K A P I T E L X X .
Reise zur Küste: von Long Blu-u nach Long Töpai — Passieren der westlichen Wasserfalle -§
Flössen des Rotang — In. Long Döho bei Bo A d jÄ n g — Aufenthalt wegen Hochwassers SK E r trinken
zweier Long-Glat -— Ankunft K w in g I r a n g s —- Weiterreise mit den Kajan — Passieren
des Kiham Udang — Wiedersehen mit dem Kontrolleur in Long Bagung — Begegnung mit Könja —
Ueber Uma Möhak, Udju Halang, Ana und Tengaron nach Samarinda.
Am 13. April fand unsere langersehnte Abreise von Long Blu-u
endlich statt. Die Kajan, die durch den Bau ihrer eigenen Wohnung
und andere Arbeiten daran verhindert waren, uns zur Küste zu begleiten;
« brachten uns jetzt nach Long Töpai, teils um etwas zu verdienen,
teils um auch etwas für uns getan zu haben. Am ersten Tage
fuhren wir; bis Batu Sala, übernachteten dort und trafen bereits am
Vormittag des folgenden Tages in Long Töpai ein.
Das Flusstal verbreitert sich vom Batu Mili an; unmittelbar an den
Ufern befinden sich nur wenige Hügel und erst in grösserem Abstand
sind einige Berge sichtbar. Zwischen den zahlreichen o o Inseln bei
Lulu Njiwung wählt man, je nach dem Stand des Wassers, um die
vielen Stromschnellen zu vermeiden, ein verschiedenes Fahrwasser. Von
der Mündung des Mörase an tragen die flachen Ufer nur Gestrüpp,
niedrigen Wald und einige Reisfelder. Bei Long Töpai erreichen die
Ausläufer des Batu Lösong, der sich hier dem Mahakam nähert, dessen
Ufer.
Long Töpai stellt oberhalb der Wasserfälle die wichtigste Niederlassunog
der Lonog -Glat vor,* w0eniger ihrer Grösse, als der Persönlichkeit
ihres Häuptlings Bo Lea wegen. Der Häuptling von Lulu Njiwung,
Ding Ngow, ist in bezug auf seine Geburt zwar vornehmer, er ist
aber ein junger, unbedeutender Mann, während Bo Lea als bejahrter
Mann und energische Persönlichkeit, trotzdem er nur der Sohn einer
p a n jin ist, in den Augen der Bahau viel mehr Ansehen geniesst. Sein
Einfluss lässt sich bereits daraus beurteilen, dass bei der Teilung der