einer unserer Konservenkisten ankam, die er ganz in der Nähe im
Walde gefunden hatte. Einer der Träger musste die Kiste dort niedergelegt
haben, statt sie, wie es seine Pflicht war, bis zu dem Proviantlager
weiter oben zu bringen. Durch seine Nachlässigkeit waren wir
nun in den Besitz verschiedener Konservenbüchsen ge langt, deren
Inhalt auch bald unseren Appetit wieder belebte. Unsere Hunde waren
jedoch so müde, dass sie die Reste, für sie aussergewöhnliche Leckerbissen,
nicht einmal anrührten; sie waren nicht dazu zu bewegen, ihren
Platz hinter unseren Klambu zu verlassen und schliefen jetzt friedlich
neben einander, während sie sich für gewöhnlich immer den besten
Platz streitig machten. Wir Europäer waren übrigens auch zu nichts
mehr aufsreleet, g'inp'en bei Sonnenuntergang schlafen und erwachten o O • O O O ö
erst als es heller T a g war.
Nach der Aussage unserer Kajan war es bis zum Stapelplatz unseres
Gepäckes nicht mehr weit, daher eilten wir auch nicht mit dem
Aufbruch.
Gleich nachdem wir gespeist hatten, erschienen zu unserer grossen
Verwunderung mein Diener M id a n und einige Malaien. Sie hatten
es nämlich doch nicht über sich gebracht, uns gänzlich im Stich zu
lassen und waren uns, nachdem sie sich etwas erholt hatten, doch
noch am vorigen Tage ohne die Kajan gefolgt. Bevor sie uns aber
einholen konnten, war die Dunkelheit eingebrochen und sie hatten
unter höchst mangelhafter Bedeckung die Nacht im Walde zubringen
müssen. Sie hatten aber trotz ihrer Ermüdung aus Verdruss darüber,
dass sie uns nun doch allein gelassen hatten, und aus Angst vor
Kopfjägern nicht schlafen können, waren bei Morgendämmerung bereits
aufgebrochen und daher so früh bei uns eingetroffen. Nun fingen
wir gemeinsam die Wanderung durch den Fluss an und bereits nach
zwei Stunden begegneten wir erst einem Hund, dann einem kleinen
Knaben und schliesslich unserem Korporal S u k a selbst, der sich eben
auf den Fischfang begab. Der kleine Knabe war ein Bukat, dessen
Familie mit uns zum Höwong ziehen wollte. Der pater familias war
mit A k am I g a u bereits vorausgegangen, um ihm als Führer zu dienen
und ihn bei den Pnihing von Am u n L i r u n g einzuführen.
E s stellte sich heraus, dass aller Proviant, mit Ausnahme des
Reises, gut angekommen war. Von den mehr als 50 Packen Reis,
die ich vorausgesandt hatte, waren zum Glück 1 1 statt nur 6, wie
man mir früher berichtet hatte, angekommen. Wir beschlossen nun,
hier auf die Ankunft unserer Träger zu warten und uns für diesen
Tag Ruhe zu gönnen. Da unser Lagerplatz auf einer Höhe von
500 m lag und stark beschattet war, kam uns die Temperatur sehr
niedrig vor; eine wollene Decke in unseren Klambu war daher sehr
angenehm. Immerhin zeigte das Flusswasser noch eine Temperatur
von -(- 20° C.