pemcili beim Neujahrsfest. 121
auf Gemüseblätter; dafbietet. Das Opfer, tawe Iah Itmo genannt, wird
von Kindern auf das Reisfeld getragen. Die Esswaren: gekochter Reis,
Fisch und Huhn, befinden sich in drei von den dajung mit einfacher
Schnitzerei verzierten Bambusbehältern, das Wasser in einem vierten,
niedrigeren Behälter; an alle Gefässe werden kawit gehängt. Abends
werden die Reishalme des ersten Schnittes in einem geweihten Korbe
(ingan la li) unter Beckenschlag feierlich ins Haus getragen. Aus der
Wohnung sind Hunde und Katzen vorher entfernt worden, auch hat
man die amin gereinigt und den Eingang mittelst einer Tür aus
Rotanggeflecht verschlossen. Die Tür (bilet) besteht aus zwei durch
eine Rotangschlinge verbundenen Hälften und einem hölzernen Handgriff.
Soll der Korb in die Wohnung getragen werden, so streift man
die Schlinge mit dem Handgriff ab, die beiden Flügel des Pförtchens
springen auf und dei Reis kann seinen Einzug halten.
Die mit dem Saat- und Neujahrsfest verbundenen Festlichkeiten
haben auf die Verehrung der Götter Tamei T ing ei und D ja ja H ip u i
Bezug, daher besitzen die bei dieser Gelegenheit gebrauchten p em a li
teilweise eine allgemeinere und wichtigere Bedeutung als die vorhin
angeführten; denn nun gilt es nicht allein, die betreffenden Geister
zufrieden zu stellen, sondern man verlangt von ihnen auch eine gute
Ernte, Gesundheit und Wohlfahrt. Die dajung verfertigen für das
Neujahrsfest ein besonderes p em a li, das sie auf dem geweihten Reisfeld
(luma la li), das als Ort der heiligen Handlung dient, aufrichten.
Mit geringen gelegentlichen Abweichungen besteht dieses pemUli aus
Stücken von Fruchtbaumholz, die durch ihre Form den Geistern die
Bitten des Kajanvolkes übermitteln sollen. Die Konstruktion ist die
folgende: .
Mitten im Reisfeld werden, mit ihren zugespitzten Enden m die
Erde gebohrt, vier etwa 20 cm l a n g e r u n d e Pfähle dicht neben einander
in einer Reihe aufgestellt. Die beiden mittelsten tragen oben je einen
Kranz von acht kleinen, in'das Holz eingesenkten Häkchen, während
zu den- seitlichen Pfählen je eine Treppe führt. Die Pfähle sind oben
mit zwei schmalen Brettern gedeckt; vor und hinter ihnen stecken
etwas längere Hölzer mit ihren hakenförmigen Enden schräg, im
Boden. Die Bedeutung des Ganzen ist diese: die vier aufrechten
Pfähle bitten die Götter um langes Leben, die beiden Hakenkränze
um ein Ansammeln von Reichtümern, die beiden Treppen um ein
Uebersteigen aller Schwierigkeiten, die schief im Boden steckenden