S c h w im m f i i s s e : (Taf. I , Fig. 12—18). Die Aussenäste sind sämtlich dreigliedrig. Die
Innenäste des zweiten Pa a re s heim Männchen und des v ie rten Pa a re s in beiden Geschlechtern sind
zweigliedrig; die übrigen bestehen aus je drei Segmenten.
Die Füsse des e r s t e n Pa a re s (Taf. I, Fig. 12) sind bei Männchen und Weibchen gleich geb
a u t.1) Das zweite Glied des Aussenastes tr ä g t innen eine Fiederborste, das d ritte Glied am apikalen
Ende zwei gekniete Borsten und einen k ürzeren Dorn.
D e r Inn en a st übe rtrifft den Aussenast bedeutend an Länge. Das e rs te Glied, welches bis zur
Mitte oder zum Ende des d ritten Aussenastsegments reicht, is t besonders k rä ftig und innen mit einer
B orste bewehrt. Die beiden anderen Glieder sind viel schmaler und tra g e n an ih ren Innenrändern
ie eine Fiederborste. Das d ritte , welches das vorhergehende an Länge übe rtrifft, tr ä g t am Ende ausser-
dem noch eine innere gekniete B orste und einen äusseren k rä ftig en Stachel.
Das le tz te Aussenastglied des z w e i t e n Pa a re s, welches, wie auch an den folgenden Paaren,
beim Männchen im Basalteile s ta rk verengt ist, tr ä g t am apikalen Ende d re i Anhänge mit der in der
Zeichnung (Taf. I , Fig. 13) angegebenen Befiederung und am Innenrande eine Fiederborste. Beim
Weibchen2) is t der Innenast, welcher bis über die Mitte des d ritte n Aussenastsegments re ic h t, d re igliedrig.
Die beiden ersten Glieder sind am Innenrande m it je einer und das d ritte Segment mit
zwei Borsten bewehrt. Mit Ausnahme der oberen Borste des d ritte n Gliedes sind alle diese Anhänge
mehr oder weniger s ta rk mit langen Fiederhärchen besetzt. Ausserdem tra g e n die E n d p a rtien dieser
Borsten, ebenso wie die Innenrandborsten des Aussenastes noch eine nach innen gerichtete, k urze Reihe
sehr feiner h y a lin e r Dornen. Das Endsegment des Inneriastes t r ä g t fe rn e r an dem apikalen Ende
einen kurzen Dorn und zwei (gewöhnliche) Fiederborsten.
Beim Männchen zeigt der Inn en a st (Taf. I, Fig. 15) einen vollkommen abweichenden Bau.
E r be steht aus n u r zwei Gliedern. Das erste kurze Segment tr ä g t wie beim Weibchen am Innenrande
eine Fiederborste. Das zweite Glied is t den beiden im anderen Geschlechte selbständigen Segmenten
homolog. Die Verschmelzungsstelle w ird noch durch zwei s tä rk e r chitinisierte Höcker an den sehr
unregelmässig gebildeten Rändern angedeutet. Etwa s oberhalb der Mitte des Innenrandes befindet sich
eine Fiederborste; u nte rha lb derselben is t der R an d zu einem dornartigen, gebogenen Vorsprunge ausgezogen,
u n te r welchem eine etwas gebogene Fiederborste in s e rie rt ist. Das apikale Ende tr ä g t innen
eine kürzere, gleichfalls gekrümmte und aussen eine sehr lange, gerade Fiederborste.3)
J) F i s c h e r ist über den Bau der Fusspaare vollkommen im Unklaren geblieben; seine Angaben können also hier wie
bei der Beschreibung der folgenden Fusspaare vollkommen übei’gangen werden.
L i l l j e b o r g s Zeichnung (Taf. XV, Fig. 16) des ersten Fusspaares ist fast vollkommen richtig.
Die Darstellung von C l a u s (Taf. XII, Fig. 6) dagegen ist sehr mangelhaft.
B r a d y s Zeichnung ist bis auf die Befiederung einzelner Anhänge vollkommen genau.
2) B r a d y bildet in Fig. 10 nicht wie er angiebt — einen Fuss des dritten, sondern des z w e i t e n Paares ab.
Es ergiebt sich dies aus der Länge des Innenastes, der Bewehrung des letzten Aussenastgliedes und dem Dorne des zweiten
Basalsegments. Die feineren Verhältnisse in der Bewehrung der Borsten ha t er ganz unbeachtet gelassen. — Die übrigen
Forscher haben diesem Fusspaare keine eingehende Beachtung geschenkt.
s) Den abweichenden Bau dieses Innenastes hat nur B r ä d y 'b e o b a c h te t und angegeben. E r glaubt jedoch, dass das
zweite Glied aus zwei undeutlich geschiedenen Segmenten bestehe, während ich eine Grenze zwischen den beiden ehemals selb-
Beim d r i t t e n ,F u s s p a a r e is t die Bewehrung des letzten Aussenastgliedes dieselbe wie beim
vorhergehenden P a a re , jedoch mit dem Unterschiede, dass h ie r am Innenrande zwei Borsten auftreten.
Beim Männchen sind in der Regel beide, beim Weibchen s te ts n u r die u n te re so befiedert, wie die
Innenrandborsten des zweiten Paares. , Die obere Borste zeigt beim Weibchen ste ts, beim Männchen
wohl n u r ausnahmsweise,1) eine doppelte Bewehrung. Ausser den normalen beiden Reihen z a rte r
Fiederborsten t r i t t h ie r nämlich noch eine d ritte aus kurzen Dornen bestehende Reihe von Fiedern
auf. (Vergl. die Zeichnung des v ierten Fusspaares (Taf. I, Fig. 17), bei welchem dieselbe Erscheinung
zu beobachten ist.)
D e r Inn en a st is t beim Weibchen genau so gebildet und bewehrt wie der des zweiten P a a re s;
jedoch is t e r etwas kü rz e r als jen e r: e r re ich t mit seiner apikalen Spitze nämlich noch nich t bis zur
Mitte des d ritten Aussenastsegments.2)
Beim Männchen (Taf. I, Fig. 16) is t der Inn en a st ebenfalls dreigliedrig. Das erste Segment
ist k u rz und ohne Bewehrung; seine äussere apikale Ecke is t in einen abgerundeten F o rts a tz ausgezogen,
welcher ebenso wie der spitze F o rts a tz der entsprechenden P a rtie des zweiten Gliedes die
Aufgabe h a t, eine Biegung der Segmente zwei und drei nach aussen zu verhindern. Das bedeutend
längere zweite Glied is t innen in einen ausserordentlich s tark en F o rts a tz ausgezogen, der das Ende
des d ritten Gliedes weit ü b e rrag t. L etzteres h a t die Form einer Lanzette, die an ihrem apikalen Ende
zwei sehr z a r te , leicht zerbrechliche Anhänge t r ä g t , nämlich eine k ü rz e re , innere und eine grössere,
äussere Borste.8) D e r F o rts a tz des zweiten Gliedes bildet mit dem d ritten Segmente also — wie auch
in der Genusdiagnose bemerkt is t — eine A r t Schere. Ob diese Ein rich tu n g ähnlich funktioniert,
wie der scherenförmig gebildete fünfte linke Fuss bei den Diaptomus-A rten ihm liegt bekanntlich
die A rb e it ob, die äustretende Spermatophore zu erfassen und an den Porus des weiblichen Genitalsegments
zu führen — is t bisher noch n ich t festgestellt worden.
D e r Aussenast-des v i e r t e n Fusspaares (Taf. I, Fig. 17) is t beim Männchen genau so bewehrt
als der des d ritten bei demselben Geschlechte.4) Auch zwischen den Aussenästen des d ritten und vierten
Fusspaares beim Weibchen h e rrs ch t fa s t vollkommene Übereinstimmung. Während aber am d ritten Fusspaare
die u n te re Innenrandsborste des Endgliedes eine einfache und gerade Fiederborste d a rs te llt, so
is t h ie r dieselbe s te ts ch arakteristisch nach innen gebogen, ohne grössere Fiedern, wohl aber nach der
ständigen, jetz t aber nur noch durch zwei Höcker angedeuteten Abschnitten nicht mehr erkennen konnte. Den „dornartigen
Vorsprung“ zeichnet er als selbständiges Anhangsgebilde.
*) Zu dieser Annahme veranlassen mich die Verhältnisse des vierten Paares, s, das.
2) L i l l j e b o r g s Zeichnung des dritten weiblichen Fusses ist bis auf einige Details richtig. Auch von Cl a u s (Taf. XII,
Fig. 7) ist die Bewehrung des Aussenastes bis auf die Längen und die Befiederung der einzelnen Anhänge richtig angegeben.
8) Von allen Forschern haben diese eigentümlichen Verhältnisse nur C l a u s , - B r a d y und V o s s e l e r beachtet. Ersterer
giebt (Taf. XII, Fig. 7) eine Abbildung, in welcher aber die beiden Endborsten des dritten Segments weggelassen sind.
B r a d y zeichnet irrtümlich nur e i n e Endborste.
V o s s e i e r begnügt sich mit der Angabe, dass dieser Innenast zu einem Greiforgan umgewandelt sei.
4) Die obere Innenrandborste des Endgliedes zeigt hier aber nie die charakteristische Bewehrung wie beim Weibchen.
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