wichten, sondern auch mit allen zur Abformung der
Münzen in Gyps erforderlichen Utensilien, denn nicht
an Ort und Stelle, sondern erst zu Hause auf Grund der
Gypsabgüsse konnten die Abbildungen in systematischer,
und gleichmässiger Weise zur Ausführung gelangen und
was die Gewichte betrifft, so konnte ich ein Material
von rund 14,000 Wägungen mir nicht im Wege der
Correspondenz erschreiben, sondern kam viel rascher und
zuverlässiger dazu, wenn ich die Reisen an Ort und
Stelle nicht scheute. So habe ich insbesondere folgende
Länder : England, Schottland, Holland, Dänemark,
Frankreich, Deutschland, Oesterreich und Italien und
zwar letzteres bis in die entlegensten Winkel behufs
Sammlung ihres Schwergeldmaterials besucht und ich
darf annehmen, dass nichts Wichtiges mir entgangen ist.
Ausserordentlich wurde durch das oft über alle Erwartung
bereitwillige Entgegenkommen von Museumsvorständen
und von Privaten meine Arbeit gefördert und
allenthalben bin ich auf diese Weise zu grossem Danke
verpflichtet worden. Das Ergebnis war das jetzt vorliegende
Abbildungswerk von io3 Tafeln enthaltend
i , 4g3 Einzelslücke in 2,953 Darstellungen, sowie der
nahezu vollendete erste Textband, der ein so umfassendes
Material von Wägungen enthält, dass es hier
zum ersten Male möglich wurde durch Ermittelung
sicherer Durehsnittsgewichte fast für alle Schwergeldgattungen
das ihnen zu Grunde liegende Normalgewicht
nachzuweisen. Meine Abbildungen aber verfolgten nicht
nur den Zweck; wie dies bei meinen Vorgängern der
Fall war, den Typus jeder einzelnen Münze vorzu führen
und deshalb von einer jeden nur eine Abbildung zu geben,
vielmehr sind zahlreiche Varianten abgebildet worden
um darnach auch den Stil der einzelnen Münzgattungen
ausreichend beurteilen zu können. Ueberdies sind die
grossen Seltenheiten meist in allen vorhandenen Exemplaren,
so z. ß. sümmtliche 26 bisher bekannten
römiseh-campanischen Barren wiedergegeben und das
Werk kann daher in der Tat als ein genügender Ge-
sammtüherblick über das gegenwärtig vorhandene
Schwergeldmaterial gelten.
Ich sagte bereits, dass in der Anordung des Stoffes sich
der Fortschritt in der Erkenntnis des Zusammengehörigen
wiederspiegell. Vor allem bringt, dem Beispiele
Garrucci’s folgend, auch mein Werk auf den g ersten
Tafeln Probestücke der ursprünglichen mittelitalischen
Rohbronzewährung. Ich habe dabei neben dem « aes
rude » auch die wenngleich in sprachlicher Beziehung
nicht einwandfreie Bezeichnung « aes signatum » bei-
behälten und dazu noch das « aes formatum » beigefügt,
um auch denjenigen Stücken eine Benennung zu geben,
die noch ohne bestimmte Zeichen oder Marken zu tragen,
sich durch irgendwelche äussere Formgebung aus der
Masse des völlig formlosen Roherzes hervorheben. Nach
Landschaften lassen sich diese frühen Produkte einer
noch wenig vorgeschrittenen Privatindustrie nicht mit
Sicherheit unterscheiden, zumal ja gerade die den
Anfängen jeder Kultur eignenden einfachsten Formen
mit auffallender Gleichartigkeit über weite Gebiete verbreitet
zu sein pflegen. Vieles davon, besonders die
Rundkuchen und deren Fragmente, finden sich auch im
übrigen Europa. Nur soviel lässt sich sagen, dass, was
Italien betrifft, die durch besondere Formen ausgezeichneten
Stücke, besonders die barrenförmigen m it
Gräthen, Delfinen u. dergl. nach Ausweis der Funde
ihrer Mehrzahl nach der nördlichen Region des späteren
Schwergeldgebietes angehören.