und an der körperlichen Uebung; von einer Preisgewinnung ist nie
die Rede, auch wird nie einer mattgesetzt, so dass auch der Ungeübteste
so lange mitspielen kann, als er will. Es beteiligten sich 20— 30
Männer am Spiel.
In dem auf nebenstehender Tafel dargestellten Augenblick hat die
rechts im Vordergrund stehende Figur ohne Kopftuch soeben den
Kreisel geschleudert, der im Schatten des Hauses, vom Beschauer aus
links, unter dem Arm des in Wurfbewegung begriffenen Mannes zu
erkennen ist. Dieser sowie zwei andere Männer links im Hintergründe
halten ihre Kreisel in der Hand, bereit sie im nächsten Moment den
Vorgängern nachzuwerfen. Weiter rechts ist ein Mann noch gerade in
der Wurfbewegung begriffen, hat aber augenscheinlich mit seinem
Kreisel das Ziel verfehlt.
Bereits einige Tage vor diesem Wettspiel hatten sich einige Männer
nach der Rückkehr vom Reisfeld noch . in der Dämmerstunde im Spiel
geübt. Das Kreiselspiel wird, wie verschiedene andere, nur gelegentlich
des Saatfestes betrieben. Auch noch in der letzten Saatperiode
nehmen Erwachsene, meist aber kleine Knaben mit kleinen Kreiseln,
das Spiel wieder auf. A u f andere Weise wird das Kreiselspiel auch
von den Malaien an der Westküste gepflegt.
Abends erwies sich der Versammlungssaal als viel zu klein, um
alle, die das hudo lakeuj der Frauen, unter U n i a n g A n j a s Leitung,
ansehen wollten, aufzunehmen, trotzdem die Kajan vom Ikang und
viele weiter wohnenden Familien bereits vor. Einbruch der Dunkelheit
.sich auf den Heimweg gemacht hatten. Wir trugen das unsere zum
Feste bei,: indem wir mit Petroleumlampen den Tanzplatz erleuchteten,
der sonst nur durch Harzfackeln spärlich erhellt wird, was vielleicht
für die Augen, der Kajan, aber nicht für die unseren genügte, um
von dem Schauspiel einen richtigen Eindruck zu erhalten. Zum Glück
bereitete unsere Extravaganz uns viel Genuss,, denn sechs junge Frauen,
die nicht nur mit ihrem ÄeuSseren, sondern auch mit ihren Leistungen
zu glänzen verstanden, folgten U n i a n g . Diese hatte zwar bei
ihren 30 Jahren, in denen sie oft kränk gewesen war, viel an Schönheit
eingebüsst, war aber ihrer Rolle als Vortänzeriri immer noch würdig; sie
führte nicht nur die Tanzschritte, sondern auch die begleitenden Arm-
bewegurtgen mit Grazie aus; Nach einer bestimmten Melodie, welche
auf einer Guitarre (sape) gespielt wurde, tanzte U n i a n g auf echt indische
Weise, mit viel Beugungen und ruhigem Bewegen der Gelenke, aber
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