und sehr deutlichem, runden Kerne auf, die ohne besondere R egelnlässigkeit zwischen den P arenchymzellen
v e rs tre u t liegen. Ih r e verjüngten Enden sind ausnahmslos nach dem Samengange zu gerichtet,
und man s ieht g a r nicht selten den einen oder den anderen dieser Ausführungsgänge
durch die Wand desselben hindurch nach Innen tre te n . Manchmal s itz t h ie r dem Drüsengange
ein kleines kugeliges Tröpfchen des s ta rk glänzenden, farblosen Secretes noch auf; ähnliche
Tröpfchen finden sich in grösserer oder g eringerer Zahl dann auch frei in dem Lumen des Ganges
vor. Ant dichtesten häufen sich die E in tr itte der Drüsenausführungsgänge immer an dem der
Samenblase zunächst anliegenden Abschnitte des Ductus; nach vorne zu werden sie spärlicher,
und schon ca. 0,02 mm vor der Mündung durchbrechen keine mehr die Wand desselben. Diese
Drüsenzellen sind ih re r Lage nach als P r o s t a t a d r ü s e n zu bezeichnen.
Durchaus analog, wie hier geschildert, gestalten sich die Verhältnisse auch bei dem mit
dem eben besprochenen Wurme so nahe verwandten Distomum cggnoides (Fig. 127 und 181, Taf. VI),
n u r dass h ie r in Folge der bedeutenderen Körpergrösse alle Theile s tä rk e r ausgebildet und deshalb
auch deutlicher erkennbar sind. Die Kerne der Samenblasenwand tre te n fa s t s tets hervor,
ebenso deren Muskulatur. Von den Kernen im Ductus ejaculatorius habe ich h ie r bei völlig
erwachsenen Exemplaren nichts mehr wahrnehmen können, hingegen sind sie bei solchen im
Beginne der Eibildung meist unschwer auffindbar. Betreffs der Beziehungen zum Parenchym
und dem Verhalten der P ro sta tad rü s en is t dem frü h e r Gesagten nichts neues hinzuzufügen.
A u f derselben Stufe der Ausbildung stehen, soweit ich gesehen habe, auch die Endapparate
des Dist. ovocaitdatum und leptostomum O ls s . (Fig. 1 3 8 , Taf. V II); ein Unterschied be^
s teh t bei letzterem n u r darin, dass die Samenblase ziemlich lang und in mehrfachen Schlingen
aufgewunden is t und dass auch der Ductus ejaculatorius eine nicht unbeträchtlich bedeutendere
Länge besitzt.
Etwa s höher ausgebildet aber zeigen sich die uns h ie r beschäftigenden Apparate bei den
beiden kleinen Fledermausdistomen, die ich besonders aus diesem Grunde h ie r mit herangezogen
habe, und ihnen schliesst sich dann dire c t das Distomuni tereticoUe an.
Schon bei Distomtim ascidioides, mehr noch bei Distomum ascidia fä llt zunächst die beträ
chtliche Länge der Samenblase a u f (Fig. 72, Taf. IV). Sie re p rä s en tirt einen vor dem Bauchsaugnapfe
gelegenen, mehrfach geschlungenen Schlauch, der in die Länge gestreckt, bei dem
gezeichneten Exemplare die Länge von ca. 0,60 mm erreichen würde, das sind ca. 8/5 der ge-
sammten Körperlänge. Seine Weite is t im Verhältniss hierzu eine geringe zu nennen, denn sie
s te ig t an der s tärk sten Stelle nicht über 0,02 mm. In das Hinterende der Samenbiase t r i t t
etwas von der Seite her der Samenleiter ein, der, wie ich schon oben erwähnte, h ie r aus der
0,05 mm vorher erfolgenden Vereinigung beider Vasa deferentia entstanden is t (Fig. 73, Taf. IV).
Die histologische S tru c tu r der Samenblase weicht in keiner Hinsicht von der bis je tz t bekannten
ab; ih re eigentliche Wand besteht aus einem sehr flachen Epithel, von dessen Kernen fa s t stets
einige sichtbar sind. An dem Uebergange in den Samenleiter bemerkt man deutlich h e rv o rtre
te n d die Verschlusszellen, die, wie der eintretende Samenleiter selbst, auf ih re r Innenfläche
ein nach vorn wirkendes lebhaftes Flimmerepithel tragen. Sehr hübsch kann man die Wirkung
desselben an Exemplaren, die n ich t sehr viele Spermatozoen in der Samenblase enthalten, beobachten.
Die Samenfäden, die sonst in alle Lücken und Winkel eindringen, halten sich h ie r stets
in respectvoller Entfernung von den wimpernden Härchen, und selbst diejenigen, welche mit dem
Kopfe dem hinteren Ausgange zustreben, werden durch die energischen Bewegungen derselben
zarückgehalten und schliesslich znriickgewieseri. Auf dem Epithele der Samenblase liegt äusser-
lich wiederum eine Kingfaserlage von der gleichen Beschaffenheit, wie frü h e r; eine Längs-
muskulatur habe ich auch hier nicht sicher finden können.
Der Ductus ejaculatorius is t ausserordentlich k u rz ; er is t der im Verhältniss kürzeste,
den ich bis je tz t kenne und re p rä s en tirt eine kaum, 0,02 mm langeii'etwas s tä rk e r muskulöse
Verbindung des äusseren Endes der Samenbiase mit dem Grunde des Genitalsinus, der hier ebenfalls
äusse rst d ü rftig ausgebildet ist. In histologischer Hinsicht g ilt von ihm das, was ich
betreffs desselben Theiles bei Distomum folium sagte.
Etwa s modificirt erscheint das Verhältniss zwischen Samenblase und umgebendem P a ren chyme.
Das le tz tere schliesst zwar auch h ie r allseitig dicht an die e rstere sich an, indessen,
fä llt schon bei oberflächlichem Hinsehen h ie r eine fibrilläre Verdichtung desselben auf, welche
m antelartig die Windungen der Samenblase einschliesst. Dass es sich hierbei thatsächlich nur
um eine Verdichtung des Parenchyms, nicht um eine besondere Membran handelt, dürfte daraus
hervorgehen, dass der fibrilläre Mantel oder Sack nach aussen sowohl, wie nach innen durchaus
ohne scharfe Grenze in die normalen blasigen Parenchymzellen übergeht. ’ Es macht den Eindruck,
als ob bei seiner Entstehung ein Druck, nicht von der Samenblase allein, sondern von
den dieser zunächst anliegenden und ih re Windungen rings herum einhüllenden und nach aussen
abschliessenden Parenchymzellen au f die Umgebung erfolgt sei, und dass diese Umgebung bis zu
einem gewissen Grade dem Drucke nachgegeben habe. Die Prostatadrüsen, die ebenfalls nur
spärlich vorhanden sind, liegen sämmtlich innerhalb des Parenchym sack es zwischen den der
Samenblase direct benachbarten Parenchymelementen. Sie ergiessen sich wiederum vorzugsweise
in den hinteren Abschnitt des Ductus ejaculatorius; direct an der Mündung finden w ir keine
Einmündungen mehr.
Distomum ascidioides unterscheidet sich von dem h ie r geschilderten Verhalten des Dist.
ascidia n u r untergeordnet durch den Besitz etwas zahlreicherer Prostatadrüsen, und eine etwas
geringere Längsstreckung der Samenblase. An beide Würmer schliesst sich nun, wie oben schon
vorgreifend mitgetheilt wurde, eng das
Distomum tereticolle an (Fig. 59 und 60, Taf. I I I , und Fig. 66 und 67, Taf. IV). Das, was
von der Vesicula seminalis des Distomum ascidia gesagt wurde, g ilt genau auch von der des D.
tereticoUe, sie re p rä s e n tirt einen langen, mehrfach in ziemlich dichten Windungen aufgeknäuelten
Schlauch von ca. 0,06—0,1 mm Durchmesser, in welchen von hinten her die Vasa deferentia ein-
tre ten. Dieselben vereinigen sich hier nicht vorher,, sondern bilden bei ih re r Verschmelzung
ers.t die Samenblase, welche gegen sie wiederum durch den schon erwähnten Zellenverschluss
abgesperrt ist. Auch hier setz t sich das Flimmerepithel der Samenleiter auf die Verschlusszellen
fest, und die W irk u n g desselben is t durchaus dieselbe, wie ich sie von Distomum ascidia
oben kurz schilderte, n u r kann man sie hier, wegen der grossen Nähe des Saugnapfes und der
meist s ta rk en Füllung der Samenblase n u r sehr selten zu Gesicht bekommen. Die Wand der
Samenblase zeigt dieselbe S tru ctu r, wie bisher. An ihrem Uebergange in den Ductus ejaculatorius
findet sich der schon im ersten Abschnitte genauer beschriebene, complicirtere Verschlussmechanismus,
auf den ich bei Besprechung seiner Entwickelung nochmals zurückkommen werde. Der
Ductus ejaculatorius selbst schliesst sich in seinem Verhalten principiell dem bisher besprochenen
an. E r re p rä s en tirt einen bis zu 0,3 mm lang werdenden, muskulösen C ana l, der in seiner,
der Vesicula seminalis zunächst benachbarten Hälfte wiederum die Einmündungen der Prostata-
Bibliotheca zoologica. Heft 16. 24