Grote war von seinem Deutungsversüchen selbst keineswegs
befriedigt und erklärte in der zuletzt mitgeteilten
Stelle es als Aufgabe der Zukunft, die Prägestätte für
diesen rätselhaften Goldgulderi ausfindig zu machen.
Wenn nun Ingolstadt, Ingelheim und Groningen hier
nicht in Frage kommen, wohin gehört die MOOSOTTi
120 VK Ä V R S 25 IßG ? Ich lese frischweg 112 GRQJI
und biete damit die Lösung.
Zur Begründung meiner Behauptung berufe ich mich
zunächst auf die Tatsache, dass unter K. Friedrich III
u Graz Gold gemünzt würde.
Die steirischen Goldgulden K. Friedrichs III sind
allerdings heutzutage Seltenheiten. Weil es mir auf
/Vergleichung von Einzelheiten im Münzbild und der
Umschrift änkommt, stelle ich hier ihre Abbildungen
mit jener unseres fraglichen Goldguldens zuzamrhen.
i . Goldgulden im engen Anschluss an der Gepräge der
Tiroler Goldgulden die Erzherzog Sigismund seit dem
J . 1478 münzen liess.
Hs. FRID0 R7 * 39 = RO’ * IiI2P = ’ der . stehende
Kaiser mit Szepter und Reichsapfel. Die Umschrift wird
durch die Füsse und durch den Szepter unterbrochen.
Zwischen den Füssen Halbmond von der linken
Seite. Das Zeichen 5g wird zuweilen 3g gelesen und auf
das 3g. Jahr der Kaiserregierung i 4gi bezogen; dies ist
irrig, die Bedeutung ist einfach 3g tereius.
Rs. >R fI2 0 I2S ’ *■ I2 0VH * HVRSil * ST IR IS .
Schräggestelltes Blumenkreuz dazwischen vier Schildchen
1. Doppeladler=deutsches Reich, 2. Steiermark,
3 . Oesterreich, 4 - Kärnten. Orig. imSteierm. Münzkabinett
des Joanneums in Graz. w. 2.g4 g. Pichler Repertorium
der Steier. Mzkunde, III, 110, und Taf. I N. 34.
Mir sind noch zwei andere Stempel, darunter einer in
der Sammlung S. Excellenz des Grafen Arthur von
Enzenberg in Innsbruck bekannt. Die Verschiedenheit
ist teils durch Verwendung anderer Buchstabenformen
(M, 7U) teils durch abweichende Anordnung der Schildchen
auf der Rückseite : 1. Doppeladler, 2. Steiermark,
3 . Kärnten, 4. Oesterreich gegeben.
2. Hs. * PRIDSRIGV’ o IMPSR’ => KSIOV. Doppeladler
mit Kopfscheinen.
Rs. S $ ’ ff * 1M P SR ’ stehender
Heiliger die Rechte segnend erhoben, in der Linken ein
Kreuz, zwischen den Füssen I,im Felde zu beiden Seiten
des Heiligen die Schilde von Oesterreich und Steiermark.
Orig, im Kgl. preussischen Münzkabinett zu Beilin,
erworben aus der am 2g Nov. igog durch Otto Helbing
zu München abgehaltenen Versteigerung. Auctions-Kata-
log S. i N. g und abgebildet Taf. I, N. g.
Die erste Erwähnung dieses Stückes in Joos Lam-
brecht’s Eualuäcibouxkin Blatt E ij, Die Abbildung hat
dann Parijs übernommen und Blatt nfj, unter der Ueber