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 der  Bläschen  entsteht  Schuppenbildung,  hauptsächlich an der Peripherie.  
 Tinea  circinata  befällt  vorzugsweise  die  Stellen,  wo  die  Epidermis  am  
 wenigsten  resistent  ist.  Dass  die  Krankheit  auch  die  Haare ergriff und  
 dadurch  eine  teilweise  Kahlheit  herbeiführte,  beobachtete  ich  weder  
 unter  den  Bahau  noch  unter  den  Kénja. 
 Tinea  imbricata  (lusung  der  Malaien;  k i  län  der  Bahau),  äussert  
 sich  wie  die  vorige  Infektion  zuerst  in  kleinen  Bläschen  mit  rotem  
 Hof  und  vergrössert  sich  auch  auf gleiche  Weise,  was  sich  besonders  
 auf  der  zarten  Haut  der  Bahaukinder  und  auf  der  der  Europäer  gut  
 verfolgen  lässt.  Während  jedoch  die  Haut  im  Zentrum  des Infektions-  
 kreäses  bei  Tinea  circinata  nur  wenig  Spuren  der  Entzündung  mehr  
 aufweist,  entsteht  hier  bei  Tinea  imbricata  eine  zweite  Eruption,  die  
 sich  in  zahlreichen,  gleich  weit  entfernten,  oft  sehr  zierlich  gebogenen  
 Linien  bemerkbar  macht.  Die  Linien  zeigen  sich  auf  der  Haut  durch  
 Schuppenbildung.  Die  Schuppen können, besonders an Stellen mit dicker  
 Epidermis,  bis  zu  2  cm  lang  und  5  mm  breit  werden.  Da  die  Bahau  
 von  dieser  Hautkrankheit  oft  ganz  bedeckt  sind,  machen  sie  aus  der  
 Ferne  eher  einen  weissen  als  einen  braunen  Eindruck;  in  der  Nähe  
 erscheinen  sie  wie  mit  Mehl  bestreut. 
 Im  Gegensatz  zu Tinea circinata bildet sich Tinea imbricata hauptsächlich  
 an  den  Hautstellen  mit  der  dicksten  Epidermis,  so  dass Gesäss und  
 Aussenseite  von  Armen'  und  Beinen  zuerst  ergriffen  werden,  während  
 die  Achselhöhlen,  die  Falten  unter  den  Brüsten  und die Leistengegend  
 zuletzt  oder  auch  gar  nicht  infiziert  werden,  selbst  wenn  der  ganze  
 übrige  Körper,  ausser  Handflächen  und  Fusssohlen,  welche  niemals  
 angegriffen  werden,  mit  der  Krankheit  bedeckt  ist.  Verschont  bleiben  
 ausserdem  die  Nägel  an  Händen  und  Füssen  und  die  Haare. Auch T.  
 imbricata  wird  durch  einen  Pilz,  den  M a n s o n   entdeckte,  verursacht.  
 Im  Jahre  1897  gelang  es  mir  in  Batavia,  diesen  Pilz  zu  züchten1). 
 Bei  vielen  Patienten  fiel  mir  die  starke  Neigung  dieser  Hautkrankheit  
 zu  symmetrischer  Verbreitung  auf,  die  sich  selbst  dann  noch  zeigt,  
 wenn  die  Krankheit  bereits  20— 30  Jahre bestanden hat. Da auch Tinea  
 circinata  und  Pityriasis  versicolor  bei  den  Bahau  die  gleiche  Eigentümlichkeit  
 zeigen  und  alle  durch  einen  Pilz  verursacht  werden,  können  
 die  Erscheinungen  dieser  Hautkrankheiten  keinem  nervösen  Ein1) 
   Archiv  für  Derm.  u.  Syph.  1898. 
 A C H T J Ä H R IG E R   KAJAN, 
 vollständig  mit  Tinea  imbricata  bedeckt. 
 Taf.  75. 
 Demmeni phot.