Das Auge von Talpa europaea.
Betreffs der Litteratur verweise ich auf meine in der Ze i t s c h r i f t für N a t u r w i s s e n s c h a f t e n
111 ,892> p- 144 ff.* veröffentlichte, kleine Arbeit; „Ue b e r s i c h t ü b e r di e h i s t o r i s c h e
E n t w i c k l u n g u n s e r e r Ke n n t n i s s e von d e n G e | | | l h t s a p p ä r a t e n de s Ma u lwu r f s . “
Ehe ich zur Besprechung des Organes schreite, mögen ein paar erklärende,;-; Worte voraus-
geschickt sein.
Die Untersuchungen wurden an Maulwürfen angestellt, die meistens ganz frisch getödtet waren.
Bei den erwachsenen Thieren wurde dann grösstentheils das F e ll sorgfältig abgezogen, und das Auge durch
einen Messerschnitt vom Kopfe losgotrennt. Oefters wurde indessen auch das Fell in seinem Umkreise
stehen gelassen. Die Conservirung geschah theils in Sublimat-Essigsäure, tbeils in Chrom-Osmium-Essig-
säuro, seltener in Müller’scher Flüssigkeit. In einzelnen Fällen wurde der ganze Schädel conservirt und
dann zum Entkalken in sehr verdünnte Salzsäure gebracht, später der Länge nach in zwei Hälften zerspalten
und diese in toto geschnitten. Die Einbettung geschah stets vermittelst Paraffin, von verschiedenen
Schmelzpunkten.
Yon den zahlreichen Färbungen hat mir neben der einfachen Haematoxylin-Methode vor Allem
die Anwendung von Borax- und Indig-Carmin nacheinander auf dasselbe Präparat mit folgender Differen-
zirung in concentrirter Oxalsäure gute Dienste geleistet. Hübsche Resultate ergab auch der Gebrauch von
Weigert schem Haematoxylin mit Nachbehandlung durch doppeltchromsaures Kali in wässeriger Lösung.
Die von Re t z i u s u. A. mit so grossem Erfolge angewendeten Methylenblau-Methoden, wurden mir leider
zu einer. Zeit erst bekannt, wo ich kein frisches Material mehr erlangen konnte, und an conservirtem ergaben
sie so gut, wie gar kein Resultat. Auch mit den Silber-Methoden musste ich mich auf das Auge
des erwachsenen Thieres beschränken.
Die Embryonen wurden fast .stets ganz frisch getödteten Mutterthieren, grossentheils noch lobend,
entnommen und in toto conservirt.
Ich unterscheide im Folgenden elf Embryonalstadien, und zwar getze ich dabei als Massstab für
das Alter, in Ermangelung besserer Anhaltspunkte, die Thierlänge; Dieselbe wurde gemessen an dem von
jeder Hülle befreiten Embryo. Beim erwachsenen Maulwurfe wurde die Distanz zwischen den Parietalia
des, wie beim grossen Embryo gebeugten Kopfes und der Schwanzwurzel als Thierlänge angenommen.
Die Masse für. die einzelnen Theile des Auges sind nach Schnitten bestimmt, die, soweit im Text
nicht ausdrücklich anders angegeben, sämmtlich parallel zu einer auf der Fläche des Bulbusaequators senk