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einem Felsvorsprung auf neun Särge aus ausgehöhlten Baumstämmen
aufmerksam, die zwischen dem Fuss der Wand und einem grossen
Kalkblock in drei Reihen übereinander gestapelt standen. Die Särge
mussten bereits alt sein, denn durch den eingesunkenen Boden des
einen kam ein Schädel zum Vorschein.
Einer der Kajan erstieg, um besser sehen zu können, einen höher
gelegenen Punkt und winkte uns, ihm zu folgen. Wir überblickten nun
den ganzen Fuss der Felswand, an der sich in langer Reihe Gruppen
von Särgen befanden, die mit den danebenstehenden Waffen und
Kleidungsstücken im grellen Sonnenlicht einen unheimlichen Eindruck
auf uns machten; dazu fürchteten wir uns, von Pnihing überrascht zu
werden. Still begaben wir uns nach der anderen Seite der Felswand,
die uns einen geeigneten Standpunkt zur Aufstellung unseres photographischen
Apparates versprach. Den beiden Kajan war es ebenfalls
unheimlich zu Mute, sie folgten uns aber doch stillschweigend.'
Von der anderen Seite konnten wir alles gut übersehen: die Särge,
welche von der überhängenden Wand vor Regen beschützt wurden,
standen über und neben einander um grosse, viereckige Kisten herum,
in denen sich durch einander alle Dinge befanden, welche den
Toten für das Leben im Jenseits mitgegeben werden, wie Tragkörbe,
Hüte, Schilde und Waffen; daneben dienten mit der Spitze nach oben
in die Erde gesteckte Speere zum Aufhängen von Kriegsmänteln
und Hüten.
Die Särge waren unverziert und bestanden nur aus ausgehöhlten
Baumstämmen, die mit einem Brett oder Schild lose bedeckt waren.
Dagegen trugen alle Kisten mit den Gegenständen farbige Malereien,
hauptsächlich Masken böser Geister; eine Kiste zeigte an einer Seitenwand
ein Relief von 3 dm grossen, bunt bemalten Menschenfiguren.
D e m m e n i und ich fühlten uns durch dieses stille, grellbeleuchtete
Schauspiel unter der hohen, weissen Wand mit dem finsteren Urwald
ringsherum wie von einem Traume befangen. Während wir alles Rheine
Aufnahme vorbereiteten, erschien zu unserem Schreck plötzlich
ein Hund vor uns, der uns sogleich eine Gesellschaft Pnihing vermuten
liess. Das Tier sah so abgezehrt aus, dass es augenscheinlich bereits
lange Zeit umhergeschweift war; die Kajan erzählten uns, dass die
Pnihing ihre Hunde, wenn sie bissig und daher Kindern gefährlich
wurden, bisweilen verstiessen. Unsere Gemütsverfassung wurde dadurch
aber nicht ruhiger, daher beeilten wir uns mit der Aufnahme. Unsere