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Symbolische Heiratserklärung. -365
und der Wohnung der Auserkorenen vollständig füllte Das Holz war
als Brennholz von ungefähr 70 cm Länge gehackt und zwischen zwei
Stützbalken der Wohnung aufgestapelt worden. Zwischen das Brennholz
waren 5 Stücke eines Baumstammes gelegt, an deren abgeplatteten,
hervorragenden Enden die Versorgung ddr Frau durch den Mann
sinnbildlich dargestellt worden war. Die Symbole bestanden in einem
Beil (ase), als Versprechen; Holz hacken zu wollen, einer Hacke (bekong\
als Versprechen, das Holz fein bearbeiten zu wollen, wie es beim Bau
der Böte notwendig ist, und drei verschiedenen Tellern (uwif), einem
grossen und zwei kleineren, als Versprechen, für Reis {kauen) und
Zuspeisen (udjo) sorgen zu wollen. Neben dem Holzstapel legt der
Mann eventuel|g auch noch Geschenke nieder. E s glückte D e m m e n i ,
einige gute Aufnahmen von dem Stapel zu machen und einiges über die
Hochzeitsgebräuche bei den Mahakamstämmen zu erfahren.
Die Gebräuche sind bei den verschiedenen Stämmen und auch, je
nachdem es sich um Häuptlinge, Freie oder Sklaven handelt, verschieden.
Im allgemeinen wird eine Heirat zwischen Häuptlingen auf die gleiche
Weise wie zwischen Freien vollzogen; nur die Sklaven heiraten ohne
Zeremonien, doch gilt der Ehebund bei ihnen für ebenso fest als bei
den anderen. Die Häuptlinge der Long-GIat richten den Holzstapel
nicht u n t e r , sondern v o r dem Hause der Geliebten auf und fügen
zu den üblichen Symbolen einer Heiratserklärung auch noch schöne
Geschenke für die Braut. Von dieser Sitte weichen die Mahakam Kajan
insofern ab, als der junge Mann den Stapel in der Wohnung auf dem
Gestell, das über dem Herde zur Aufbewahrung von Brennholz dient,
errichtet.
Tritt bei den Freien ein junger Mann mit einem jungen Mädchen
in den Ehebund, so wird er. von seinen Freunden unter Beckenschlag
in das Haus der Braut geleitet; die Hochzeitsgeschenke werden gleich
mitgebracht. Wie am Mendalam zieht auch am Mahakam der junge
Ehemann zuerst ins Haus seiner Schwiegereltern. Folgt dagegen ausnahmsweise
.die junge Frau dem Manne, so wird sie von ihren Freundinnen
zu ihm geleitet. Nach der Ankunft setzen sich beide neben
einander auf den Boden, der Mann links, die Frau rechts, und essen
einige gekochte Reiskörner, die auf einem Bananenblatt rechts von
ihnen liegen; der Mann macht dabei den Anfang.- Diese Zeremoniewird
mit „bgkgsow" bezeichnet und leitet nur eine vorläufige Ehe ein,
während welcher das Paar verschiedenen Verbotsbestimmungen unter