hervorragendes Knötchen, während die von D. ferruginosum daselbst einen kleinen Hacken aufweisen
sollen. Ueber die Karbe der le tz teren w ird nichts angegeben; dass diejenigen der von mir
in Abramis brama gefundenen W ürmer ziemlich hell und farblos waren, is t schon oben erwähnt.
In den z u r Ablage reifen E ie rn is t überall ein wohlentwickeltes Miracidium zu erkennen mit
Flimmerkleid, Darm und einem deutlich abgegrenzten Haufen hellerer Elemente im Hinterleibe-
Die Jugendform unseres Distornimi perïatum is t schon von de F il ip p i in dem von ihm
Distoma, paludime impurae genannten Wurme e rk an n t worden. ') S p ä te r h a t derselbe A u to r diè
A r t in zwei verschiedene, ein „armatum“ und ein „inermeu z e r le g t2) und le tz teres speciellals die
Jugendform des Distomum perlatum in Anspruch genommen, diese Annahme auch durch einige
Experimente zu stützen versucht. Ic h fü r meine Person habe mich von der Existenz einer
wirklich unbewaffneten Cercarienform der h ie r bezeichneten A r t nich t überzeugen können, habe
auch den von de F il ip p i fü r die bewaffnete Form als c h arakteristisch bezeichneten Excretions-
schlauch (er soll mit körnerhaltigen, fa s t undurchsichtigen Zellen umgeben sein) bei den jüngsten
Distomum perlatum unzweifelhaft e rk an n t — k u rz ich ha lte die beiden Formen Disi, paludime
impurae inerme und armatum g a r n ich t fü r verschieden, sondern einfach fü r die Cercaria Distomi
periati ! Auch Gr. R. W agener h a t die Form g ekannt und sehr hübsch abgebildet3), bezieht sie
aber irr tüm lic h e rw e ise au f die ebenfalls von de F il ip p i beschriebene Cercaria (Distoma) Lymmei
awricularis de F il . Eine Abbildung des Keimschlauches findet sich ohne nähere Artbezeichnung,
jedoch deutlich e rk en n tlich , bei L eückart 4), während E rcolani aus der län g st bekannten eine
neue Species Cercaria crassa macht, 5)
Bemerkenswerth is t bei dieser Cercarie, dass sie, trotzdem ih r das A ttr ib u t des freien
Lebens, der Ruderschwanz, mangelt, dennoch ih re n W ir th verlässt, um sich im F reien ihren
Weg zu suchen. Wie sie dabei v e rfäh rt, habe ich noch nicht herausbekommen, doch t r a f ich
sie einmal lebendig und agil im Bodensatz des Wassers, in dem zahlreiche, zum Theil inficirte
Bithynien sassen; andererseits wiesen diese alle nach und nach seh r reichlich e n cy s tirte junge
Distomum perlatum in ih ren Gre weben a u f, ohne selbst mit den Keimschläuchen inficirt zu sein.
Wie die weitere Uebertragung erfolgt, weiss ich noch nicht.
Eine Ansicht betreffs derselben, 'd ie allerdings zunächst noch der positiven Grundlage
entbehrt, h a t neuerdings R. M oniez ausgesprochen,6) Derselbe fand au f den Schalen von Ostra-
coden aus Teichen in der Umgegend von Lille kleine knopfförmige Körper in g rösserer Zahl,
in denen e r verschieden weit entwickelte Inhaltsmassen, und u n te r diesen mit einiger W a h rscheinlichkeit
auch junge Distomen erkennt. Ausser kleinen „tubercules mousses“ a u f d e r H a u t
derselben sind aber Einzelheiten ihre s Baues nicht w e ite r zu eruiren, und so s te h t auch die Yer-
muthung M oniez’s , die Thiere müssten zu Distomum perlatum gehören, einstweilen noch yöliig in
3) d e F i l i p p i , Mémoire p o u r servir â l’histoire génétique des Trématodes. Ann. 'd . Sciences nat. ZooL IV . Sér.
To. II. p. 279, Tab. II, Fig. 28—31.
2) d e F i l i p p i , I ll e Mém. pour servir â l’hist. génétique etc. Memorie della R. Accad. d i Torino. III. Ser. To.
XVni. 1859. p. 201 etc.
8) G. R. W a g e n e r , 1. c. p. 108. Taf. XXXVI.
4) L e ü c k a r t . Paras, d. M. 1. c. p. 52.
5) E r c o l a n i , Dell’Adattamento della Specie all’Ambiente. Nuove Ricerche etc. Mem. della R. Accad. di Bologna.
Ser. IV , To. III. 1881. p. 58, Tav. I I , Fig. 1—4.
®) R. Mo n ie z . Notices sur les Helminthes I. Sur des larves de Trématodes etc. Revue biologique du Nord
de la France. 4e année. 1891/92. p. 22.
der L uft. Die weitere Ansicht des genannten Antors, dass jene C ysten a u f der H au t der Ostra-
coden dire c t von den schwärmenden Miraeidien abstammten, die sieh ohne Generationswechsel
sofort in die jungen Ceroarien verwandelten, dürften, fü r Distomum perlatum wenigstens, durch
die Erkenntniss der wirklichen Jugendform und ih re r Lebensgesckichte sich erledigen. Ob derselbe
Entwicklungsmodus anderswo vorkommt, möchte doch wohl e rs t des positiven Nachweises
bedürfen.
Das Wachsthum nach der Uebertragung geht, auch im Sommer, n u r sehr langsam vor
sich. Nach 8 Tagen noch is t von einer Eibildnng keine Rede, obgleich die Genitalorgane der
Cercarie schon s e h r hoch entwickelt sind, viel weiter,, als das sonst an f diesem Stadium der
F a ll zu sein pflegt (R g . 89, Taf. IVjt-d W ir werden sie sp ä te r noch genauer kennen le rn en ; im
allgemeinen sind die jungen Distomum perlatum schon vom ersten Moment an sicher an ihnen zu
erkennen. Während der weiteren Entwickeln!® e rfolgt n u r eine ¿Vergrösserung und W e ite rausbildung
dieser Organe, die m it'e in e r bedeutenden Grössenzunahme des .anfangs n u r kleinen
hinteren LeibesabschnilSfh verbunden is t (Fig. 6 , 7 u. 4, Taf. I).
4. Dist om um nodulosum ZEDER.
L i t t e r a t u r :
Fasciola luciopercae i
} Müller, Zoologia danica X.S r p » .. percae cernuaei ° Taf. 30,1 F ie6 . 2 u 3
Planaria lagern B e a to , Schrift, d. fieri. Ges. n a tu ri. P rennde fc tVHX 1782. p. 237:
Taf. X, Fig. 1—3.
Fasciola percina S chrank, Nene Abhandl. d. k , schwed. Akad. au f das J a h r 1790, übers,
v. K ä stn e r u, Link. XI. 1792. p. 116.
„ ' nödülosa F röhlich, Naturforscher, Stück 25. 1791. p. 70.
Distoma nodulosum Z eder, N a ch trag etc. p. 190: '
:» n R ddolphi, Entoz. hist. na t. p. 410. Enioz. Synops. p. 11:8, ’
: V . » B remser, Jeon. Helminth. Tab. X, Fig,’ 1 - 3 H | I Grkvi.ix, Novae observationes de Entozois. Berol. 1829. ’) Besprochen
von M e h iI s in M s ' 1831. p. 184.
"i » C r e p lin , E r s c h u. G r ü b e r ’s Encyel. ite . I. 32. 18SÜ£ p. 289.
„ „ ‘ D u ja rd in , Hist. h a t. etc. p. 434.
Distomum nodulosum D iesino, System. Helm. p. 38A :
¿j) » v. L jN s töw , Arch. f. Naturgesch. 39. I. 1 8 7 p p . 1. Taf. I.
Distoma nodulosum Zschokk e, Recherches olci' p. 4 1 . Tab . X , Fig. 10.
„ „ Oi.ssos, Bidrag etc. p äff: Taf. IV, Fig. 51.
Von den obigen L itte ra tu ran g ab en is t n u r eine- herauszunehmen, die augenscheinlich nicht
au f das Distomum nodulosum sich bezieht ; das is t die Notiz D djardin’s , der ein in Gyprinus barbrn
( = Barbus fluvia&lü) gefundenes Distom fü r unseren Wurm hält. Abgesehen ¿'davon, dass ein
*) Die Abhandlung von Cr e p l i n war mir nicht zugänglich.
Bibliotheca zoologica. Heft 16, 5