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nach hinten den Abschluss bildet, entlehnt sein Motiv der Zeichnung
auf einem Prunkgrab (song) und wird kalong song sgpit genannt
(sgpit — Hinterseite der Tätowierung).
Das Mittelstück der Schenkeltätowierung lässt das Knie der Long-
Glat-Frauen unbedeckt und weicht hierin von demjenigen der Frauen
in Udju Halang ab, bei denen die Tätowierung bis zur halben Kniescheibe
herabreicht. Bei diesen Frauen werden die Figuren unten auch
nicht, wie bei denen der Long-Glat, durch Linien begrenzt. Während
bei den Long-Glat die klinge, igdäk, oder wie sie sie nennen, die
tgrong igtik, in wechselnder Richtung angebracht werden, richten die
Frauen der Uma-Luhat die Figuren stets mit den Tierköpfen nach
unten, ausserdem ist bei ihnen die Tätowierung an der Aussenseite
des Beines um eine Figurenreihe höher. Die Long-Glat beginnen mit
der Ausführung der Tätowierung an der Vorderseite, die Uma-Luhat
an der Hinterseite des Beines.
Auf den ersten Blick tragen die Muster bei beiden Stämmen den
gleichen Charakter; die Mittelstücke bestehen beinahe stets aus Bögen,
deren abgewandte Enden in mehr oder weniger deutliche Tierköpfe
auslaufen. Diese stellen entweder den Kopf des Nashornvogels oder,
wenn Zähne vorhanden sind, den einer Naga dar. Die Zwischenräume
werden mit zierlichen Arabesken ausgefüllt. In diesen Füllfiguren sind
die Motive, denen sie ihr Entstehen verdanken, oft sehr schwer zu
erkennen; bisweilen treten aber auch hier deutliche Tierfiguren zu
Tage. So sind z. B. auf Tafel: Tätowierung F . für die innere Verzierung
des terong bgtik der Long-Glat (Fig. a), bei dem eine doppelte, gleich-
mässige Nagafigur das Hauptmotiv bildet, zwei Nagaköpfe gebraucht,
die sich in der Mitte vereinigen, nur ein Auge besitzen und noch
rechts und links zwischen den aufgesperrten Kiefern eine Zunge hervorstrecken.
Die Oberkiefer besitzen noch eine Reihe Zähne, die
aber nicht mehr mit ihnen in Verbindung stehen. Sowohl die Oberais
die Unterkiefer verlaufen in zierlichen Bögen, die sich mit anderen
vereinigen. Die unteren Nagaköpfe haben zu beiden Seiten die Augen
eingebüsst, ein seltener F a ll; die beiden Kiefer tragen aber noch Zähne.
Vergleicht man die Mittelfigur von a mit der von b, so sieht man,
dass diese sich von jener ohne viele Uebergänge ableiten lässt, während
aber das ursprüngliche Kopfmotiv in a noch deutlich erkennbar ist,
ist e an und für sich nicht verständlich.
Die Motive, welche den Tätowierungen der Frauen zu Grunde liegen,