Dose voll Fingerringe nach der anderen verschwand, wobei die Frauen
den Kindern stets .den Vorrang Hessen. Um die Austeilung der kleinen
Geschenke, die wegen unserer Unkenntnis der Sprache recht einförmig
verlief, etwas zu beleben, versteckte ich die Perlen, Nadeln oder Ringe
in meiner Hand oder. hielt diese so fest, dass jede nur mit einer
kleinen Anstrengung- '. zu ihrem Geschenk gelangen o o o o konnte. Die Zuschauer
amüsierten sich herrlich über die Bemühungen derjenigen, die
an der Reihe war. Einige wurden verlegen, aber keine wurde böse.
Bald wurde unsere Umgebung so vertraulich, dass einige die wenigen
Worte Busang, die" sie kannten, zu sprechen wagten. Mit hübschem,
geblümtem Zeug, Perlenketten und dergl. suchte ich die Frauen zu
bewegen, mir einiges von ihrem Hausrat und ihren Kleidungsstücken
zu verkaufen und war mit meinen vorläufigen Unterhandlungen sehr
zufrieden., Schnitzarbeiten und andere Kunstartikel konnte ich nicht
erhalten, weil die Pnihing nichts derartiges herstellen, wohl aber einige
Röcke mit hübschen Rändern, einige Hüte und, was uns ebenfalls
sehr willkommen war, eine grosse Menge Reis, Hühner und Früchte.
Böte, deren ich immer noch nicht genug, hatte, konnte ich hier nicht
kaufen, doch sollten sie in der Pnihingniederlassung am Tjehan zu
haben sein.
An der Mündung des Tjbhän in den Mahakam liegt der Liang
Karing, dessen schöne weisse Kalkfelsen die Landschaft beleben. In
der Hoffnunog>, von diesem Berog e aus eine ogute Uebersicht über diesen
Teil des oberen Mahakam zu erhalten, beschlossen wir, in dem an
der Mündung - gelegenen Pnihinghause zu übernachten. Morgens früh
brachen wir von I.ong 'Kup auf und erreichten zuerst B e l a r e s Niederlassung,
an' der wir nicht Halt machten, da die Pnihing augenblicklich
auf ihren Reisfeldern wohnten und der Häuptling sich mit
einigen Männern auf der Jagd am oberen Mahakam befand. Schon
seit Jahren zog B e l a r e , sobald er die Zeit dazu fand, für viele Wochen
in den: Wald und lebte dort fast. gänzlich von dem, was der Wald
ihm lieferte.
Um 12 Uhr legten unsere Böte bei der Niederlassung am Tjöhan
an. Die Hausbewohner erklärten, keinen Weg auf den Liang Karing
zu kennen und, däfich ihre Abneigung gegen Besteigungen dieser Berge
kannte, schickte ich M a r i n g K w a i , einen jungen Mann, der bereits
im Jahre 1897 mit meinem Pflanzensucher D j a h E r i einen Gipfel des
Liang Karing bestiegen hatte, und S u k a , der für dergleichen Exkur-
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