Stützen für den Theodolit dienten, mit dem B i e r einiog e Peilunogen im
Mahakamgebiet vornehmen wollte. Wir befanden uns auf 950 m Höhe,
direkt gegenüber dem Ober-Kapuas-Kettengebirge, dessen zwei Erhebungen,
Tipung und Dadjang, dicht vor uns lagen. Die Bergkette
setzte sich, soweit wir sie nach Osten verfolgen konnten, .im Gebiete
des oberen Mahakam weiter fort und schien an Höhe immer mehr
zuzunehmen. Der Mahakam hat sich in nord-östlicher Richtung in
diese Kette sein Bett gegraben. Die zu beiden Seiten des Mahakamtales
hinter einander aufsteigenden Bergrücken boten einen prachtvollen
Anblick. Der Abstand war aber zu gross und die Luft zu undurchsichtig,
um in dem Panorama irgend welche Einzelheiten wahrnehmen
zu können. Der Howong schlängelte sich durch ein Hügelland, das
in dem alles bedeckenden dunklen Grün hie und da hellere Töne
zeigte,' die von- älteren und jüngeren Reisfeldern der Pnihing, welche
hier seit langen Jahren wohnten, herrührten. Nach Westen und Süden
benahm uns der Lükudjang jede Aussicht.
A u f dem Rückwege sahen wir uns nach einem Punkt um, von dem
aus B i e r auch einige .Bergspitzen im Westen anvisieren konnte.
In unserem Lager angekommen fanden wir bereits einen grossen
Teil unseres Gepäckes vor, aber B a r t h und Demmeni hielten sich
immer noch im Lager am Bötjai auf, das sie nicht verlassen wollten,
bevor alles Gepäck abgeholt worden war.
T i g a n g A g in g , der, sich in A k am I g a u s Abwesenheit als Herr und
Meister aufspielte, wollte bereits am anderen Tage den Geistern auf
der Wasserscheide opfern [napo) lassen, aber bevor alle und alles im
Lager beisammen waren, konnte davon keine Rede sein. So machten
sich anderen Tages alle Träger und Malaien mit T i g a n g wieder auf
den Weg zum alten Lager. Beinahe alle Männer brachten mit grösser
Kraftanspannung an diesem Tage zwei Mal eine Fracht nach oben |
trotzdem bheb aber irnmer noch ein Rest im Lager am Bötjai zurück.
Da Demm eni sich von der Reise etwas ermüdet, im übrigen aber
wohl fühlte, blieb er noch unten, während der Kontrolleur bei uns im
Lager ein traf.
Trotz der grössten Sparsamkeit begann der Reismangel so fühlbar
zu werden, dass wir abends berieten, was weiter zu tun sei. Dass
B i e r mit-seiner Aufnahme begann, war dringend notwendig, daher
wurden ihm drei Malaien und drei Kajan mit einer genügenden Menge
Reis zugeteilt, um am folgenden Morgen die Messungen anfangen
Taf. 44 .