yorgenommen, die senkrecht zur Längsaxe, quer durch den Schädel geführt waren) erklären lassen, so
ist in diesem Falle der Unterschied doch wohl zu bedeutend, als dass diese Erklärung auch hier noch
ausreichen könnte. Man h a t es vielmehr thatsächlich mit der z. B. auch hei Myxine vorkommenden
Erscheinung zu thun, dass unter Umständen die beiden Augen desselben Thieres in Bezug auf Grösse,
Form etc. ein ganz verschiedenes Verhalten zeigen können.
Man kann also jedenfalls sagen: ein festes Grössenverhältniss der beiden Axen des Ellipsoids zu
einander besteht nicht; bald stellt das Auge ein ziemlich langgestrecktes Ellipsoid dar, bald ist es der
Kugel mehr genähert. H e s s gibt den Durchmesser des von ihm für nahezu kugelig erklärten Bulbus
kurzweg auf 9,43 mm an, ohne über die Thierlänge etwas zu sagen; und auch W. K r a u s e lässt den Bulbus,
ohne irgend welche sonstige. Angabe, einen Durchmesser von 0,5 mm besitzen. Aus der Bemerkung,
dass das Verhältniss von Augenaxe zu Körperlänge sich auf 1 : 400 stelle, lässt sich entnehmen, dass es
sich für H e s s um ein Thier von ca. 17,2 cm handelte. Ganz unrichtig ist es aber, wenn H e s s die gefundenen
Zahlen auf das Proteus-Auge überhaupt anwendet. In denselben Fehler verfällt S c h lam p p 25),
wenn er für das erwachsene Thier schlechtweg 0,46 mm Augenaxenlänge und 0,38 mm Bulbushöhe
angibt. Wie schwankend hier alle Verhältnisse sind, zeigt folgende Tabelle:
' Thierlänge Augentiefe Augenhöhe Augenhöhe : Thierlänge Augentiefe : Thierlänge
1) 12 cm 0,258 mm 0,333 mm 1 : 465 1 : 360
2) 14 0,322 - 0,396 - 1 : 434,8 1 : 353
• 3) 16,4 - 0,336 - 0,422 - 1 : 488 1 : 388
’ 4) 22,2 - 0,431 - 0,396 - 1 : 515 1 : 560
Man sieht, dass von einem constanten Verhältniss e n diesem Punkte keine Rede sein kann.
Vergleicht man das Volumen des Auges, das sich aus den Axen des Bulbusellipsoids annähernd
berechnen lässt, mit der Thierlänge, so ergehen sich folgende Zahlen:
Thierlänge Augenvolumen
1 )1 2 cm 0,011 cbmm
2) 14 - 0,021
3) 16,4 - 0,025 -
4) 22,2 - 0,034 -
E in constantes Verhältniss ergibt sich also auch hieraus nicht, doch is t eine gewisse Gesetzmässigkeit
nicht zu verkennen.
Mit zunehmender Ausbildung des Thieres nimmt das Auge an Volumen unverhältnissmässig zu.
Es ergibt sich die auffallende Thatsache, dass die jüngsten von mir untersuchten Thiere im Verhältniss
zu ihre r Körperlänge viel kleinere Augen besitzen, als die älteren.
Die Bedeckung des Auges.
Das Auge des Proteus angumeus wird von Körperhaut und einer Schicht subcutanen Bindegewebes
überzogen, deren Dicke sehr schwankend isf. In den meisten Fällen ist die das Auge deckende
Hautschicht von grösserer Mächtigkeit, als sie die sonstige Kopfhaut besitzt. Lässt man das subeutane
Bindegewebe, das zu messen bei der gewöhnlichen Kopfhaut meist unmöglich ist, ausser- Betracht, so
zeigt sich z. B., dass hei dem grössten von mir untersuchten Proteus, einem Thiere von 25,7 cm Länge,
die D e c k s c h i c h t (also Epidermis und Cutis zusammen) eine Stärke von 0,362 mm, die gewöhnliche
Kopfhaut, gemessen von einer etwas höher, als das Auge am Schädel gelegenen Stelle, eine Mächtigkeit
von 0,259 mm besitzt. Bei einem kleineren Thiere vbA ca. 16,4 cm Länge' stellte sich die Stärke der
Deckschicht auf 0,256, die dev gewöhnlichen Kopfhaut auf 0,154 mm; ein Thier von etwa 12,5 cm Länge
zeigte eine Deckschichtdicke von -tT, 155 mm, gegenüber einer Dicke des sonstigen Kopfinteguments Von
0,149 mm.
N u r hei e in em der von mir untersuchten Exemplare, einem Proteus von 22,2 cm Länge, hatte
die Deckschicht gegenüber der übrigen Körperhaüt eine Verdünnung erlitten. Sie maass 0,177, die
übrige Kopfhaut 0,198 mm.
Die Stärke .der Deckschicht ist immer geringer, als die Länge der Augenaxe, d. h. die Augent
ie f e , nur bei dem grössten meiner Objecte (25,7 cm) überwiegt die Stärke der Deckschicht mit
0,508 mm über die Länge der Augenaxe von 0,483 mm. Ein constantes. Verhältniss zwischen Deckschicht
und Augenaxe existirt nicht. Dasselbe schwankt zwischen 1 : 1,22 und 1,05 : 1.
Vergleicht man vollends die Stärke der Deckschicht mit der Körperlänge, so ergeben sich die in
folgender Tabelle verzeichneten Werthe.
Verhältniss von Dicke der Deckschicht zur Thierlänge:
Thierlänge Verhältniss
25,7 1 : 506
22,2 . 1 : 995
16,4 . . . . . . . . 1 : 600
12,5) . . . . . . . . 1 : 725
10,6 1 : 537
7 , 3 1 : 422
Die Zahlen schwanken hiernach etwa zwischen 1 : 400 u n d 1 : 1000. Von einem auch nur annähernd
sich gleichbleibenden Verhältniss ist also keine Rede.