in so ausserordentlich liebenswürdiger Form zu gegangen,
dass ich mich ihr nicht zu entziehen vermochte und so
gestatten Sie mir Ihnen das Werk, so weit es bisher
vorliegt, nach Inhalt und Zweck in grossen Zügen
vorzuführen.
Wer jemals mittelitalisches aes grave, namentlich Asse
in Händen hatte, dem wird diese Geldsorte als etwas
Absonderliches aufgefallen sein, das unter den sonstigen
Münzen des Altertums sowohl wie des Mittelalters und
der Neuzeit seines Gleichen nicht hat. Einen fascini-
renden Eindruck hat es deshalb auf den Beschauer stets
hervoi’gerufen, auch bereits zu einer Zeit als man in
diesen Stücken noch kaum etwas anders als « des curio-
sites » zu erblicken vermochte, die man in einen bestimmten
Zusammenhang noch nicht einzureihen im
Stande war. Dies wird klar, wenn man die Werke der
älteren numismatischen Literatur seit der Zeit der
Renaissance, besonders aber seit dem Ende des XVIIten
Jahrhunderts durchblättert; vielfach finden wir hierin
auch aes grave abgebildet, teils vereinzelt, teils wie bei
Molinet (1692) und Montfaücon ( 1 7 2 4 ) auch schon in
grösseren Gruppen.
Sammelwerke hingegen, die den Gesammtstofi des aes
grave in bildlicher Wiedergabe vorzuführen suchten, sind
die folgenden :
Arigoni 1741—17^9 — Zelada 1778 — Carelli 1811 —-
Marchi und Tessieri i 83g — Garruei i 885.
Jedes dieser Werke bringt naturgemäss den Stand der
Forschung zur Zeit seines Erscheinens zum Ausdrucke
und es ist interessant zu beobachten, wie in der Anordnung
des bildlichen Stoffes sich der stufenweise Fortschritt
wiederspiegelt, den die Erkenntnis des Zuzam-
mengehörigen und zwar vornehmlich auf Grund
technischer und typologischer Vergleichsmomente im
Laufe der Zeit gemacht hat.
In den älteren Werken (Arigoni,Zelada,auch Carelli)
pflegte man das Schwergeld nach Nominalen geordnet
vorzuführen, die Asse für sich, die Semisse für sich
u. s. f. bis herab zu den Unzen: man hatte von sachlicher
und örtlicher Zusammengehörigkeit der einzelnen
Sorten noch keine Idee, die Vorstellung von dem
Gesammtmaterial war eine noch völlig chaotische; sie
entbehrte noch jeder Sichtung. Dies war also der Stand
vor jetzt noch hundert Jahren.
Wie eine Erleuchtung wirkte dem gegenüber die in
dem Werke der Patres Marchi und Tessieri (Rom 183g)
durchgeführte Ordnung; der entscheidende Fortschritt
bestand in der Zusammenfassung eines grossen Teils des
aufschriftlosen Schwergeldes zu bestimmten Serien.
Meines Erachtens ist dieses Problem von den genannten
Autoren restlos gelöst worden , denn ich glaube nicht, dass
in der Zahl der verbliebenen Einzelstücke, die die
«Unbestimmten» oder «Incertains» genannt zu werden
pflegen, noch weitere vom As bis.zurUnze vollständige
Serien enthalten sind. Wie von selbst schloss sich an die
richtige Unterscheidung nach Serien die Zuteilung der
verschiedenen Schwergeldgruppen an die einzelnen
Landschaften des Gesammtgebietes an.
In den bisher erwähnten Werken ist aber die dem
eigentlichen Schwergeldgusse vorausgegangene Zeit der
mittelitalischen Rohbronzewährung noch unberüksich-
tigt geblieben. Erst Garrucci’s Werk ( i 885) blieb es Vorbehalten
eine grössere Anzahl von Probestücken dieser
früheren Periode vorzuführen. Es gO e. schah dies in der
richtigen Erkenntnis, dass die bronzenen Gewichtsmünzen
von der nach dem Gewicht in Zahlung gege