hierbei um eine Aussteuer von schönen Kleidungsstücken. Interessanter
Weise giebt man sich alle Mühe, diese Kleider nach der Mode der
Vorfahren zu verzieren, eine Mode, die sich bis heute noch bei den
Stämmen am oberen Mahakam erhalten hat (Tafel: Totenausrüstung).
Das Charakteristische dieser Totenkleidung besteht in einer Applikation
von Figuren, die aus schwarzem Kattun geschnitten sind, auf
weiss kattunenen Röcken und Jacken. Von der schwarzen Farbe
glauben die Kajan, dass sie auf die bösen Geister, die die Seele des
Verstorbenen unterwegs bedrohen könnten, schreckenerregend wirkt.
Die Figuren werden von den Männern entworfen und ausgeschnitten
und von den Frauen auf die von ihnen verfertigten Kleider geheftet.
Gleichfalls von Männern entworfen und von den Frauen angebracht
werden auch die mit schwarzer Farbe auf Pandanusblätter gemalten
oder aus schwarzem Kattun geschnittenen Figuren für die Hüte und
Tragkörbe der Toten. Den Verzierungen der Totenkleidung liegen bei den
Kajan als beliebte Kunstmotive der Hund (a s o Fig. 3 b), der Mensch
(k$lun&n, Fig. 3 a) und Stilisierungen beider zu Grunde. Beim Hunde
tritt dabei der Kopf stets am deutlichsten hervor; die übrigen Körperteile
verlaufen in so zierlich gebogenen Linien, dass man deren
Bedeutung im ersten Augenblick, meist nicht erkennen kann.
Die Hüte der Toten (Fig. 6 auf Ta fe l: Hüte der Bahau) werden
viel schöner verziert als die der Lebenden; so dürfen, wie bereits
gesagt, mit schwarzen Figuren belegte Kopfbedeckungen bei Lebzeiten
nur Abkömmlinge der vornehmsten Häuptlingsgeschlechter tragen,
nach dem Tode jedoch werden sie neben dem Grabe viel niedrigerer
Personen niedergelegt.
Der Leiche selbst wird im Sarge eine eigenartige Mütze aus Baumbast,
die nicht mit Zwirn, sondern mit den früher gebräuchlichen ungedrehten
Pflanzenfasern genäht werden muss, aufgesetzt. Die Form
dieser Mütze ist für Männer und Frauen verschieden; jenen ist eine
Zipfelmütze, diesen eine anschliessende, nach hinten etwas verlängerte
Mütze vorgeschrieben.
Einen wichtigen Gegenstand der Totenausrüstung bildet ein Tragkorb
(ädjät, Fig. 1), in dem sich ausser Armbändern (Fig. 1 d) und einem Palmblattsack
(samit, Fig. 1 e) mit Handarbeiten auch noch Gegenstände
befinden, die zur Ueberwindung aller Gefahren auf dem Wege zum A p ii
K%sig dienen. Der Korb enthält eine kaw it (Fig. 1 c) und zwei kleine
Bambusgefässe (Fig. 1 b) mit Speise für die guten Geister, für die auch