laufer, die aber niemals, weder u n te r sieh, noch mit anderen zelligen Elementen, irgend welche Verbindung
emgehen. Einzelne, besonders s ta rk entwickelte F o rtsä tz e lassen sich niemals nachweisen,
dagegen is t deutlich zu bemerken, dass die Lateralausläufer, sowohl was Zahl, als was S tä rk e und
Länge betrifft, erheblich h in te r den distalen und proximalen Zurückbleiben.
Die ebenfalls kugeligen Zellen des inneren Randes der Granulosa in te rn a sind erheblich grösser.
I h r Durchmesser b e trä g t bis zu 0,0099, der ih re r Kerne 0,0066 mm. Auch zwischen ihnen finden
sich gelegentlich ziemlich grosse Zwischenräume. Ausserdem n ähern sich das eine Mal einzelne von
ihnen den Optiousganglienzellen etwas mehr, ein anderes Mal scheinen andere wieder w e ite r in die
Tiefe der Granulosa hineingerückt. Auch sie schicken nach allen Seiten Ausläufer, von denen eben-
ü ,Wle,?.r die la te ra le n ’ und zwar h ie r S ■ höherem Grade, als vorhin, h in te r den übrigen
zurückgeblieben sind. In einzelnen Fällen ha t, besonders bei denjenigen Zellen, die der Opticus-
ganghenschicht seh r nahe kommen, ein einzelner D istalfo rtsa tz in S tä rk e und Länge über die übrigen
ein bedeutendes ü ebergewicht e rlan g t; selten zeigt sich dieselbe Erscheinung auch in Bezug au f einen
der proximalwärts abgehendeu Ausläufer.
In der Mitte der Granulosa in te rn a tre te n häufig noch Ganglienzellen auf, die etwa 0,0083 mm
(Kern 0,0052 mm) Durchmesser besitzen und durch diese Dimensionen, in denen sie ja zwischen den
Reserveganglienzellen der inneren und denen der äusseren Schicht die Mitte halten, sowie durch ihre
Lage zwischen den beiden Schichten, bald der einen, bald der anderen etwas mehr genähert, den
Uebergang vermitteln. Auch sie lassen nach allen Richtungen Ausläufer .abgehen, von welchen ebenfalls
wieder die distalen und proximalen in jeder Hinsicht über die la te ra len überwiegen. Eine Verbindung
mit anderen Zellen, und wäre es auch n u r durch Contact, wird durch diese F o rtsä tz e ent-
schieden n ich t hergestellt.
_ Diese Reserveopticusganglienzellen d e r Granulosa in te rn a scheinen dieselben Elemente zu sein,
wie diejenigen, durch welche Hess die „innere re ticu lä re Sch ich t“ ausgezeichnet sein lässt, und die er
als grosse „offenbar Ganglienzellen gleichwerthige Zellen“ beschreibt. Ich habe deren Existenz bei
einer frü h eren G e leg e n h e it') bestreiten zu müssen geglaubt, ein Irrth um , den ich hiemit berichtigt
haben möchte.
Endlich kommt im Gebiete der Granulosa in te rn a noch eine weitere A r t von Zellen vor
Dieselben sind rundlich-oval, sie messen 0,0066 : 0,0043, ih re Kerne 0,0049 : 0,0033 mm, sind also etwas
grösser als die inneren Körnerzellen, denen sie sonst in jeder Beziehung vollständig gleichen. Man
h a t es h ie r wieder mit den fü r die embryonalen Netzhäute so oft consta tie rten V e r g r ö s s e r u n g s -
resp. VermehrungszeHen zu th u n f Sie finden sich, freilich immer n u r wenig zahlreich, vorwiegend
am inneren Rande d e r Granulosa inte rna , kommen aber vereinzelt auch in Nähe d e r inneren Körnerschicht
vor, während sie in den centralen P a rth iee n der Granulosa in te rn a fehlen. Abweichungen
von der geschüderten Zusammensetzung dieser Schicht kommen, abgesehen von den schwankenden
Starkeverhältnissen, n u r in Bezug a u f Menge und Anordnung der Reserveganglienzellen vor. Diese
fehlen zuweilen in der proximalen Hälfte der Schicht vollständig, während sie in der distalen, und
zw ar besonders an deren innerem Rande, weit häufiger werden, als in den Netzhäuten der oben beschriebenen
A rt. In anderen Fällen halten sich 'die Reserveoptieusganglienzellen hauptsächlich in der
Mitte der Granulosa in te rn a , wo sie zu 2 bis 3, ziemlich unregelmässig verlaufenden Lagen angeordnet
) C. Kohl. Einige Notizen über la s Auge von Talpa eiiropaea and Proteus arigainens. in Zool. Anzeiger, 1889. No. 312.
sind. Ih r e Dimensionen entsprechen dann denjenigen der Reserveganglienzellen, welche in der als
Beispiel herausgegriffenen N e tzh au t die V e rm ittle r zwischen den beiden peripherischen Ganglienzellenlagen
zu bilden scheinen. Daneben finden sich aber vereinzelt in Nachbarschaft der inneren Körnerschicht
kleinere, nahe den Opticusganglienzellen grössere Reserveelemente. In wieder anderen Fällen
sind diese, von Aussen nach Innen an Grösse allmählich zunehmend, ohne jede erkennbare Anordnung
durch die ganze Granulosa in te rn a v e rstreu t.
Auch hinsichtlich der „ V e r g rÖ s s e r u n g s z e l l e n “ zeigen einzelne Netzhäute ein abweichendes
Verhalten. Dieselben fehlen z. B. zuweilen vollständig. In anderen Fällen sind sie dagegen ziemlich
zahlreich und finden sich regellos in der ganzen Granulosa interna. Ein anderes Mal sind sie wieder
auf das äussere (proximale) D ritte l der Schicht beschränkt und stellen sich als eine A r t Einwanderung
der inneren Körnerzellen, denen sie in diesen Fällen auch in ihren Dimensionen vollkommen gleichstehen,
in die Granulosa in te rn a dar.
Die Schicht der O p t i c u s g a n g l i e n z e l l e n is t im Augenhintergrunde ca. 0,0130 mm mächtig.
Ih re Elemente haben nicht alle die gleiche Grösse, man muss in derselben Retina vielmehr in dieser
Hinsicht eine ganze Reihe von Abstufungen unterscheiden. Die kleinsten davon besitzen einen Durchmesser
von 0,0097, ih r K e rn von 0,00(54 mm. Die Mehrzahl mag etwa 0,0102 mm Zelldurchmesser,
bei 0,0074 mm Kerndurchmesser aufweisen. Einzelne Exemplare erreichen jedoch einen Durchmesser
von 0,0112 mm fü r die Zelle, 0,0086 mm fü r den Kern. Sie senden sämmtlich eine Menge proximalw
ä rts g e rich te te r Ausläufer in die Granulosa in te rn a hinein, von denen sich viele bis etwa an die
Proximalgrenze des distalen D ritte ls dieser Schicht verfolgen lassen. Ausserdem h a t jede Opticusganglienzelle
einen proximalen Hauptfortsatz, durch welchen sie den Zusammenhang m it einer inneren
Ganglienzelle h e rstellt. Diese Verbindung liess sich, der N a tu r der Sache nach, in meinen Schnitt-
p ra eparaten n u r selten, dann aber s te ts mit grösser Deutlichkeit in ih re r ganzen Ausdehnung consta-
tieren. Niemals aber, weder in der N etzhaut des vorliegenden Exemplars, noch bei anderen, w a r es
mir möglich, eine Theilung dieses Hauptfortsatzes in 2, oder mehr Aeste, und damit eine Verbindung
e i n e r O p t i c u s g a n g l i e n z e l l e mi t m e h r e r e n i n n e r e n G a n g l i e n z e l l e n zu constatieren.
D is talw ä rts lä s s t jede Opticusganglienzelle n u r einen einzigen, s tark en F o rtsa tz , die Opticusfaser,
abgehen.
Die O p t i c u s f a s e r s c h i c h t is t von der Bindegewebsfaserschicht, und meist auch der Tunica
vascuJosa Retinae, nich t zu trennen. Im Augenhintergrunde messen diese drei Netzhautschichten zusammen
e twa 0,0039 mm. Die Opticusfasern nehmen dabei, in ihrem Verlaufe, parallel zu r inneren
Netzhautfläche nach ihrem Sammelplatz zum Sehnerven hin, etwa die äussere Hälfte, oft aber auch
die beiden proximalen D ritte l der Sammelschicht in Anspruch, und n u r das innerste D ritte l kann als
fü r die Gefässschicht der R etin a re s e rv ie rt angesehen werden. Die Opticusfasern sind bald zu einer
festen Schicht zusammengedrängt, bald aber wieder ganz locker angeordnet und verlaufen dann zu
vielen kleinen Bündelchen vereinigt, gelegentlich aber auch einmal vollkommen isoliert.
Ueber die M e m b r a n a l im i t a n s i n t e r n a , die ja schon au f verhältnissmässig frü h er
Embryonalstufe vollständig fe rtig war, is t nichts hinzuzufügen.
Die S t ü t z f a s e r n , oder M ü l l e r ’sehen F a s e r n , ziehen je tz t im Allgemeinen in gerader Richtung
quer durch die Netzhaut. An die limitans in te rn a setzen sie sich mit der bekannten kegelförmigen E r weiterung,
den sogen, dreieckigen Füsschen, an. Diese zeigen im In n e rn meist keine besondere Differen