gesonderten Kapitel eingehend über dieselbe v e rb re ite n ; denn n u r durch genaues Abwägen des F ü r
und Wider lä s s t sich h ie r ein brauchbares R e su lta t gewinnen. Eine einfache Behauptung, dass diese
oder jene A rte n identisch oder nich t identisch seien, is t zw ar bequem und auch bei einigen Copepoden-
F orschern re c h t beliebt, aber durchaus unwissenschaftlich.
Ehe ich in eine Diskussion der Angaben oder Bemerkungen, welche andere Autoren über
Canth. horridus gemacht haben, eintrete, will ich h ie r eine kurze
Charakteristik der Art
u n te r Zugrundelegung der Beschreibung F i s c h e r s folgen lassen. Die Angaben v. D a d a y s und
R i c h a r d s , der einzigen Forscher, welche noch Diagnose dieser fraglicher Form veröffentlicht haben,
füge in ich „Anmerkungen“ bei.
Canth. horridus is t eine, dem Canth. staphylbuis „an G e sta lt . . . ähnliche A r t . “ Aus den beiden
Hahitusbildern F i s c h e r s is t ersichtlicji, dass Vorder- und Hinterleib von fa s t gleicher Bre ite sind.
C e p h a l o t h o r a x : Die H in te rrän d e r aller Segmente sind „fein gezähnelt,“ d. h. i y wie sich
aus den Habituszeichnungen deutlich ergiebt — sie sind s ta rk ausgezackt.1)
A b d om e n : „In einer Parallellinie mit dem H in te rran d e der Schwanz-(Abdominal-)ringe stehen
in ku rz e r Entfernung von diesem au f der unteren Seite bis meist über die seitliche Mittellinie hinauf
eine Reihe einfacher, gerader oder etwas gekrümmter Stacheln.“ In Fig. 57 sind auch die H in te rrän
d e r deutlich, wenn auch etwas feiner ausgezackt gezeichnet. Die Angabe des Dornenbesatzes in
dieser Zeichnung e ntspricht der soeben z itie rte n Bemerkung der Diagnose; in F ig u r 58 dagegen, ein
T ier im Profil darstellend, is t der H in te rra n d des ersten un d zweiten Abdominalringes als dorsal und
v e n tra l mit einer Reihe grösser Stacheln bewehrt gezeichnet. Dass le tz tere Angabe fü r das erste
Segment u n rich tig ist, is t sicher, denn bei allen Canthocamptus-A rte n tre te n an diesem Segmente immer,
falls überhaupt eine Dornenbewehrung vorhanden ist, n u r jederseits einige, wenige Dornen auf.
Das le tz te Segment tr ä g t au f der v en tra len Seite nach Fig. 59 a jederseits der Mittellinie drei
resp. zwei Stacheln. In den F ig . 57 und 59a is t fü r die Seitenränder kein Dornenbesatz angegeben,
wohl aber in Fig. 58; den beiden ersten Zeichnungen möchte ich — s. sp ä te r Glauben schenken.
Nach F ig . 57 is t das Analoperkulum am freien Rande mit kleinen Dornen besetzt.2)
Die F u rk a h a t nach Fig. 54 etwa die Form eines Rechtecks; In Fig. 59 a dagegen, in welcher
das le tz te Abdominalsegment und die F u rk a viel s tä rk e r ve rg rö sse rt d a rgestellt sind als in der Habituszeichnung
Fig. 57, is t die F u rk a nach dem Ende zu als s ta rk verjü n g t gezeichnet; ebenso in der
J) v. D a d a y : „Segmentis cephalothoracis margine posteriori denticnlatis.“ __
R i c h a r d erwähnt über die Ornamentik der Cephalothorax- und anch der Abdominalsegmente nichts.
2) v. D a d a y : „segmentis abdominalibns margine etiam superiöri denticnlatis.“ Das Vorhandensein der charakteristischen
Reihen grösser Dornen erwähnt dieser Forscher nicht.
Profilzeichnung Fig. 58. Die Angabe in Fig. 59 a dürfte richtig, oder doch wenigstens annähernd richtig
sein; denn eine Detailzeichnung e n tw irft man ja nur, um etwas Charakteristisches zu zeigen, was bei
schwächerer Vergrösserung nich t so deutlich zum Ausdruck kommen kann.
A u f die Angabe F i s c h e r s über die Bewehrung der F u rk a is t kein besonderes Gewicht zu
legen, da dieselbe augenscheinlicher Weise höchst ungenau ist. Nach Fig. 5 9 a soll der Aussenrand
zwei B orsten, nach Fig. 57 zwei Borsten und einen Dorn tragen. Nach le tz te re r F ig u r soll der
Innenrand —. was wohl zu beachten is t — fein b eh aa rt sein.
Die re la tiv e Länge der beiden grossen Apikalborsten h a t F i s c h e r selbstverständlich n u r
nach ungefährer Schätzung angeben können, und welcher W e r t einer solchen Angabe zukommt, bedarf
keines W o rte s.1)
Die V o r d e r a n t e n n e n des Weibchens sind achtgliedrig (und in den beiden Habitusbildern
sehr k u rz gezeichnet). „Bei dem Männchen is t das v ie rte Glied nach aussen ausserordentlich bauchig
e rw e ite rt.“ 2)
Dass die H i n t e r a n t e n n e n aus v i e r Segmenten bestehen sollen, is t ein Irrtum . (Der
H a u p tas t is t bei allen Canthocamptus-A rte n dreigliedrig.)
Die Angaben über die M u n d t e i l e sind wertlos.
S c h w im m f ü s s e : Den Bau derselben h a t F i s c h e r nicht genügend studiert, denn er begnügt
sich mit der nichtssagenden Bemerkung: „Das erste Fu ssp a a r ähnelt zwar den folgenden d re i,8) is t
aber etwas k ü rz e r, besonders sein äusserer A s t.“ In Fig. 60 giebt e r eine Abbildung eines Fusses
des ersten Paares. Hiernach soll das erste Segment des dreigliedrigen Innenastes noch etwas länger
als der Aussenast seiu. Diese Längenangabe h alte ich fü r ungenau, denn F i s c h e r h a t beide Äste,
besonders den inneren, gekrümmt gezeichnet, in welcher Lage bekanntlich eine Taxierung der relativen
Längen sehr schwer ist. W ären beide Ä ste als eng aneinander liegend dargestellt, so würde ich der
Angabe ohne weiteres Glauben schenken. Sicher beweist die Zeichnung nur, dass der d r e i g l i e d r i g e
I n n e n a s t d e n A u s s e n a s t a n L ä n g e ü b e r t r i f f t .
„Das f ü n f t e F u s s p a a r is t . . . . aus zwei Lamellen gebildet und diese am Ende mit langen
Borsten (4—5) und einigen Stacheln bewehrt.“ Diese Angabe is t ebenfalls ganz ungenügend. Dass
F i s c h e r die L änge der Borsten besonders h ervorhebt, verdient dagegen m einer A nsicht nach Beachtung.4)
9 v. D a d a y : „ramis caudalibus longitudine segmenti anterioris abdominis, margine interiori subtile setosis, exteriori
vero setis tribus diversis armatis; setis apicalibus duabus longioribus, interna abdominis longitudinem superante, sparsim spinulosa,
exte.rna vero abdominis longitudine, nuda.“ Die charakteristische Form der ($) Furka erwähnt v. Da d a y also nicht. Die
äussere Apikalborste giebt F i s c h e r in Fig. 57 u. 58 ebenfalls als unbefiedert an. Besonders beachtenswert erscheint mir die
Angabe v. D a d a y s über die feine Behaarung des Innenrandes der Furka.
R i c h a r d begnügt sich mit der Angabe: „Des deux grandes soies caudales, L’interne est deux fois plus longue que
l’externe.“
2) Beide Forscher haben diese wichtige Angabe über die männlichen Vorderantennen unbeachtet gelassen.
s) R i c h a r d : „D’après F i s c h e r , les autres pattes ressemblent à celles de la première paire (ce qui est très probablement
inexact)“. — v. D a d a y erwähnt von der Organisation der Schwimmfüsse nichts.
*) v. D a d a y : „pedibus quinti paris biarticulatis, articulo basali lato, basi angustato, apice processo lato producto;
arti culo secundo basi angusto, apice multo lati ore, setis diversis armato.“ Auch nach dieser Beschi'eibung kann man sich kein
Bild vom Baue des fünften Fusspaares ma ch e n. Di e s e s Extremitätenpaar wird von R i c h a r d wogender mangelhaften Angaben
F i s c h e r s gar nicht erwähnt.