K A P I T E L X I I I .
Der Mahakam in seinem .Ober- Mittel- und Unterlauf,— Bewohner des Mahakamgebietes Vorgeschichte
der Stämme — Stellung und Einfluss der'Fremden — Ursprüngliche Bewohner am oberen
Mahakam — Vorherrschaft der Long-Glat — Kwing Irang und dessen Stellung unter den übrigen
Häuptlingen — Verkehr und Handel unter den Stämmen — Selbständigkeit der Stämme — Verteilung
der Ländergebiete — Bestimmungen in bezug auf Feld- und Waldfrüchte, Buschprodükte,
Jagd und F is c h fa n g Industrie — Verkehr mit den Nachbarländern — Handel und Handelswege.
Der Mahakam (im Malaiischen; Mökäm im Busang) ist von den
Strömen Borneos, die sich an der Ostküste ins Meer ergiessen, der
grösste. Er entspringt unter dem Namen Shlirong an der südwestlichen
Seite des Batu Tibang, eines wahrscheinlich vulkanischen Berges,
der sich in der Fortsetzung des Ober- Kapuas- Kettengebirges, das
aus alten Schiefern besteht, erhebt. Der Mahakam folgt anfangs einem
Längstal dieses Gebirges, aber bald nachdem sich der Shlirong mit
dem Söliku, einem zweiten Quellflüsschen, das auf dem Lasan Tujan
entspringt, auf 550 m Höhe vereinigt hat, bricht der Fluss in südwestlicher
Richtung der Reihe nach durch alle Ketten des Gebirges hindurch.
Bis zur Mündung des Howong, auf etwa 300 m Höhe, behält
der Mahakam diese Richtung bei, wendet sich hier, in gleicher Entfernung
von dem Batu Lösong, ungefähr gerade nach Osten und biegt
dort, wo dieses Sandsteingebirge sich unter dem Namen Batu Ajo
nach Süden fortsetzt, ebenfalls nach Süden. An der Biegung bei Long
Töpai hat sich der Fluss durch die weissen Hornsteinschichten, auf
denen das Sandsteingebirge liegt, nur ein schmales 15^—40 m breites
Bett erodieren können, während das Flussbett oberhalb Long Töpai an
einigen Stellen eine Breite von 206 m erreicht.
An der Verengung bildet der Mahakam eine lange Reihe von
Wasserfällen, die von oben nach unten folgende Namen tragen: Kiham
(Wasserfall im Busang) Ulu, Kiham Hida, Kiham Nub, Kiham Lobang
Kubang, Kiham Binju, Kiham Kfenhe. Unterhalb dieser verengten