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Gemeinsames Wohnen verschiedener Stämme. 275
und sich auch durch Heirat mit diesen vermischt haben, hat sich doch
noch vieles aus der Zeit ihrer Selbständigkeit bei ihnen erhalten. Sie
haben sich ihre Sprache, ihren Häuserbau und ihren Gottesdienst ein
Jahrhundert lang bewahrt, auch besitzen einige Stämme eine eigene
Art der Tätowierung. Jeder dieser Stämme wohnt in seinem eigenen,
langen Hause neben dem der Long-Glat, so dass man in einem Dorfe,
das vielleicht 1— 2 Hektare umfasst, 3—4 bisweilen sehr verschiedene
Sprachen reden hört, beim Ackerbau sehr verschiedene Zeremonien,
Verbotszeiten und Vorzeichen beobachten sieht und, besonders bei den
Frauen, verschiedene Arten der Tätowierung feststellen kann.
Allen Sprachen, die in einer Niederlassung gesprochen werden, die
allgemeine Umgangssprache, das Busang, mit einbegriffen, liegt der
gleiche Stamm zu Grunde. Dem Laute nach weichen diese Sprachen
aber sehr von einander ab; das Long-Glat z. B. ist den anderen Stämmen
so fremd, dass die Bahau etwas Unverständliches als „dahaun
Long-Glat = „Sprache der Long-Glat” bezeichnen. Im gegenseitigen
Verkehr benützt man das Busang.
In Lulu Njiwung wohnen die Long-Glat jetzt mit den Ma-Tuwän
und drei anderen, kleineren Stämmen zusammen: in Batu Sala leben
die Long-Glat mit den Ma-Tuwän und Uma-Töpai; in Long Töpai
leben ausser den 3 letzten auch noch Manok-Kwe und Batu-Fala.
Die Ma-Suling und die Ma-Pagong haben sich im Mörasegebiet
in zwei Dörfern gemeinsam niedergelassen, bei Napo Liu (oberhalb der
Insel) dicht bei der Flussmündung, und weiter oben in Lulu Siräng.
Diese beiden Dörfer waren früher Jahrzehnte lang vereinigt gewesen,
aber im Jahre 1896 trennten sie sich derart, dass jetzt in beiden sowohl
ein Haus der Ma-Suling als eines der Uma-Pagong steht. Die
Niederlassung von Napo Liu regiert der Häuptling L ed ju L i und die
von Lulu Siräng der Häuptling Bo N gow. Am Mendalam und in den
beiden Niederlassungen am Mörase wohnen die Uma-Pagong mit den
Ma-Suling zwar gemeinschaftlich, aber, so viel mir bekannt, in gegenseitiger
Unabhängigkeit.
Nach ungefährer Schätzung beträgt die Seelenzahl bei den Söputan
500, den Pnihing 1500, den Kajan 800, den Ma-Suling mit den Uma-
Pagong 1300, den Long-Glat 1600 und den Nomadenstämmen 400,
so dass die Bevölkerung am oberen Mahakam oberhalb der Wasserfälle
ungefähr 6000 Seelen stark sein muss.
Neben dieser eigentlichen Bevölkerung halten sich im Gebiet des