könnte. Statt des MON NO AVR I N G ........................
dürfte eher . . MON NO RDL ING zu lesen sein
und das Stück nach Nördlingen gehören wo, wie auch auf
Frankfurter Geprägen, der Halbmond als Münzmeisterzeichen
vorkomme.
Bis dahin hatten sich alle Veröffentlichungen an den
155o von Joos Lambrecht gebotenen Holzschnitt gehalten,
1857 brachte nun Grote im ersten Bande seiner
Münzstudien Taf. I, N. 1 die Abbildung und S. 169 die
Beschreibung eines von ihm erworbenen Urstückes.
Grote sprach sich mit vollem Recht gegen die Zuweisung
an Ingolstadt aus. « Eine städtische Münze alldort
ist nicht möglich und selbst als herzoglich bayerische
Münze ohne den Namen des Münzherrn würde sie dort
nicht geprägt sein, da es gar keine Goldmünzen dieser
Herzoge vor dem 16. Jahrh. gibt ». Eher wäre an die
freie Reichsstadt Ingelheim zu denken, die freilich seit
1402 an Pfalz verpfändet war. « In der gleichfalls verpfändeten
Reichsstadt Oppenheim hatten die Pfalzgrafen
eine Münzstätte und der Mond zwischen den Füssen des
H. Johannes der wie Mader (ßeitr. H. x33) ausführlich
bespricht ein Münzmeisterzeichen ist, kommt gleichzeitig
im benachbarten Frankfurt vor... Sollte INGelheim
nicht passen, so bleibt wohl nichts übrig, als IN Groningen
zu ergänzen ».
Einen etwas abweichenden Stempel dieses Goldguldens
hat im gleichen Jahre Cappe im 3 . Bande seines
Werkes über deutsche Kaisermünzen S. 172, N. 792
beschrieben. Leizmanns Vermutung, dass die Umschrift
« Nördlingen » zu lesen sei. wurde durch das ihm vorliegende
Exemplar widerlegt. Grotes Zuteilung an Ingelheim
oder Groningen pflichteteGappe nicht bei, sondern
entschied sich mit Parys und Köhler für Ingolstadt.
Bald darauf begann Dannenberg inMer Köhne’sehen
Zeitschrift für Münz-, Siegel- und Wappenkunde, die
1859-1862 in neuer Folge hei Mittler in Berlin erschien,
mit der Veröffentlichung eines groszen Goldmünzen-
fündes der um i 85i im Anhalt’ischen gehoben worden
War. Unter etwa 3ooo Stücken die ihm unterkamen befand
sich auch ein Goldguiden der besprochenen Art, den
Dannenberg S. 147 unter N. 356 «Ingelheim»beschrieb
die Lesung 1 in Groningen » lehnte er ab, der Goldgulden
weiche von den Groningischen e— deren er selbst
zwei besitze, die übrigen aber aus den trefflichen Abbildungen
des van der Chijs kenne — in der Mache bedeutend
ab, ausserdem wäre die Einführung des abgekürzten
Stadtnamens durch ein «in» ungewöhnlich und
befremdend. Grote hat hierauf im 2. Bande der
Münzstudien (1862, S. 981) nochmals die Gründe die
gegen Ingolstadt sprechen zusammen gestellt und verstärkt.
« Es bleibt immer noch übrig für diesen Goldgulden
eine Prägstätte ausfinding zu machen, aber Von
« Ingolstadt » darf die Rede gar nicht mehr sein Im
übrigen beschränkte er sich darauf Dannenbergs Meinung
wiederzugeben, der die Lesung IN Groningen als
unstatthaft nachgewiesen und die Deutung auf Ingelheim
als die wahrscheinlichste erklärt habe. Das letzte
Wort in dieser Sache hat bisher PauL Joseph in seinem
Werke über die Mittelaltermünzen von Frankfurt
a/Main 1895 gesprochen. E r bildete S. 127, Figur. 43
einen dritten Stempel dieses Goldguldens ab, hob die
grosse Aehnlichkeit im Bilde mit einem um 1470 zu
Wiener Neustadt geschlagenen undmit mehreren F rankfurter
Goldgulden hervor und wandte sich gegen die
Zuteilung nach Ingolstadt oder Ingelheim. Als einzig
richtig erscheine ihm die von Grote vorgeschlagene