n i c h t in der Flüssigkeit suspendirt, sondern immer der Gefässwand an-, theilweiso sogar eing
elagert sind. Sie gehen, nicht selten auch a u f die Wand der Endblase über, sind aber stets
von den innerhalb der letzteren schwimmenden Concrementen durchaus verschieden. Was sie
zu bedeuten haben, k ann ich nicht sagen, jedenfalls is t aber ih r Vorhandensein noch viel mehr
von zufälligen oder wenigstens unbekannten Bedingungen abhängig, als das "'der Concremente des
Sammelraumes.
W ir unterscheiden also an dem gesammten excretorischen Röhren werke unserer Thiere
wie frührer, aber u n te r bestimmter Abgrenzung gegen einander: Sammelraum, Gefässe (Haupt-
und Nebengefässe), Capillarcn, T ric h te r ').
Sehen wir je tz t, wie diese Theile sich am Aufbau des ganzen Apparates betheiligen, und
wie durch ih re Betheiligung die verschiedenen Ausbildungsgrade desselben -zu. Stande kommen.
Einen sehr einfachen Gefässapparat b e sitz t, wie frü h e r genauer beschrieben wurde,
Distomum perlatum. W ir haben daselbst eine einfache, schlauchförmige Excretionsblase, aus
deren vorderem Ende zwei Gefässe (Hauptgefässe) hervorkommen; dieselben laufen nach vorn,
bis in die Höhe des P h a ry n x , kehren daselbst um, und verlaufen nun, längs den Seitenrändern
des Körpers nach hinten. I h r aufsteigender Theil von der Endblase bis zum P h a ry n x hin is t
durchaus einfach, hingegen geben sie auf der rücklaufenden Strecke ihres Weges mehrere Seitenzweige
ab (Nebengefässe), die nach k u rz e r Entfernung sich in die Capillaren mit den T rich tern
.auflösen; diese Auflösung erfolgt u n te r schwacher Anastomosenbildung. Dasselbe Schema des
Gefässlaufes finden w ir bei Distomum tereticolle; n u r liegen je tz t die Verhältnisse insofern anders,
als die bei D. perlatum als Gefässe fungirenden, von dem Vorderende der Blase nach dem Kopfe
verlaufenden Canäle h ie r in den B e r e i c h d e s S am m e l r a u m e s h e r e i n b e z o g e n sind, dadurch,
dass sie dessen Ausstattung, Ep ith el und Muskulatur, tragen. Die Gründe fü r diese Ausdehnung
der End blase au f die ih r anliegenden Gefässabschnitte können in der Verlängerung und
reicheren Ausbildung des Apparates in- dem grösseren Thierkörper gesucht w e rd en ; sie können
auch anderswo liegen, das is t zunächst noch belanglos. Thatsache aber ist, dass d e r periphere
Theil des Gefässsystemes, besonders die Trichter," ausserordentlich an Deich thum zugenommen
haben, dass die bei D. perlatum einfachen, dire c t in das Hauptgefäss mündenden Nebengefässe
hier zu noch grösseren Stämmen sich vereinigen und nunmehr erst, dire c t oder indirect, in den
absteigenden Theil des Hauptgefässes sich ergiessen. Ein Vergleich dieses Gefässsystemes mit
dem des D. perlatum le h rt, dass m i t de r ' A u s b r e i t u n g d e r G e f ä s s v e r z w e i g u n g e n i n
p e r i p h e r e r D i c h t u n g H a n d i n H a n d e i n U e b e r g r e ' i f e n d e r E n d b l a s e a u f d i e i h r
z u n ä c h s t a n l i e g e n d e n T h e i l e d e r G e f ä s s e g e h t , gleich als ob s te ts ein gewisses Gl eich-
gewichtsverhältniss zwischen peripherem und centralem Theile des ganzen Organsystemes g ew ah rt
bleiben müsste. Leider is t u n te r den von m ir untersuchten Würmern keine Form weiter, deren
’) Auch in der n e u e n Arbeit A I o n t i c e l l i ’s sind diese einzelnen Abschnitte, was ihre Benennung betrifft, durchaus
nicht streng auseinandergehalten. So nennt M o n t i c e l l i u. a. bei Dist. calyptrocotyle die beiden Gefässe, welche
aus den Schenkeln der Samenblase nach dem Kopfe aufsteigen, „tronchi primarii“ oder „ t r o n c h i l a t e r a l i p r i n c i-
p a l i “ (1. c. p. 45), bei Dist. Itichiaräii werden aber mit denselben Namen „tronchi laterali“ (1. c. p. 50) oder „grossi
tronchi, tronchi, tronchi laterali“ (1. c. p. 142) Theile bezeichnet, die nichts anderes sind, als die sehr langen Schenkel
der Vförmigen Endblase selbst. Die übrige Eintheilung der Gefässe des Dist. calyptrocotyle in tronchi primarii, secondarii,
terziarii und quaternarii dürfte als Grundlage für eine V e r g l e i c h u n g der Gefässsysteme verschiedener Wurmärtcn
kaum Werth haben (Nachträglicher Zusatz).
Gefässsystem den h ie r eben beschriebenen Ty p u s der Gliederung zeigte-; bei allen übrigen is t derselbe
ein klein wenig anders.
Den einfachsten F a ll hiervon treffen w ir bei Distomum folium. Auch hier haben wir
zunächst eine noch einfache, schlauchförmige Endblase, aus welcher vorne zwei Gefässe austreten.
Beide laufen aber hier nicht zum Kopfe und von da wieder zurück, sondern sie theilen sich in
der Höhe des Bauchsaugnapfes in zwei Aeste, deren einer nach vorn, und deren anderer nach
hinten sich begiebt; diese haben noch den W e r th von Hauptgefässen, denn aus ihnen tre te n nun
vorn und hinten Nebengefässe ab, deren weiteres Verhalten gegenüber denen von Distomum perlatum
und tereticolle n u r dadurch sich unterscheidet, dass h ie r die Capillaren meist deutlich und theilweise
sogar s t r e n g büschelförmig angeordnet ih ren Enden aufsitzen. D e r Hauptunterschied
gegen frü h er liegt darin, dass d o rt das Hauptgefäss einfach blieb und die ganze Länge des
Körpers durchmass, während hier eine Theilung in einen vorderen und hinteren A st e in tritt.
Damit sind aber die Unterschiede erschöpft.
Denselben Bau zeigt Distomum isoporum' \¥ ig . 103, Taf. V). Die Gabelungsstelle der
Hauptgefässe liegt wiederum in dem Niveau des Bauchsaugnapfes, und da dieser im Verhältniss
w eit nach vorn gerückt ist, sind auch die unpaaren Hauptgefässe, wie wir sie nennen könnten,
ziemlich lang; die paarigen Theile dagegen (i. e. die nach vorn und hinten laufenden Zweige)
ungleich, da der vordere n u r eine viel geringere Strecke bis zum P h a ry n x zu durchlaufen hat,
als der hinte re bis zum Körperende. Im Uebrigen sind die Verhältnisse völlig gleich.
Bei den bis je tz t namhaft gemachten Würmern w a r die Endblase einfach, schlauchförmig,
mehr oder minder lang. Denken w ir uns nun an dieser Form eine Weiterbildung in dem oben
angegebenen Sinne, d. h. durch Uebergreifen der BlaSe au f die austretenden Hauptgefässe ein-
tre te n , dann bekommen w ir jene Formen derselben, bei welcher au f einem unpaaren, medianen
Stamme vorn zwei ¡Zipfel aufsitzen, eine Form, wie sie bei der überwiegenden Mehrzahl der
'Distomen vorhanden zu sein" scheint. Auch hier können sich die Verhältnisse aber noch ziemlich
verschieden gestalten. Einen der einfachsten Fälle haben w ir wohl bei dem Dist. clavigerum Duo.
v or uns,’ wo der unpaare Theil n u r sehr kurz is t und ebenso die Blasenzipfel; aus jedem der
le tz teren erhebt sich ein ziemlich langes Hauptgefäss das bis in die Höhe des Bauchsaugnapfes
aufsteigt, um hier, am Bande des Körpers, in die beiden Aeste zu zerfallen. Ganz entsprechend
dem D. clavigerum ve rha lten sich Dist. cylindraceum und va/riegatwn (Fig. 163, Taf. V III); auch
bei diesen sind die vorderen Zipfel der Blase n u r ganz kurz, dagegen ist- der unpaare Theil
ungleich länger.
Mit der Bildung der kurzen Blasenzipfel is t nun augenscheinlich der Process der Ver-
grösserung der Sammelblase au f K osten der austretenden Hauptgefässe noch keineswegs beendet;
je nachdem er aber an einer Form mit kurzem oder einer solchen mit langem unpaaren Stamme
a u ftritt, w ird das dadurch entstehende Bild wiederum ein nicht unbeträchtlich verschiedenes.
Im le tz teren Falle, wo der unpaare Theil gross ist, bleibt auch bei Stärker Verlängerung der
Schenkel (z. B. Dist. tereticolle) die Yförmige Ge sta lt des Sammelraumes immer g ew ah rt; wo der
unpaare Theil dagegen n u r kurz ist, dann w ird bald die ursprüngliche Yform mehr oder minder
deutlich in die eines V übergehen. Solche Blasenforraen finden wir in der T h a t g a r nicht selten,
wie z. B. bei Distomum confusum, meäians (Figg. 33, 36., Taf. II), ferner bei Dist. ascidia und
ascidioides (Figg. 51, 52, Taf. III). Das h in te r der Excretionsblase folgende Gefässsystem wird