
je zwei befiederte Borsten (Taf. IV, Fig. 2), von welchen sich die innere durch besondere Länge
auszeichnet. Die Genitalklappen des Männchens (Taf. IV, Fig. 13) sind mit n u r je zwei und zwar sehr
kurzen Borsten bewehrt. Das Anäloperkulum tr ä g t an seinem freien Rande eine Reihe sehr feiner
Chitinzähnchen. ’)
Die F u rk a is t bei beiden Geschlechtern von ausserordentlich verschiedener und höchst ch a rak te ristischer
Form. Beim W e i b c h e n (Taf. IV, Fig. 1 u. 2) is t sie in der m ittleren P a rtie am breitesten,
nach dem Ende zu verschmälert sie sich sehr s ta rk ; auch an der Basis is t sie etwas eingeschnürt.
Der Aussenrand, dessen u n te re r Teil s ta rk gebogen und daselbst mit einem halbkugeligen Chitinvor-
sprunge versehen ist, tr ä g t ausser zwei langen Borsten drei Dornen, von welchen der eine klein bleibt
und unmittelbar neben der oberen Borste steh t, während die beiden anderen Dornen s tä rk e r sind und
über der unteren Borste eingelenkt sind. Der oben e rwähnte Haarbesatz der Körperringe e rs tre ck t sich
auch über den grössten Teil der dorsalen Furkalfläche. Auch am Innenrande und in der oberen P a rtie
d e r ventralen Seite tre te n je eine Reihe z a r te r Härchen auf; an le tz te r Stelle is t die Reihe gebogen..
Ebenso is t die Apikalbewehrung höchst charakteristisch. Die mittlere Borste, welche wie die äussere
weit gespreizt gehalten wird, is t an der Basis etwas angeschwollen; Fiederdornen finden sich n u r an
einer o-anz kurzen Stelle. Die äussere B orste zeigt nich t weit von ih re r Ursprungsstelle eine ch a rak te ristische
knieförmige Biegung. Sie is t e twa dreimal so k u rz wie die innere, und ebenso wie diese in
ihrem Basalteile verdickt. Die Fiederdornen, welche h ie r gleichfalls in sehr b eschränkter Anzahl auf
n u r einer kurzen Strecke auftreten, fehlen oft an der Innenseite. Die innerste Apikalborste is t sehr
kurz und an der Basis kolbig verdickt.2)
Die F u rk a des M ä n n c h e n s (Taf. IV, Fig. 3) is t fa s t überall von gleicher Breite. Die Bewehrung
des Aussenrandes is t dieselbe wie beim Weibchen.3) Dem Innenrande und der dorsalen Seite
fe h lt der Haarbesatz. Die drei Apikalborsten liegen dicht aneinander und sind re la tiv länger als
beim Weibchen. Die Längen der beiden' grossen Borsten v e rh a lten sich etwas mehr als 1 : 2. Auch
die Befiederung dieser beiden Borsten is t etwas s tä rk e r als beim anderen Geschlechte.
Die V o r d e r a n t e n n e n des Weibchens sind achtgliedrig, k ü rz e r als das erste Cephalothorax-
segment und re la tiv k rä ftig gebaut. D e r Sinneskolben lüberragt noch die Spitze des letzten Gliedes.4)
Das v ie rte Segment der männlichen Antennen (Taf. IV , Fig. 4) is t ausserordentlich aufgeschwollen;
bei keiner anderen deutschen A r t is t dieser Ring in solcher Mächtigkeit entwickelt; Der
Innenrand dieses Abschnittes und der beiden folgenden sp rin g t in einigen, s ta rk en Chitinhöckern hervor.
1) Alle diese zuletzt erwähnten Verhältnisse haben beide Forscher unberücksichtigt gelassen.
2) Aus B r a d y s Zeichnnng (Taf. XLVI, Fig. 18) ist die Form und charakteristische Apikalbewehrnng der weiblichen
Furka deutlich wieder zu erkennen. Die innerste Apikalborste, die Dornen des Aussenrands und die Behaarnng des Innenrands
und der (ventralen) Furkalfläche dagegen hat er übersehen. Die Apikalborsten hat er viel zu kurz gezeichnet.
S a r s ’ Angaben sind zwar richtig, aber nicht ausreichend.
s) In meiner Zeichnung ist nur ein Aussendom angegeben; die beiden anderen sind oft — wie es auch bei dem gerade
gezeichneten Individuum der Fall war — auf die ventrale Furkalfläche gerückt.
4) In B r a d y s Zeichnung der ersten weiblichen Antennen (Taf. XLIII, Fig. 15) fehlt die Angabe beider Sinneskolben.
Auch die übrige Beborstung ist ungenau.
S a r s : „Antennae . . . . setis longis dense (!) obsitae.“
Der in der Regel eingliedrige letzte Antennenabschnitt is t bei vorliegender Spezies unmittelbar über
der Ursprungsstelle der vier Aussenrandborsten deutlich in zwei Segmente gespalten.
H i n t e r a n t e n n e n : D e r Nebenast (Taf. IV, Fig. 5) is t eingliedrig. E r tr ä g t an dem distalen
Ende zwei und an dem konvex gebogenen Rande ebenfalls zwei bewimperte Borsten. Der Hauptast
ist dreigliedrig.1)
Die M u n d e x t r e m i t ä t e n zeigen nichts Abweichendes in ihrem Baue. De r Mandibularpalpus
(Taf. IV, Fig. 6 ) is t zweigliedrig. Das erste Segment is t langgestreckt und mit einer Borste bewehrt;
das kürzere zweite tr ä g t vier endständige Borsten.2)
S c h w im m f ü s s e : Die Aussenäste sind dreigliedrig; die Innenäste des ersten Paares bei beiden
Geschlechtern und des d ritten P a a re s beim Männchen bestehen aus je drei, die der übrigen Fusspaare
aus je zwei Segmenten.8)
W ährend bei den übrigen deutschen Arten an der Ecke des zweiten Basalsegments des e r s t e n
Fusspaares (Taf. IV, Fig. 7) ein mehr oder minder k rä ftig e r Dorn a u ftritt, is t h ie r eine re la tiv lange
Borste zu beobachten. D e r Aussenast ü b e rrag t das zweite Segment des Innenastes n u r sehr wenig.
Das zweite Segment desselben tr ä g t eine Innenrandborste, welche ebenso wie die übrigen Innenrandborsten
dieses und der folgenden Fusspaare am Endabschnitte mit einer äusseren Reihe k u rz e r Dornen
besetzt ist. Das letzte Segment is t am Ende mit einem Dorne und zwei geknieten Borsten bewehrt.
Die Innenränder des ersten und zweiten Segments tragen, ebenso wie dies bei den folgenden Fusspaaren
der F a ll is t, einige feine Härchen, welche büschelartig zusammenstehen. Das erste Segment des
Innenastes ü b e rtrifft jedes der beiden anderen an Länge. Jedes tr ä g t eine Innenrandborste, das letzte
ausserdem an seinem Ende noch einen Dorn und eine gekniete Borste.
Das le tz te Aussenastglied des z w e i t e n Fusspaares is t mit einer Innenrandborste und zwei
Aussenranddornen bewehrt; sein Ende tr ä g t einen kurzen und einen längeren Dorn und eine Borste.
Die Innenrandborste des zweiten Segments is t zw ar ebenso wie die entsprechenden Borsten der beiden
folgenden Fusspaare mehr oder weniger s ta rk mit z arten Härchen befiedert, jedoch tre te n hier und
an der Borste des d ritten Pa a re s Verhältnisse auf, wie sie bei Cantli. Zscliökkei und pygmaeus an allen
Fusspaaren zu beobachten sind. Es machen sich bei diesen Borsten nämlich ebenfalls unmittelbar über
der Ursprungsstelle einige dichtstehende, nach aussen gerichtete, kurze Fiedern bemerklich, welche
sich von den übrigen Fiederborsten, wenn solche überhaupt vorhanden sind, deutlich abheben. Der
Innenast (Täf. IV, Fig. 8 ) re ich t beim Weibchen noch nicht bis zum Ende, beim Männchen n u r bis
zu r Mitte des zweiten Aussenastsegments. Das erste Glied tr ä g t eine, das zweite zwei Innenrandborsten,
das letzere ausserdem noch am Ende eine kürzere (innere) und eine sehr lange (mittlere) Borste und
einen kurzen (äusseren) Dorn.
Das d r i t t e Fu ssp a a r des Weibchens is t ebenso gebaut; jedoch is t der Innenrand des letzten
Aussenastgliedes mit zwei und der des letzten Innenastgliedes (Taf. IV, Fig. 9) mit drei Borsten bewehrt.
’) B r a d y s Figur ist richtig. — S a r s erwähnt den Nebenast nicht.
2) Der Mandibularpalpus wird von keinem der beiden Forscher erwähnt. — B r a d y s Zeichnung der Maxille ist
sehr ungenau.
3) Über den feinei*en Bau der Schwimmfüsse berichtet S a r s nichts. B r a d y s Angaben sind — abgesehen von minderwertigen
Details — richtig bis auf den Innenast des vierten Fusspaares, welchen e r, wie bereits bemerkt, irrtümlich als e i n gliedrig
bezeichnet hat.
Bibliotheca Zoologica. Heft 15. 6