;.e s sind zwei doldenförmige
Drüsen, die in der Höhe des Keimstockes jederseits am Körperrande gelegen sind, und sich nach
v orn meist bis an den Bauchsaugnapf, nach hinten bis z u r Mitte des Hodens- ausdehnen,,, deren
Totaläusbreitung in der Länge also kaum den v ie rte n Theil derjenigen des Körpers b e trägt.
Ih r e Abführungscanäle, die queren Dottergänge, ziehen als ziemlich dicke S trän g e vor dem Hoden
quer durch den Körper und vereinigen sich in der Mitte zu einem ansehnlichen,: dreieckigen
Do tte rre serv o ir, welches in den Keimgang sich ergiesst. A u f den Dottergang folgt fa s t unmitte lba r
die E rw eiterung des Keimleiters zum Ootyp m it den Schalendrüsenmündungen, der nach dem,
was w ir über ihn von den frü h e r beschriebenen Würmern kennen g elernt haben, nichts besonderes
darbietet. Die Schalendrüsen sind nicht seh r zahlreich, im Leben h y a lin , d urchsichtig,. gegen
das Parenchym nich t sch a rf abgesetzt. In dem d ire k t anschliessenden Theile des U te ru s treffen
w ir auch h ie r wieder meist Massen von Spermatozoen, während N ester von solchen sich gelegéntRch
auch tie fe r in dem F ru c h th ä lte r noch hie u n d da vorflnden. D e r /y e rla u f des Uterus i s f eiö. "streng
geregelter,. E r zieht zunächst nach vorn, rechts neben dem Bauchsaugnapf vorbei bis zur Mitte
desselben, biegt d a ra u f nach hinten zurück, um h ie r längs des Körperrandes bis ins Hinterende
und au f der entgegengesetzten Seite wieder bis gegen den Cirrusbeutel nach vorn zu laufen; von
h ie r aus macht e r denselben Weg zufiiek, um, in -der Höhe des Bauchnapfes wieder angekommen,
nunmehr quer durch den Körper der Genitalöffnung zuzustreben. F ü r gewöhnlich liegen die
vor- und rücklaufenden Theile des Uterus so übereinander, dass man sie nicht zu trennen v e rmag,
und dass das Ganze n u r einen Vförmigen V e rlau f zu haben scheint, der auch seinerseits
nöch durch die Contraction dés Leibes mannichfach g e stö rt und verwischt werden kann. Jedenfalls
geben diese Verhältnisse aber die E rläu te ru n g zu der Angabe M odeer’s , dass „der braune
Fleck, der sich aus'Eiern zusammensetzt“, nach vorn öfters „in zwo gabelförmige Spitzen“ auslaufe.
D e r Endtheil des Utérus, die Va g i n a , zeigt sich, wie auch früher, in ihrem Baue und
ih re r A u ss ta ttu n g wesentlich von dem übrigen Uterus abweichend. Sie re p rä s en tirt einen ansehnlichen,
meist blasenartig e rweiterten Abschnitt, der in seinem Inneren nun dieselbe Ausrüstung
mit Stacheln tr ä g t, wie der üiännliche Ductus ejaculatorius. Die Spitzen zeigen dieselbe Grösse,
dieselbe Anordnung wie in dem männlichen Theile, dem dieser weibliche dadurch ausserordentlich
ähnlich w ird ; n u r eine üm stu lp u n g nach aussen habe ich an ihm n ich t bemerkt. In der Umgebung
dieses Vaginaltheiles- finden sich die schon b e id e n Distomen tereticolle und folium von
demselben Orte beschriebenen heiligen Gebilde unbekannter Bedeutung.
Die Genitalorgane des Distomum ferruginosum zeigen nach der Beschreibung v. L in s to w ’s ')
folgenden B au : „Zuhinterst im Körper lieg t der grosse Keimstock“. In diesem dürfte ohne
Zweifel der grosse, unpaäre Hoden unseres W u rm e s wieder zu erkennen sein. „Davor neben
einander beide Hoden, über die quer der Dotterausmündungsgang sich hinzieht.“ Bei Distomum
'Perlatum z ieht dieser qüere Dötte rg an g gewöhnlich über das nich t sehr deutlich abgegrenzte
Ovarium und die Keimleitungsapp'arate hinweg. „Die Dotterstöcke sind wenig ausgedehnt, sie
liegen im d ritte n V iertel des Seitenrandes beiderseitig. . . . Die Schenkel des Darmes reichen
bis z u r Mitte des ,Keiihstockes‘; Links vom Bauchsaugnapfe liegen die Ausmündungen der Geschlechtsorgane
; im éingezogenen Zustande gleichen sie zwei eiförmigen Körpern mit einer
s trahligen Zeichnung im Inneren, die durch mit den Spitzen zusammenliegende Stacheln hervorgerufen
w ird ; nach- äusSen die' weibliche Oeffnung; vorgestülpt is t le tz tere kugelförmig, das
männliche Organ gleicht dem Cirrus verschiedener Vogeltänien, und beide sind mit grossen
Stacheln besetzt.“ ■? Ich • finde in dieser Beschreibung, abgesehen von der fehlerhaften Auffassung
von Hoden und Reimstock, nichts als eine Beschreibung des Dist. perlatum.
Die E ie r ünserès Wurmes sind ziemlich klein, wechseln aber in Grösse und besonders
d er Form etwas, wie die F ig u r 5 a u. b, Taf. I zeigt: bald sind sie etwas länger und schmäler,
bald k ü rz e r und bauchiger. Ih r e Länge schwankt dadurch zwischen 0,023 und 0,027 mm, ih re
B re ite zwischen 0 , 0 1 2 .'und 0,014 mm;- (die des Dist. ferruginosum messen 0,023/0,015 mm); bei
einem und demselben Thiere bleibt übrigens die Form der einzelnen E ie r ziemlich constant und
der Wechsel in der Form findet hauptsächlich zwischen denen verschiedener Individuen s ta t t
— was wir auch bei anderen Formen wiederfinden. Die F a rb e der E ie r is t hellbraun, sie
besitzen ein sch a rf und deutlich abgesetztes Deckelchen und am Hinterende ein mehr oder minder
’) v. L i n s t o w , 1. ,o¿ p. 184.