Neben den weiblichen Geschlechtsöffnungen is t n tir je eine befiederte Borste eingelenkt. Von
den drei Anhängen der Genitalklappen des Männchens (Taf. I I , Fig. 3) is t der m ittlere der längste.
J en e Reihen feinster Dornen, welche sich bei einigen anderen A rte n (Canth. staphylinus, tri-
spinosus etc.,) au f den dorsalen Chitinplatten der Cephalothoraxsegmente und den Abdominalringen vorfinden,
habe ich bei Canth. minutus nicht konstatieren können.
Die Bildung der F u rk a differiert in beiden Geschlechtern ganz ausserordentlich. Die des
Weibchens (Taf. I I , Fig. 1 und 1 a) verschmälert sich nach dem Ende zu sehr stark , so dass sie fa s t die
Form eines abgestumpften Kegels zeigt. Am Aussenrande jedes Zweiges sind neben zwei langen Borsten
noch einige kleine Dornen eingelenkt. Drei ebensolche Dornen finden sich auf der ventralen Seite.
Während bei den übrigen (deutschen) A rte n die Apikalborsten dem Ende der F u rk a aufsitzen, sind
sie h ie r mit der v entra len, s ta rk cuticularisierten Furkalfläche verwachsen, und zw ar is t die äussere
B orste über der m ittleren inseriert. Beide ve rha lten sich hinsichtlich ih re r Längen ungefähr wie
2 : 5 und sind m it einigen, sehr kurzen Fiederdornen besetzt. Die m ittlere B orste e rre ich t fa s t die
Länge des gesamten Körpers mit Ausschluss des ersten Cephalothoraxsegments. Die äussere und die
s eh r kurze, innere B orste sind an ih re r Basis etwas verdickt.
Die F u rk a des Männchens (Taf. II , Fig. 2) zeigt im optischen Querschnitte dagegen die Form
eines Vierecks. Die Apikalborsten sitzen nich t der Unterseite auf, sondern sind neben einander eingelenkt.
Die Längen der beiden entwickelten derselben ve rha lten sich etwa wie 2 : 1 . De r Besatz
m it Nebendörnchen is t h ie r noch sparsamer als beim Weibchen. Am inneren und un te ren Furkal-
rande finden sich noch etliche Dornen. D e r Aussenrand is t wie beim Weibchen bewehrt.1.)
Die e r s t e n A n t e n n e n des Weibchens zeigen den typischen Bau. D e r Sinneskolben des
v ierten Segments re ich t fa s t bis zum apikalen Ende. Sämtliche Borsten sind als k u rz zu bezeichnen;
dasselbe g ilt auch von den Antennen des Männchens (Taf. II , Fig. 4). Das v ie rte Glied derselben is t
nach aussen nicht in besonderem Masse erw e ite rt. D e r Sinneskolben dieses Abschnittes, von welchem
eine Borste wie bei mehreren anderen A rte n zu einem kurzen Dorne red u z ie rt is t, re ic h t bis zum
apikalen Ende der Antenne. Das siebente und achte Segment sind innig mit einander verschmolzen.
Eine eigentümliche Ve rbre ite rung in der oberen P a rtie des siebenten Antennenabschnittes re p rä s en tie rt
nach Fig. 1 auf Taf. XII bilden sämtliche Dornenreihen des weiblichen Abdomens geschlossene Ringe. Obwohl er ferner zwar
in seiner Diagnose angiebt, dass die Dornen „des letzten Segmentes (!) zweizackig“ seien, ist in seinen Zeichnungen nichts davon
zn erkennen.
U l i a n i n giebt die Ornamentik in seinen Habitusbildern, bis auf die Anzahl der Domen der Analklappe genau so an,
wie ich sie soeben geschildert habe. .
Was v. D a d a y mit der Angabe meint: „segmento abdominali ultimo processu parvo“ ist mir ganz unverständlich.
Es kann sich dies eigentlich nur auf Canth. staj)hylinus beziehen. Seine weitere Angabe: „segmento abdominali ultimo, . . . .
margine posteriori (!) setis apice furcatis armatou is t sehr ungenau.
i) C l a u s erwähnt in seiner Diagnose die Differenzen in der Bildung der Furka bei beiden Geschlechtern nicht;
in seinen beiden Habitnsbildern hat er aber dieselben deutlich zum Ausdruck gebracht. Die Furka des Männchens zeichnet er
dagegen etwas zu lang; auch hat er hier versäumt, die innerste Apikalborste und die „geknöpfte“ Borste der dorsalen Fläche
anzngeben.
Auch die Zeichnungen U 1 i a n i n s lassen die Unterschiede ziemlich deutlich erkennen; die dorsale Borste an der Furka
des Weibchens hat er gleichfalls übersehen.
R i c h a r d erwähnt nichts von diesen Differenzen.
v. D a d a y s Angabe: „ramis caudalibus . . . . margine . . . . interiqri vero hamulo armatis“ beruht sicher auf einem Irrtume.
ein charakteristisches Merkmal ersten Grades.1) Die Verbreiterung gehört dem Innenrande an und
setzt, sich deutlich von dem eigentlichen Segmente ab. Sie ha t, in geeigneter Lage betrachtet, ungefähr
die Form eines gleichschenkligen Dreieks; die freie Längsseite is t s ta rk ch itin isie rt, während die
Basis n u r sehr z a r t cuticularisiert erscheint.
Z w e i t e A n t e n n e n . D e r Nebenast (Taf. I I , Fig. 5) is t zweigliedrig, genau so gebaut wie
bei Canth. staphylinus; der H au p tas t is t dreigliedrig.2)
D e r M a n d i b u l a r p a l p u s (Taf. II , Fig. 5 a ) is t n u r e in g lie d rig . Die Verschmelzungsstelle
der beiden primitiven Segmente w ird noch durch einige sehr feine Börstchen angedeutet. Am distalen
Ende sind v ie r Borsten inseriert.
Die ü b r i g e n M u n d g l i e d m a s s e n sind vollkommen übereinstimmend mit denjenigen der
anderen A rte n gebaut, {cf. Taf. I, Fig. 9—11.)
S c h w im m f ü s s e : Die Aussenäste sind sämtlich dreigliedrig, ebenso die Innenäste mit Ausnahme
der des v ierten Pa a re s bei beiden Geschlechtern und des zweiten P a a re s beim Männchen, welche
nur aus zwei Segmenten bestehen.
De r Inn en a st des e rsten Pa a re s . (Taf. II , Fig. 6 ) ü b e rra g t den Aussenast n u r wenig. Die Bewehrung
beider Ä ste is t dieselbe wie bei Canth. stapliylimis.
Die Endglieder der Aussenäste (Taf. I I , Fig. 8 u. 10) der folgenden P a a re sind an der apikalen
Spitze je mit einem kürzeren und einem längeren Dorne und einer Fiederborste bewehrt; am Innenrande
finden sich beim zweiten P a a re e i n e B orste, an den beiden folgenden aber je zwei Borsten,
welche sämtlich die auch bei anderen A rte n anzutreffende Bewehrung des Endabschnittes mit je einer
Reihe feinster Dornen zeigen ; am Aussenrande tre te n beim zweiten und d ritten P a a re zwei Dornen
auf, am letzten P a a re aber n u r deren einer.
Die Innenäste des zweiten und d ritten Pa a re s beim Weibchen (Taf. II , Fig. 9) sind dreigliedrig,
und etwa so lang wie die zwei ersten Segmente ih r e i Aussenäste. Jedes der beiden ersten Glieder
tr ä g t eine Innenrandborste. Das d ritte Segment is t innen mit einer (beim zweiten Paare) oder zwei
Borsten (beim d ritten P aare) bewehrt; die Spitze tr ä g t eine innere, kürzere und eine äussere auffallend
lange Fiederborste; dem Aussenrande kommt — abgesehen von systematisch unwichtiger Dornenbe-
wehrung — n u r ein k urzer, nahe dem apikalen Ende eingelenkter Dorn zu.
D e r Inn en a st des zweiten P a a re s beim Männchen (Taf. I I , Fig. 7) besteht n u r aus einem
kurzen mit einer Innenrandborste bewehrten ersten und einem nach dem Ende sich s ta rk verjüngenden
zweiten Segmente, welches durch Verschmelzung zweier Glieder entstanden ist. Die Bewehrung des
letzten Gliedes is t s ta rk reduziert; sie be steht n u r aus zwei Innenrand- und zwei entständigen Borsten;
der Aussenrand zeigt regelmässig unmitte lba r oberhalb des apikalen Endes eine Einkerbung, eine E rscheinung,
welche auch bei anderen A rte n wiederkehrt.
De r Inn en ä st des d ritten männlichen Fusspaares (Taf. I I , Fig. 8 ) is t wie beim Weibchen
dreigliedrig; e r re ich t aber n u r bis zum Ende des zweiten Segments des Aussenastes. Die beiden
ersten Glieder sind s eh r k u rz ; das erste tr ä g t an dem Innenrande eine kurze Borste; das zweite is t
0 C l a u s , und U 1 i a n i n haben diese Verbreiterung wohl beachtet; v. D a d a y und R i c h a r d erwähnen sie nicht.
2) C 1 a u s (1. c. p. 119) h ält den Hauptast nur für. zweigliedrig.