ten Male und prägte liier in den Jahren 1469 und i 4 ;°
Gold und Silber unter der Aufsicht des Rates nach dem
vom Kaiser genehmigten Münzfusse. Er scheint vor dem
Jahre ¡473 gestorben zu sein, denn am 24. Mai dieses
Jahres stellte Hans von Steg von Marburg an der Lahn,
wohl ein Sohn oder Neffe Erwins, dem Kaiser bei Ueber-
nahme der Münzmeisterschaft zu W. Neustadt den üblichen
Gegenbrief aus. Die Münzung dieses Hans von Steg
gab aber bald Anlass zu Beschwerden, schon r 474 erfolgte
eine Herabsetzung der von ihm geschlagenen Silbermün-
zen um ein Viertel des Nennwerts. Dem ungeachtet
behauptete er sich in der Gunst des Kaisers, wurde 1478
und i 4$i W»m Münzmeister in Wien ernannt und
erhielt 1482 in Gemeinschaft mit Hans Wieland von
Wesel das Münzmeisteramt zu Graz. Sein Siegel, das
sich an Urkunden des k. 11. k. Staatsarchivs zu Wien
erhalten hat, zeigt im Schilde und auf den Helm eine
Brücke (Steg) als redendes Wappenbild und die Umschrift
S 3ol)an äo Stege
Der Halbmond als Münzmeisterzfeichen ist jedoch auf
die Grazer Goldgulden nicht durch Hans von Steg, sondern
durch den eben erwähnten Hans Wieland von
Wesel gebracht worden. Auch dieser scheint aus einem
mit der Münzenmeislerfamilie von der Winterbach verschwägerten
Geschlecht zu stammen, ich denke, dass die
Verbindung durch Thileman von der Winterbach hergestellt
wurde, der i 4 i 8 aber auch noch i 43i als Münzmeister
von Kurtrier zu Wesel tätig war. Hans Wieland
oder Weyland ist zur selben Zeit und aus dem gleichen
Anlasse wie Erwin von Steg nach Oesterreich gekommen.
Er trat während der Münzung der Schinderlinge in
Dienste Erzherzog Albrechts VI von Oesterreich und
war 1458 als Münzmeisler zu Linz, 14^9 zu Enns und
1460 ebenso zu Freistadt in Oesterreich ob der Enns
tätig. Oktober 1460 war er bei seinem Dienslgeber in
Ungnade gefallen, der ihm vorwarf,■ O o ' ' dass Hans Wieland
sich ohne seine Erlaubnis wegbegeben habe, dann fehlen
die Nachrichten durch einige Jahre. Da wir jedoch wissen,
dass der Grazer Münzmeister Rudger vom Grab
r466 gestorben war und vom Jahre 1467 angefangen
bis i 472 Grazer Münzen mit Wielands Wappenbild
als Beizeichen ausgegeben wurden, zwischen hinein
auch einige urkundliche Nachrichten über seine Tätigkeit
zu Graz vorliegen, so wissen wir, dasz er Grabs
unmittelbarer Nachfolger geworden ist. 1473 scheint
Wieland aus dieser Stellung in Gnaden geschieden zu
sein, denn der Kaiser verlieh ihm (den er forlseinen
Münzmeister nennt) damals eine Wechselbank zu Trier
und besondern Gerichtsstand zu Wesel. Die letzte
Nachricht ist vom r8. April 1482. Damals stellte Wieland,
in Gemeinschaft mit Johann von Steg, den der
Kaiser Friedrich III neben ihm zum kaiserlichen Münzmeister
in Graz ernannt hatte, seinen Amlsrevers aus.
Vorgesehen wurde die Prägung von Dukaten Goldgulden
und von Silbermünzen : Groschen, Kreuzer, Pfennige
und Heller. Das Siegel mit der Umschrift ff1 s ■ liann® —
btelant J x 1369 zeigt im Schilde einen von drei kleinen
Mondsicheln begleiteten Sparren und als Kleinod einen
aus der Krone des Helms aufwachsenden Hirsch.
Hans Wielands Siegel, dessen Abbildung ich hier
beigebe, löst das Rätsel der sowohl zur Trennung der
Umschrift wie auch als Münzmeisterzeichen verwendeten
Sichelpunzen auf den steirischen Goldgulden Kaiser Friedrichs
III. Ich kann darum das Ergebnis meiner langen
Untersuchung zum Schluss in die Worte zusammen
fassen : Die Buchstaben IH o G. in der Umschrift des rät