Gewebslagen möglich ist, zeigt die Sclera eine Mächtigkeit von 0,0169 mm, während die Chorioidea 0,0078 mm
stark ist. Letztere ist sehr locker gebaut. Ihre zahlreichen, kleinen Kerne haben daher gar keine bestimmte
Richtung, sondern folgen lediglich den Faserzügen. Blut findet sich sehr reichlich.
Am innern Rande der Chorioidea zeigt sich überall d a , wo derselbe von den Pigmentmassen des
Pigmentepithels nicht mitverdeckt ist, je n e , schon früher gelegentlich anzutreffende, besonders differenzirte
schmale Schicht. Dieselbe setzt sich aus wenigen, sehr gerade verlaufenden, engegeschichteten Faserzügen
zusammen, zwischen welchen sich, nicht allzu reichlich, sehr lange, dünne Kerne finden, die mit ihrer langen
Achse stets strenge parallel zur Bulbusoberfläche gerichtet sind. Zuweilen liess sich erkennen, wie die Müller’-
schen Stützfasern der Retina, die sich über den Margo limitans externus hinaus fortgesetzt haben und zwischen
den Zellen des Pigmentepithels durchgetreten sind, sich mit der beschriebenen Schicht vereinigten. Es geschieht
das in der Weise, dass sie kurz nach Passiren des Pigmentepithels unter rechtem Winkel umbiegen
und in die Schicht eintreten, zwischen deren Faserzügen sie dann verschwinden. Diese Erscheinung
liess sich freilich nur in vereinzelten Fällen, dann aber auch mit grösser Deutlichkeit, konstatiren.
Die Sclera zeigt eine etwas straffere Anordnung, als die Hauptmasse der Chorioidea. Ihre Faserzüge
sind zwar auch noch stark gewellt, verlaufen aber, wenigstens im Allgemeinen, parallel mit der Aug-
oherfläche. Die Kerne der Sclera folgen dieser Richtung. Die Haut führt einzelne Gefässe.
Gegen das umliegende lockere Bindegewebe hat sie sich nunmehr überall deutlich abgegrenzt.
Der Zusammenhang mit den Anlagen der Opticusscheiden, sowie mit den Augenmuskeln zeigt
keine Verschiedenheiten gegenüber dem letzten Stadium.
Am distalen Augenpole setzt sich die Sclera, zusammen mit einem Theile des hier in der Anordnung
seiner Faserzüge der ersteren ungemein ähnlich gewordenen Bindegewebes der Augumgebung, direkt in die
Cornea propria fort (Taf. n . Fig. 23). Diese ha t, unmittelbar vor der Linse gemessen, eine Stärke von
0,0089 mm. Die sie aufbauenden Faserzüge sind sehr fein und enge an einander gedrängt, nur wenig
gewellt und mit spärlichen, kleinen und schmalen Kernen versehen. Eine Grenze gegen die Sclera hin
existirt absolut nicht. Die Conjunctiva der Cornea ist in der verlängerten Augenachse sehr dün n , nur
0,0037 mm stark, und besteht hier aus einer einzigen Zellenlage, dem Rete Malphighii, dessen Elemente sehr
niedrig-plattenförmig, sind. Sie nimmt aber in den von dem distalen Augenpole entfernteren Partieen rasch
an Stärke zu, so dass sie z. B. in Gegend des Irisrandes bereits wieder 0,0059 mm misst. Hier sind die
Zellen des Rete Malpighii viel höher, haben zwar noch nicht die charakteristische Cylindergestalt, aber
doch wenigstens Würfelform erreicht. Auch 1—2 Lagen sehr flacher Elemente eines Stratum corneum sind
hier häufig vorhanden. An dieser Stelle ist übrigens auch die Cornea propria stärker, nämlich 0,0170 mm dick.
Die Menibrana Descemetii misst in der Augenachse 0,0029 mm; in der Gegend ihrer Abzweigung
aus der Chorioidea, d. h. hier nicht weit hinter dem freien Irisrande, ist sie 0,0063 mm stark. Sie besteht
aus wenigen, ziemlich welligen Faserzügen mit kleinen, aber nicht sehr schmalen, sondern eher rundlichovalen,
Kernen. Sie hat sich jetzt überall dicht an die Cornea propria angelagert. Blut findet sich nur
noch in ihren der Iris genäherten Randpartieen, und auch da weit spärlicher, als heim vorigen Stadium.
Das dem Irisrande vorgelagerte R i n g g e f ä s s , dessen Perivasculärgewebe mit dem Bindegewebe
der chorioidealen Iris in loser Verbindung steht, hat keine Veränderung erlitten.
Die Züge der Chorioidea selbst sind in der Gegend des freien Irisrandes etwas stärker geworden und
führen kleine Gefässe. Häufig hat sich das Pigment des Pigmentepithels auch auf diese bindegewebigen
Theile der Irisanlage verbreitet.
M ■ R H H m Ü “ ™ Hintergründe des Auges N N mm stark, wovon 0,0058 mm auf die
C h o r e a , 0,011 auf dm Sclera fallen. Beide Häute lassen sich hier leicht von einander unterscheiden.
In der grossen Mehrzahl der Fälle ist anch die Zwischenschicht zwischen beiden sehr schön ausgebildet.
Sie » t alier jetzt nicht mehr straffer ungeordnet, als die Sclera, sondern erscheint, eher etwas lockerer als diese.
1 H Hl HH b0Stelit aUS Ziemlioh 108 Seaohiohteten> welligen Zügen. Besonders ln ihren inneren
also dem Bu bus zugekehrten Partieen ist sie sehr-gefässreich. Die Bindegewebskerne, ziemlich klein, von nicht
H H H n H H Verlaufen in ikrer M<*™hl, jedoch keineswegs ausnahmslos, tangential zur
Bu hneflache. Das reichliche Pigment des Pigmentepitheis hat sich auch nooh auf die benachbarten Theile
der Chonmdea ausgedehnt und ab die Unterscheidung einer ev. vorhandenen besonders differenzirten
innersten Gewebslage, also einer Zwischenmembran, unmöglich gemacht.
Die F a s e r h a u t setzt sich ans weit weniger gewellten, sehr straff und enge geschichteten Binde-
gewebszugen, die ganz langgestreckte,;->|ünne Kerne führen, zusammen. Der Uebergang des Muskelbindegewebes,
- von eigentlichen Sehnen lässt sich ja noch nicht sprechen - sowie der äusseren Opticusscheiden
in die ausseren Lagen der Sclera ist stets deutlich. Die innere Sehnervenscheide ist in nächster S ähe des
Bulbus nodh .glicht als, besondere G ew e b s sc h i» ’erkennbar, über ihren Zusammenhang mit Theilen der
Augenkapsei-lasst sich also nichts aussagen. Ausserhalb d e r b e m h a t sich das Bindegewebe der weiteren
Angenumgebnng nunmehr ebenfalls zu einer Art Kapsel arrangirt, die jedoch von der Stlera trotz ihres
sehr ähnlichen Baues stets sehr leicht zu unterscheiden is t: vor Allem dadurch, dass die Augenmuskeln
und die Opticusscheiden durch sie hindurchtreten, ohne irgendwelche Verbindung mit ihr einzugehen. Dieses
Bindegewebe ist sehr reich an Gefässen, und auch die äusseren Lagen der Sclera selbst zeigen gelegentlich
Spuren von Blut, s sgr 5
Gegen den distalen Augenpol hin verdickt sich die Sclera allmählich etwas und geht in der öfters
geschilderten Weise in die Züge der Cornea propria über.
Die Cornea i. w. S. hat vor der Linse eine Gesammtstärke von O.CBjfefcmm. An ihrem Bande,
den man bei dem Fehlen jeder deutlichen Grenze gegen die Selera an der Stelle annehmen mag, wo die
Dcscemetk sich von der Chorioidea abspaltely ist die Hornhaut im Ganzen 0,0377 mm mächtig.
Auf die einzelnen Lagen der Cornea vertheilen sich diese Zahlen folgendermassen:
Die Conjunctiva ist vor dem distalen Linsenpole 0,0045 mm stark. Sie ist hier einschichtig, be-
s eht also lediglich aus dem Mete Malpighii, dessen Zellen stark abgeplattet sind. Gegen den Band hin
nehmen die letzteren allmählich mehr cnbische Form an, und zugleich finden sich ihnen, zunächst in ein-
iacher, bald aber mehrfacher Lage die Elemente der äusseren Epidermisschichten, also eines riratmn cor-
newn aufgelagert, so dass die corneale ConjumUva an dem Rande (dessen Lage oben näher präcisirt wurde)
auf 0,0078 mm Dicke zu stehen kommt.
Die Cornea propria misst in dev Augenachse # 1 8 9 ,- am Rande 0,0234 mm. ü e b e r ihre Zusammensetzung
ist nichts Neues anzuführen. Die Membrana DescemcMi besteht jetzt häufig, in einem Theile ihrer
Ausdehnung aus. einer einfachen Lage von Zellen, die in den Partieen vor dem Linsenpole mehr, in den
Kandtheilen der Schicht weniger langgestreckt sind. Daneben finden sich aber stets noch faserige Elemente.
Gelegentlich sind bei einzelnen benachbarten Zellen die trennenden Wände verschwunden und es
n et sich dann eine Anzahl der kleinen schmalen Kernchen in einem grösseren Raume nebeneinander,
wahrend von den Zellen, denen sie angehört haben, nur die Membranen, der proximalen oder distalen
Bibhotheca zoologica. Heft XIV.