3l 2 Am Pakate.
hatte. A uf den langen, spitzen Blättern der Begonien wechselten Gold
und Silber mit prächtigem Rot, Braun und Violett, während die marmorierten
Blätter der Erdorchideen ein mit dem Alter wechselndes
Farbenspiel zeigten. Die Pflanzensucher hielten eine reiche Ernte, was
um so. erwünschter war,. als die auf der vorigen Reise gesammelten
Pflanzen während des langen Aufenthaltes bei den Kajan umgekommen
waren. In kurzer Zeit erreichten wir den Gipfel des Berges, der
nur spärlich mit Gestrüpp und krautartigen Pflanzen bedeckt und durch
den Regen stark zerklüftet und erodiert war. B i e r machte sich sogleich
an die Arbeit und bedauerte nur, dass zahlreiche, höhere Berge die
Aussicht beeinträchtigten. Die auf das hohe Kalkgebirge Batu Matjan
im Norden, den Batu Lösong im Süden und viele andere Punkte in
der Umgebung ausgeführten Peilungen machten jedoch auch diese
Exkursion, wertvoll. Abends kehrten wir steif und nass ins Dorf zurück,
wo B a r t h , und D em m e n i die Zeit in Gesellschaft von K w i n g
I r a n g , dessen ältestem Sohn und dem freundlichen Häuptling Bo A n je
und dessen Frau verbracht hatten. Unter dem angenehmen Eindruck
dieser Unterhaltung bot man uns eine reiche Mahlzeit mit Huhn,
Eiern und Früchten an. Um 7 Uhr abends lagen wir bereits in tiefem
Schlaf. Unserer Gesellschaft schien es hier sehr gut zu gefallen, ich
dagegen wollte lieber so früh als möglich weiter reisen. Die Fahrt
hatte aber bei dem niedrigen Wasserstande und der Grösse des einen
Bootes ihre Schwierigkeiten, daher langten wir erst um 1li3 Uhr bei
der mir von früher her bekannten Niederlassung der Pnihing am Pakate,
einem kleinen Nebenfluss des Tjöhan, an. D em m e n i hatte auf
der Fahrt eine gute Aufnahme des Kiham Tukar Anang machen
können,7 eines Wasserfalles, der durch im Flussbette liegende Kalkblöcke
gebildet , wird.
Wie die anderen grossen Niederlassungen der Pnihing steht auch
die am Pakate unter mehreren Häuptlingen, von denen jeder über
seiner Wohnung ein erhöhtes Dach und vor ihr eine verbreiterte Galerie
besitzt, so dass das Dach der Pnihing nicht wie dasjenige anderer
Bahauhäuser eine nur einmal , sondern eine me;hrfach unterbiochene
Linie, aufweist. Einer dieser Häuptlinge ist stets der angesehenste,
hier war es P a r e n . Wir Europäer hielten in seiner Galerie Einzug,
während die Malaien* beim Häuptling B a n g einquartiert wurden. Da
sich beinahe alle Hausbewohner auf den Reisfeldern aufhielten, hatten
wir Zeit, zuerst an unsere eigenen Angelegenheiten zu denken, unter
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