28 Einrichtung der Häuptlingswohnung.
Während meine Leute das Gepäck nach oben ins Gastzimmer brachten,
lud mich A k am Ig au zur Begrüssung seiner Familie in seine
Wohnung ein.
In gebückter Haltung über die Türschwelle steigend gelangte ich
in einen' schmalen langen Gang, der mitten in ein 8 x 12 m grosses
Gemach führte. Männer, Frauen, Kinder und Hunde bewegten sich
in dem rauchgeschwärzten Raume durcheinander.
Beim Lichtschein, der spärlich durch das grosse, mittelst einer Palmblattklappe
geschlossene Dachfenster (huwabw) hereindrang, bemerkte
ich längs den Wänden verschiedene gesonderte Räumlichkeiten, welche
den verheirateten Familiengliedern, die im übrigen alle zusammenlebten,
als Nachtquartier dienten. Längs der Galeriewand erhob sich ein 5 m
breiter. Herd auf dem etliche eiserne Töpfe itäring) auf Dreifüssen
zum. Köchen gestellt waren. A uf Wandgestellen über dem Feuer befanden
sich, durch den Rauch vor Feuchtigkeit und Insekten geschützt,
die Küchenvorräte: das sehr kostbare Salz, Bataten, Mais
und trockene Zuspeisen für den Reis.
Die Kochgerätschaften bestanden ausschliesslich aus flachen Eisenpfannen
' verschiedener Grösse, während zum Wasserholen grosse Bam-
busgefässe und Kalabasse dienten.
Ueber den Gestellen mit Esswaren befanden sich andere mit sorgfältig
gestapeltem Brennholz, das hier zum Trocknen ausgebreitet war.
Während ich die Umgebung musterte, hatten die Hausbewohner
Zeit gehabt, ; sich, von der Erregung, welche meine Ankunft verursacht
hatte, zu erholen, und ich begann die Hauptpersonenrder Gesellschaft
zu begrüssen. Die Töchter des Häuptlings und deren Ehemänner kamen
zuerst an die Reihe,. die jüngeren Söhne waren zum Glück nicht
allzu schüchtern.
Auch verschiedene Sklavenfamilien, die bei der Hausarbeit behilflich
sein mussten,' hausten, in diesem Gemache.
An der Aussenwand gegenüber der Tür {b^tamen), wo der Zimmerboden
etwas erhöht war, ständen in langer Reihe grosse Gonge und Tem-
pajan (chinesische Töpfe); die älteren und kostbareren waren mit den
übrigen Familienstücken w ie : alte Schwerter, Speere und Perlen, in
den gesonderten Räumlichkeiten geborgen.
Um die Anwesenden baldmöglichst von meiner beängstigenden
Gegenwart zu befreien, ging ich wieder auf die Galerie hinaus und sorgte
dort, dass mein Gepäck geschickt gestapelt wurde, damit für mein
Denuncili phot.
G E S C H N I T Z T E H A U S T Ü R D E S H Ä U P T L IN G S A K AM IG AU
nebenstehend ein Reisblock.
Lichtdruck Emrik & Binger, Haarlem.