Verzeichnis der in den süssen G-ewässern Deutschlands bis jetzt
nachgewiesenen Snhfamilien, G-enera und Arten.15
A. Subf. Canthocamptinae Brady.
I. Gen. Caiitliocaiiiptiis Westwood.
1 . Canth. staphylinus Ju rin e ,
2 - n minutus Claus,
3. . crassus Sars;
(3 a. „ horridus Fischer,)
4. „ northumbricus B rad y ,
5. „ trispinosus B rad y ,
6 . fontinalis Rehberg,
7- » pygmaeus Sars,
8 . „ ZschoJcJcei mihi,
9- I bidens n. sp.
II. Gen. Nitocra Bock.
10. Nit. hibernica B rad y .
U I . Gen. Ophiocaniptus Mräzek.
11. Ophioc. Scirsii Mrazek.
B. Subf. Longipediinae Boek.
IV. Geu. Ectinosoma Bock.
12. Ectin. Edwardsi Richard.
J) Dieses Verzeichnis weicht von dem Teil I , p. 10. gegebenen in einigen Punkten ab. Bedingt wird dies durch die
Einordnung einiger länger bekannten Species in besondere Gattungen und das mir in jüngster Zeit geglückte Auflinden einiger
neuer Arten.
A .
Subfamilie Canthocamptinae Brady."
Die zu dieser Subfamilie gehörigen, bis je tz t in den Binnengewässern von Deutschland aufgefundenen
Formen verteilen sich au f die drei Gattungen Canthocamptns Westwood, Ophiocaniptus Mrdzek
und Nitocra Boek. In dem Verzeichnisse der deutschen Siisswasser Iiarpacticiäen (Teil I, p. 10) sind
alle diese Formen als zum Genus Canthocamptns gehörig aufgeführt, weil mir e rs t spätere, eingehende
Untersuchungen gezeigt haben, dass einige derselben generell von dem alten Genus Canthocamptns
geschieden und in jene beiden anderen Gattungen eingereiht werden müssen. Es betrifft dies die
beiden A rten Canth. gracilis Poppe, welcher sich als ein Glied des jüngst von Mrazek aufgestellten
Genus Ophiocaniptus ergeben hat,, und Cantli. hibernicus B ra d y , der zu dem Genus Nitocra gestellt
werden muss.
D a diese drei Gattungen- — wie ja schon ih re Zugehörigkeit zu ein und derselben Subfamilie
in sich schliesst — sehr viel Übereinstimmendes in ihrem Baue zeigen, so sollen hier, besonders um
öftere Wiederholungen zu vermeiden, sie z u s a m m e n abgehandelt werden. Dass in nachfolgendem
Thatsachen e rw äh n t werden müssen, die sich nicht n u r auf diese drei Gattungen beziehen, sondern
auch au f die ganze Unterfamilie der Canthocamptinae, ja sogar auf die gesamte Familie der Harpacti-
ciden (mithin also auch au f die zweite uns h ie r interessierende Subfamilie der Longipediinae), liegt in
dem C h a rak te r dieser A rb e it.2)
K ö r p e r f o rm : D e r Körper is t in allen Fä llen walzenförmig, mehr oder weniger langgestreckt
(Taf. VI, Fig. 1, Taf. I I I , Fig. 1). Der Unterschied zwischen Vorder- und Hinterleib is t nicht in
dem Masse augenfällig wie bei den nahe verwandten Cyclopiden. Die grösste Bre ite liegt immer an
der Grenze des ersten und zweiten Cephalothoraxsegments.
Bei abgestorbenen Tieren is t der Hinterleib zurückgeschlagen, so dass er mit dem Vorderkörper
einen mehr oder weniger grossen Winkel bildet. (Taf. IV, Fig. 1 .)
De r C e p h a l o t h o r a x be steht s te ts aus fünf A bschnitten, von welchen der erste durch Ve rschmelzung
der Kopfsegmente mit dem e rsten Thoraxringe entstanden ist. Die Bedeckung besteht bei
den vier ersten Abschnitten aus einer dorsalen und einer ventralen Cüticularplatte. Das fünfte Segment,
das sich auch hinsichtlich seiner Ornamentik mehr dem Abdomen als den übrigen Cephalothorax-
| B r a d y , A. monograpli. Teil II, p. 47.
*) cf. Teil I, p. 14.- Anm.