Tierfellen. Ein Pantherfell (sunung ku li) gilt als das schönste; aber
wegen seiner Kostbarkeit und Seltenheit begnügt man sich auch mit
einem langhaarigen Ziegenfell (sunung kading). In früheren Zeiten
scheinen mit Tierfiguren bestickte Baumbastmäntel in Form einer Tierhaut
gebräuchlich gewesen zu sein, wenigstens wurde mir ein solcher,
mit einer Reihe von 8 Schwanzfedern des Nashornvogels verziert, zum
Kauf angeboten. Man nannte ihn sunung kapuwa.
Ein Kopftuch ipawong) wird von den gewöhnlichen Männern nur
gelegentlich, von den Häuptlingen jedoch, um ihre Würde anzuzeigen,
täglich getragen. Der Kajan schlingt das Tuch in Form eines Wulstes
um den Kopf und zieht seine für gewöhnlich offen hängenden Haare
derart hindurch, dass sie unter dem Wulst eine auf die Schultern herabhängende
Schlinge bilden und über demselben mit ihren Enden aufliegen.
Aiisser Bäumbast wird besonders bunter Kattun und europäischer
batik für Kopftücher gebraucht.
Hüte (haung) benützen die Männer nur gegen Sonnenbrand und hefti?
gen Regen; sie werden aus Pandanusblättern verfertigt und haben die
gleiche Form wie die der Frauen, ihr Durchmesser beträgt aber selten
mehr als 50 cm (Fig. 5 u. 6 auf T a fe l: Hüte der Bahau). Die Frauen,
welche die Hüte hersteilen, legen bisweilen viel Formen- und Färbern
sinn an den Tag, indem sie bei besonders schönen Exemplaren in der
Mitte einen Beleg, bestehend aus einer Stickerei oder Perlenarbeit, anbringen
und das Feld mit hübschen Figuren aus schwarzem Kattun
verzieren. Derartige Hüte dürfen indessen nur von hochgestellten Pen
sonen getragen und Toten ins Jenseits mitgegeben werden (Fig. 6).
-Auch ist nur-alten Männern gestattet, die Schwanzfedern des Nashornvogels
(Buceros rhinoceros) auf ihre Hüte zu heften; häufig werden
diese Federn an Perlenschnüren befestigt (Fig. 5).
Eine weitere Kopfbedeckung der Männer bildet die Kriegsmütze.
-Sie wird in Form eines runden Körbchens aus festem Rotang geflochten
und von den Frauen mit besonderer Sorgfalt verziert. Mitten auf
dem Boden werden Perlenstickereien und am Rande eigenartige Verzierungen
vorn meist glänzende Metallplatten oder Tiermasken —
angebracht. Oben auf die Mütze: werden lange Federn gesteckt; die
beliebtesten sind die des Nashornvogels, des Argusfasans (A rgu sian u s
G rayi) und des Hahns. Pur die Mützen gilt, wie für die Hüte, dass
die mit breiten schwarzen Streifen gezeichneten weissen Schwanzfedern
des Nashornvogels nur von angesehenen Personen oder bewährten
H Ü T E D E R BA H A U .
1 . Frauenhut der L o n g -G la t; 2 . idem der Mendalam K a jan ; 8 und 4. idem der Pnihing; 5 . Männerhut der Pmhing;
Totenhut für Männer der Mendalam Kajan .
M U S E U M L E ID E N .
Lichtdruck Etnrik & Binger, Haarlem*