beschränkt sich auf wenige, von der vereinigten Membrana hyaloidea und limitans interna ausgehende und
sich an die Linsenkapsel ansetzende Fäserchen.
S t a d i u m XI (32 mm).
Dieses Stadium zeigt gegenüber dem letzten nur insofern eine Verschiedenheit, als der Aufhängeapparat
für die Linse sich jetzt aus entschieden zahlreicheren Fasern aufbaut, wenn dabei auch der Standpunkt
früherer Stadien meistens nicht wieder erreicht wird.
D a s e r w a c h s e n e T h i e r .
Beinahe ausnahmslos besteht der Glaskörper jetzt aus ganz feinem, gleichmässig vertheiltem Protoplasmagerinnsel;
nur in ganz seltenen Fällen haben sich noch vereinzelte Spuren von Fasern in ihm erhalten,
und auch betreffs ihrer ist es kaum möglich, mit Sicherheit anzugeben, ob sie wirklich eigene Bestandtheile
des Glaskörpers sind, oder vielleicht Ueberreste von zugrundegegangenem Perivasculärgewebe. Ein f a s e r
i g e s S t ü t z n e t z , wie es neuerdings für den Glaskörper des Säugerauges behauptet worden ist, habe
ich nicht entdecken können, glaube daher, dass dasselbe, wenigstens im Maulwurfsauge, nicht vorhanden
ist. *)
"Was die M em b r a n e n (Taf. IIL Fig. 34) betrifft, welche aus dem Glaskörper, oder besser
gesagt, aus denselben Bindegewebsmassen, wie dieser hervorgegangen sind, so zeigen dieselben gegenüber
den höchsten Embryonalstadien keine Verschiedenheit.
Nur der distale Endtheil der Membrana limitans interna, die man ja in dieser Gegend wegen
ihrer Verschmelzung mit der Membrana hylaoidea ebenfalls zu den Glaskörpermembranen rechnen darf,
zeigt insofern eine Aenderung, als er jetzt nicht mehr bis an den freien Irisrand und darüber hinaus
sich erstreckt, sondern an der Stelle, wo die beiden ectodermalen Irisblätter ineinander übergehen, während
sich das chorioideale über diesen Punkt hinaus nach der Linse hin fortsetzt (cfr. Iris), in die Iris scheinbar
hinein und durch sie durchwächst, um auf der Aussenseite zwischen den innersten Zügen der Ghorioi-
dea, resp., wo eine solche vorhanden, im Gefüge der Zwischenmembran zu verschwinden.
Der Aufhängeapparat für die Linse geht etwas distal von der Stelle, wo Membr. hyaloidea und limitans
interna sich vereinigen, aus der letzteren (oder vielmehr aus dem Verschmelzungsprodukt der beiden)
ab und zieht sich in Gestalt zahlreicher feiner Fäserchen nach der Linse, an deren Kapsel er sich in
einer Zone, die ungefähr dem Aequator entspricht, ansetzt
Z u s am m e n f a s s u n g .
Auf die Entwicklung des Glaskörpers wurde bei Beschreibung der einzelnen Stadien bereits des
Näheren eingegangen, ich kann mich also an dieser Stelle auf einen kurzen Rückblick beschränken.
Der Glaskörper verdankt seine Entstehung Bindegewebsmassen, welche einerseits durch die distale
*) Dass ein solches Stützgewebe nachgewiesen sein soll, habe ich erst nach Erscheinen des ersten Theiles der vorliegenden
Arbeit erfahren. Ehe ich mich also betreffs d e r . dort besprochenen Augen über dasselbe aussprechen kann, ist eine
neue Untersuchung erforderlich, über deren Resultat der Schlusstheil dieser Arbeit berichten wird. Bis dahin kann ich die
Nichtexistenz einer solchen Stützeinrichtung mit Bestimmtheit nur für den Glaskörper von Tälpa behaupten.
Augenbecheröffnung, andererseits die foetale Augenspalte ins Augeninnere hineingekommen sind. Diese Massen
gehören den Gewebszügen der Augenkapsel an und bleiben mit derselben anfangs noch in direktem Zusammenhang.
Ob auch das Bindegewebe, welches durch die sich einsenkende Linsengrube ins Auge hereingeschoben
worden ist, zur Vermehrung der vitrealen Substanz beiträgt, erscheint zweifelhaft, eher ist an-
znnehmen, dass diese Züge ausschliesslich zur Bildung der Linsenkapsel verbraucht, und dabei noch durch
Theile des übrigen Glaskörpergewebes vermehrt werden. Das Bindegewebe füllt den ganzen Augenbecherraum
aus. Es legt sich dabei dicht an die B e üm an und wächst in dieselbe hinein. Dann beginnt sich die Anlage
einer Membrana limitans interna (in der im Abschnitt über die Betina geschilderten Weise) durch Verflechtung
von Bindegewebsfasern zu bilden, und so grenzt sich eine bindegewebige, innere Retinaschicht,
zunächst nicht sehr scharf, von den Gewebsmassen des Glaskörperraumes ab.
Die letzteren zerfallen nun allmählich zu einem unregelmässigen, stellenweise groben, stellenweise
feinen Protoplasmagerinnsel. Von einer embryonalen, um die Linse gelegten Gefässhaut, einer tunica
vasculösa lentis, di.e, jedenfalls zum grössten Theile, auf eine Ausbreitung der Arteria centralis zurückzuführen
ist, geht nun ein Theil, etwa die distale Hälfte, wieder zu Grunde. Es bildet sich alsdann an
der distalen Grenze der vitrealen Gewebsmassen ebenfalls eine besonders' differenzirte Lage von Bindegewebsfasern
, deren Elemente im Laufe der nächsten Entwicklung immer näher anemanderrüoken und
bald zu einer Membran verschmelzen: der Membrana hyaloidea, welche den Glaskörper gegen die Linse
abschliesst und mit der limitans interna etwa an der Mitte der inneren Irisfläche sich vereinigt.
Aus den Gewebszügen, die in dem Raume zwischen Augenbecherrand und Linse sich finden, geht
ein System von Bändern hervor, das sich anfangs ziemlich regellos zwischen Limitans interna (der späteren
Ciliarkörpergegend) und Linsenkapsel ausspannt, allmählich aber sich insofern regelmässiger anordnet, als
die Insertionsstelle an der Linse auf eine im Aequator sich hinziehende Zone beschränkt wird. Man kann
dieses Pasersystem immerhin als Zonula Zirnii bezeichnen, wenn auch freilich sehr fraglich ist, ob man es
im Maulwurfsauge dabei mit einer Adaptionseinrichtung und niöht einfach mit einem Fixirungs- und Aufhängeapparate
zu thun hat.'
Die L i n s e n k a p s e l ist schon Vorher zu einer vollkommenen Membran geworden.
Alle zelligen und faserigen Elemente des Glaskörpers schreiten nun im Zerfalle fort und lösen sich
gänzlioh in ein Protoplasmagerinnsel auf, das, erst grob und fleckig, nach und nach immer feiner und regelmässiger
wird. Nur im Umkreise der vitrealen Gefässe bleiben die Zellen und Fasern des Perivasculär-
gewebes erhalten.
L i n s e .
S t a d i u m I (4,5 mm). Taf. I. Fig. 19. 20.
Die Linse steht auf der Stufe der soeben eingesenkten Blase, bei der gerade die ersten Anfänge
der Abschnürung vom Integument zu konstatiren sind. Sie communizirt noch durch eine weite, 0,0254 mm
im Durchmesser haltende Oeffnung frei mit der Aussenwelt. Die Höhle, oder, auf diesem Stadium besser
gesagt: Grube des Organs hat eine Tiefe von 0,0715, eine Höhe von 0,0487 mm. Die Dicke der Wandung
er Linsenblase und zwar nahezu gleichmässig in der ganzen Anlage, sowohl am proximalen Pole, als
anderwärts, beträgt: 0,0208 mm, während das Ectoderm in seinen, dorsal und ventral der Linsenanlage
BibliotUeca zoologica. Heft XIV. s