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Aufbau des pelale. 173
von 8 Bäumchen dieser gegenüber, in ungefähr U/s m Entfernung.
Beide Reihen wurden auf halber Höhe durch kleine Querbalken mit
einander verbunden. An allen Bäumchen hatte man, etwas unterhalb
der Wurzeln, eine Fläche mit 8 Einschnitten, deren Bedeutung mir
unbekannt geblieben ist, artgebracht. A uf die Querbalken wurden vier
weitere Balken und auf diese die vier Bretter (tasu nangei), die vorher
den Boden bedeckten, gelegt; so entstand oben, zwischen den
zwei Reihen Pfählen, ein gedielter Raum. Das ganze Gerüst war so
gestellt worden, dass man mittelst einer Treppe bequem aus der
Häuptlingswohnung in diese kleine Kammer gelangen konnte. Die Wände
der Kammer wurden mit meterlangen, kunstvoll hergestellten Spähnen
aus besonderem Fruchtbaumholze gefüllt und der Raum schliesslich mit
Bambuszweigen leicht beschattet. Zum Schluss wurde das Opfergerüst,
dangei genannt, noch an den vier Seiten durch gekreuzte Balken gestützt
und stand jetzt fix und fertig da. So bleibt das Gerüst nicht nur
während der ganzen Festzeit, sondern auch während des ganzen folgenden
Jahres stehen, bis Wind und Wetter es zum grössten Teil zerstören und
und sein Nachfolger es beim nächsten nangei völlig verdrängt.
Nachmittags wurde unter dem dangei, bei dem zuerst errichteten
Pfahl, ein gleicher pglale (Opfergestell), wie der auf dem geweihten
Reisfelde beim Saatfest, aufgestellt, diesmal mit weniger kawit. Statt
dessen opferte man gegen 4 Uhr ein Ferkel, befestigte es an einem
Querbalken und liess es dort hängen, bis es verweste.
Auch jetzt brachten die Mütter ihre Kleinen zum p e la le ; zuerst erschienen
die zwei ältesten Enkelkinder des Häuptlings, der jüngste
auf seinem Tragbrett, schön geputzt mit einem Kopftuch aus chinesischer
Seide; ebenso schön gekleidet war das junge Mädchen, das
die häwät auf dem Rücken trug. Der andere Enkel wurde, als zu
gross, nur durch seine häwät vergegenwärtigt, deren heilsamen Einfluss
man später auf die übliche Weise auf ihn übertrug, indem man
seinen Zeigefinger in einer am Tragbrett hängenden Schlinge hin- und
herbewegte (njinä). Die beiden Trägerinnen der h&wät hatten, wie
beim Saatfest, den von den vielen Opfergaben am p ela le ausströmenden
guten Einfluss in den Schlingen aufgefangen, um den bruwa der
Knaben etwas Angenehmes zu erweisen.
Nach Sonnenuntergang fand für alle, die augenblicklich in der am'in
des Häuptlings wohnten, also für Familienglieder im engeren Sinne,
Leibeigene und Priesterinnen, eine gemeinsame m$lä statt. Hinter ein