zeit. Auffallend ist der ungemein tief liegende Fond,
der das Brustbild gleichsam in hohem Rahmen erscheinen
lässt, und nicht minder die Charaktere der Schrift,
die sich wohl auf Siegeln, nicht aber auf den Medaillen
der Zeit nachweisen lassen: besonders charakteristisch
ist das runde S . Dieselben Merkmale finden «ich auf
einer Gruppe von Porträtmedaillons, die von der Medaillenforschung
bisher auffallend vernachlässigt wurden
: niederländische Buchsschnitzereien mit Porträts
Karls V. und König Ferdinands, die derb realistische,
bisweilen sogar karrikierende Auffassung zeigen, und von
denen das Louvre einige hervorragende Stücke besitzt
(Phot. Giraudon. 23 72); ein anderes ist veröffentlich in
Revue Beige, i 855, Taf. X. Die französische Sprache
der Umschriften zusammen mit dem jugendlichen Alter
der Dargestellten weisen diese Arbeiten den vlämischen
Niederlanden zu.
Offen bleibt die Frage : wie kam der Pfalzgraf in
Beziehung zu niederländischen Künstlern? Biß Jahreszahl
i 522 bezeichnet, wie gesagt, lediglich das Jahr
seines Regierungsantritts. Kurz darauf allerdings muss
das Stück entstanden sein. Vielleicht ist es kein Zufall:,
dass im nächstfolgenden Jahre Philipp in den Dienst
König Ferdinands trat, der soeben von Brüssel kam, wo
er von Karl V. mit den österreichischen Landen belehnt
worden w a r . ' In der Umgebung Ferdinands, der als
Reichsverweser in Nürnberg einen glänzendenHof hielt,
wird man den Urheber unserer Medaille zu suchen
haben.
München.
G eo r g H abich
ESTHÉTIQUE
DE LÂ
N U M I S M A T I Q U E
MONNAIES ET MÉDAILLES
CHAPITRE I.
E s t h é t iq u e de l ’e x é c u t io n .
Les auteurs qui se sont occupés de la renaissance de
l’art de la médaille ou ceux qui ont mis en relief les
beautés délicates des monnaies grecques ont généralement
fait remarquer qu’aux périodes sombres de l’art, les
graveurs avaient méconnu les conditions spéciales imposées
par l’esthétique de la médaille.
Mais iis n ’ont abordé cette question qu’accessoirement,
semant leur exposé de considérations souvent très
justes, mais superficielles, et sans avoir cherché à les
coordonner d’une façon méthodique.
Nous voudrions nous demander si de l’étude des beaux
monuments de la glyptique ne se dégagent pas certaines
règles primordiales que les grands graveurs observèrent,
sans s’en douter, peut-être, mais par une intuition de