die sonder Zweifel a u f ein Absterben und <pne beginnende Auflösung hinweisen, und diese zerfallenden
und zerfallenen Spermatozöen bilden m itu n te r den H aupttheil des Samentascheninbaltes.
Das Bild nun, welches dieser le tz tere au f Schnitten im mikroskopischen P r ä p a ra t giebt., kam mir
unwillkürlich in den Sinn, als ich die Beschreihung las, welche .Juel von' dem ebenfalls sehr
voluminösen, aber höchst sonderbar gebauten Receptaculum des Apöblema emwm. gegeben hat ' ) . .
Alle Apoblemen entbehren bekanntlich auch des LiUREit’schen Canales, und besitzen^ ein grosses
Receptaculum, das nun speeiell hei Apoblemcc exäsum sich auszeichnet dadurch, dass nach der
Beschreibung J d e l’s: 1) es von einer sehr dünnen, hyalinen Membran begrenzt wird, 2 |g n ihm
eine „protoplasmatische Geriistsubstanz“ entha lten ist, die „überaus feinkörnig, fa s t homogen; ist-
und grosse runde Zellkerne einschliesst“, 3) in dieser Substanz „eine Menge von grösseren und
kleineren, runden Hohlräumen sich befinden“, in denen die Spermatözoen sich bewegen, Ein
solcher Bau des Receptaculum seminis d ü rfte einmal in Bezug au f seine Bedeutung zunächst
ziemlich unverständlich sein, er dürfte aber andererseits bis je tz t auch vollkommen ohne Analogie
dastehen. Ic h kann mich nun, wie schon gesagt, des Gedankens n ich t .erwehren, dass wir es
h ie r mit einem Organe zu th u n "haben, welches dem Receptaculum von Dist: mriegatum und dem
ganz entsprechend sich verhaltenden von Dist. Jiichiardii an die Seite zu stellen is t. . Die proto-
plasmatische Gerüstsubstanz würde dann den zerfallenden und zerfallenen Samenfäden entsprechen,
die eingelagerten grossen Kerne wahrscheinlich mit eingeführten Ei- oder Dotterzellen (leider
giebt J uel keine Maasse, dieser Zellen, durch welche der Vergleich seh r e rle ich tert w ü rd e )| und
die Lückenräumehöhlungen, in denen die noch lebenskräftigen Spermatozoen sich befinden.
Durch Contractionen der Taschenwand können diese Samenfäden, wie w ir es auch sonst sehen,
hin- und hergetrieben werden, wobei sie n a tü rlich in den zwischen der Masse, der abgestorbenen
befindlichen Lacunen sich bewegen müssen. Es is t dies, wie gesagt, zunächst n u r eine Vermuthung,
aber eine solche, die uns den absonderlichen Bau des Gebildes bei den Apoblemen verständlich
macht, und ihm zugleich Analogien u n te r den schon bekannten Eormen verschafft: der Beweis
fü r die Richtigkeit der Vermuthung würde freilich e rs t zu erbringen sein.
d) Dotterstöcke.
K u rz h in te r dem LAUREn'schen Ganale mündet der Dottergang in den Keimgang ein. Die
Verhältnisse der Dotterleitungswege sind zu bekannt, als dass ich h ie r nochmals nöthig h ä tte ,
d a ra u f einzugehen; über die Anordnung und Vertheilung der D o tte rd rü sen selbst mögen jedoch
einige W o rte am Plä tz e sein. Eine sehr ausführliche TJebersicht über das bis jetzt, darüber
B ekannte giebt B raun in B ronn’s Classen und Ordnungen e tc .2), und es kann das h ie r zu E r wähnende
gleichsam als N a ch trag zu jener Zusammenstellung b e tra c h te t werden. Bezüglich der
Lage der Dotterstöcke im Körper wäre zu bemerken, dass sie bei Distomum ovocaudatum ziemlich
im h interen Leihesende, h in te r dem Keimstocke gefunden werden, dass sie im Gegensätze hierzu
hei Distomum cmfusum, medians, clamgenm, aseidioides ganz v orn zu Seiten des Mundsaugnapfes
und P h a ry n x gelegen sind. Du rch eine solche v e ränderte Lagerung kann u n te r gewissen Um*)
Juel , Beiträge etc. 1. c. p. 35.
J) 1. c. p. 720 f.
ständen auch, der Verlauf der Ausführungsgänge mehr oder minder be einträchtigt erscheinen.
In weitaus d e r grössten Mehrzahl der Fä lle finden sich die Dotterstöcke in den Seiten des
Körpers und ih re Ableitungscanäle müssen, da der Ootyp gewöhnlich median gelegen ist, einen
queren V e rla u f einhalten, den w ir denn auch meist an den „queren“ Dottergängen constatiren.
Ob sie freilich immer re in „quer“, d. h. ungefähr senkrecht zu r Körperlängsaxe verlaufen können,
h än g t w e ite r auch von der Lagerung des Ootyps ab; lie g t derselbe annähernd iii ih re r Höhe,
dann vermögen die grossen Dottergänge auch bei exceptioneller Lage der Dotterstöcke noch
„quer“ zu bleiben; so z. B. bei dem Dist. övocaudcitum, wo Ootyp und Dotterstöcke beide im
Hinterleibe zu treffen sind. Treten in dieser Beziehung jedoch Aenderungen ein, dann hören
auch die „queren“ Dottergänge auf, quer zu verlaufen; das ty p is ch ste Beispiel h ie rfü r bieten
die oben genannten Distomum confusum, medians, clavigerum und aseidioides, wo die betreffenden
Gänge ohne irgend welche Aenderung ih re r morphologischen Bedeutung mehr oder minder der
L ä n g e n a c h den Körper durchziehen. D e r quere Verlauf der paarigen oder Hauptdottergänge
is t demnach n u r ein s e c u n d ä r e r C h a rak te r.'
W as die Grösse und Gesta lt der Dotterstöcke anbelangt, so h a t die kleinsten und einfachsten
Distomum folium, wo sie (bei meinen Exemplaren) als zwei kleine, unregelmässig runde
Gebilde von 0,07—0,08 mm mittlerem Durchmesser u n te r dem Bauchsaugnapfe gelegen und durch*
zwei nicht viel längere Ausführungsgänge mit dem gemeinsamen Dottergange verbunden sind.
Entsprechend v e rh a lten sich dieselben Organe von Distomum cygnoides; sie liegen h ie r kurz vor
und über dem Keimstocke und rep rä sen tiren zwei von dem Ausführungsgange aus ra d iä r in
einige Lappen gespaltene, aber noch re ch t compacte Drüsen von ca. 0,25 mm Ausdehnung in
rad ia le r Richtung. Aehnlich sind auch die Dotterstöcke des Distomum ovocaudatum gebaut; die
Trennung in einzelne Drüsenfollikel is t h ie r aber schon soweit gediehen, dass diese als gesonderte,
■unregelmässig kugelförmige Gebilde erscheinen, die durch ein kurzes Stielchen dem gemeinsamen
Ausführungsgange aufsitzeii (Fig. 123, Taf. VI). In allen diesen Fällen sind die Dotterstöcke
also ziemlich klein und wenig umfangreich; es is t niin ein bemerkenswerthes Zusammentreffen,
dass gerade bei. den T räg e rn solch kleiner Dotterstöcken in den Eizellen, wie schon oben bemerkt
wurde, sich Einlagerungen verschiedener A r t finden, die u n te r Umständen den Keim- und D o tte rstöcken
ein äusserlich fa s t gleiches Aussehen verleihen können. Jene Einlagerungen zeigten sich
bei Dist. cygnoides, und ebenso bei dem von M onticelli und Crety beschriebenen Dist. EicJiiardii
in Form .der sogenannten D o tte rk e rn e *), bei Dist. ovocaudatum als zahlreiche fe tta rtig e Kügelchen,
die das Ei im frischen Zustande fa s t opak erscheinen la s s e n 2). Ic h möchte diese Auss
ta ttu n g en der Keimzellen in Verbindung mit der minimalen Ausbildung der Dotterstöcke direct
als Zustände auffassen, a u f denen die functionelle Scheidung beider Organe noch nicht bis zu
dem Grade gediehen ist, wie bei der Mehrzahl der übrigen Distomen3).
Eine etwas reichere Ausbildung zeigt der D o tte ra p p a ra t von Distomum perlatum, wo zwar
*) Neuerdings beobachtete Mo n t ic e l l i (1. c. p. 147) dieselben Dotterkerne auch bei dem Dist. velipörum
(Nachtr. Zusatz).
a) Genau solche Einlagerungen, die bei der Conservirung etc. versehwinden, fand ich in Egypten in den Eizellen
einer Apollemaart, die stets in grösser Zahl im Magen von Clupea nflotica lebt (Nachtr. Zusatz).
a) Auf die weitere Eigentümlichkeit, dass in Fällen kleiner Dotterstöcke (speeiell Dist. Richiardü) die Keimzelle
gewöhnlich relativ gross ist, und deshalb relativ weniger fremdes Nährmaterial für ihre Entwickelung braucht, macht
Mo n t ic e l l i sehr richtig aufmerksam (1. c. p. 98 f.) Nachtr. Zusatz.