die guten Geister von A p u Lagan , angelockt durch alles Schöne, das man
ihnen in den Körben zum Opfer brachte (natürlich nur zum Schein),
den Bitten der däjung Gehör geben und durch das geöffnete Fenster
in die Wohnung des Häuptlings eintreten und während der ganzen
Festzeit im Stamme verweilen sollten.
Hierauf begannen die Priesterinnen um eine Kriegsmütze und einen
Kriegsmantel, die sie mitten auf eine Matte gelegt hatten, herumzu-
laü'fen ; leider konnte ich wegen des ständigen Schlagens auf kupferne
Becken nichts von ihrem Gemurmel verstehen.
Am 3. Juni fand das eigentliche Fest statt. Die Frauen begannen
beizeiten für eine genügende Menge Klebreis zu sorgen, der in gedörrter
Form als kgrtäp, mit oder ohne Palmzucker, mit geräuchertem
tapä als Zuspeise, eines der beliebtesten Gerichte bildet. Die Männer
beschäftigten sich inzwischen mit dem Aufrichten des djehe nangei
(Neujahrspfahl), den sie aus einem Fruchtbaum hergestellt hatten.
Hierbei verfuhren sie folgendermassen: sie gruben auf dem Platze
vor der Häuptlingswohnung ein Loch, in welches die Priesterinnen
Reis, Fisch und Hühnerfleisch legten. Um diese Grube legten sie
die vier tasu nangei als Diele für die Priesterinnen, die während der
heiligen Handlungen den Erdboden nicht berühren durften. Nachdem
die Oberpriesterin acht Mal (der heiligen Zahl entsprechend) um die
anderen, die zusammengedrängt ebenfalls auf den Brettern standen,
herumgelaufen war, fing sie durch eine Bewegung mit einem Stück
weissen Kattuns eine Seele, wahrscheinlich die des Fruchtbaumes, warf
sie ■ schleunigst in die Grube und schloss diese mittelst eines mit Bananenblättern
überzogenen Rotangringes von der Grösse der Grubenöffnung
; das Blatt hatte sie zuvor mit einem alten Schwerte durch-
stossen.
Unterdessen liess eine zur Seite kauernde dajung, um die Geister
auf die wichtige Handlung aufmerksam zu machen, zwei Bambusstäbe
rhythmisch auf eine Matte niederfallen. Bei den Tönen dieses tqkok
berichtete die Priesterin den Geistern von den Festplpnen ihres Stammes,
von seinen Nöten und Wünschen. Die zwei männlichen Priester
hoben hierauf das Bäumchen, stellten es mit dem Gipfel voran in die
Grube, und pflanzten es fest, so dass seine etwas bekappten Wurzeln
3Ä: 4 m über dem Boden zu stehen kamen. Zu diesem Bäumchen
fügten andere Männer, in gleicher Reihe und in gleichen Abständen,
noch 7 andere Bäumchen hinzu und pflanzten dann eine zweite Reihe
Demmeni phot.
DANGEI-H Ü TTE.
Lichtdruck Emrik & Binger, Haarlem.
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