sind in allen Ständen die gleichen, nur sind auch bei diesen Stämmen
der Entwürf und die- Ausführung bei Häuptlingsfrauen besser als bei
Sklavinnen, auch sind die Figuren bei jenen oft grösser (Tafel: Tätowierung
G.,- Fig. d, Tätöwiermuster einer Sklavin; T a fe l: Tätowierung
H., Fig. e und f, Tä'towiermuster angesehener Frauen). Die Anzahl
Reihen- zur Füllung der Vorderseite ist bei den Sklavinnen dementsprechend
j grösser.
Alle -diese Figuren werden mit zwei tgrong bgtik, einer rechten und
einer linken Hälfte, auf das Bein abgedrückt. Einfachere Figuren, die
vom Schnitzkünstler weniger sorgfältig bearbeitet worden sind, zeigen
bisweilen asymmetrische Hälften. Von den Figuren ä und b wollte man
mir nur eihe Hälfte verkaufen, daher sind die'Figuren bei der Konstruktion
symmetrisch' geworden dagegen sind d, e und f mehr oder weniger
asymmetrisch.'
Völlig abweichend ist die alte Form der Uma-Lühat (Fig. c), die
ebenfalls für, das'Mittelfeld der ' Schenkeltätowierung benützt wird In
den 4 Ecken finden wir je ;d en stilisierten Kopf'eines Nashornvogels.
Berücksichtigt man, dass es'mir nur ab' und zu glückte) das Tätowiermuster
einer Frau käuflich zu erwerben, und dass ich durchaus nicht
immer das Schönste erlangen konnte, so kann man sich den Formen*
reichtum denken, der diesen Stämmen zur Verzierung einer viereckigen
Fläche, auf der als Motiv nur ein Bogen angegeben ist, zu Gebote steht.
Der den unentwickelteren Völkern so häufig gemachte Vorwurf, dass ihre
Kunst von Armut zeuge,- trifft für die Bahau in diesem Fall nicht zu.
Das Gleiche gilt auch ] für die Seitenstücke, die rechts und- links
vom Mittelfelde.; angebracht. ’ werden und die stets Stilisierungen von
Federn des Afgüsfäsans vörstellen.. Die Long-Glat bezeichnen sie als
^kgnjuj jau k du '\ Auch hier habe ich das kaufen müssen, was man
mir gerade abtreten wollte. So ist von den Mustern, d ie . ich erhielt,
nur dasjenige für: die Schenkeltätowie'rurig der Fong-Glat vollständig;
dagegen fehlen bei den fünf (Tafe l: Tätowierung I.) abgebildeten
Mustern bei ä und b das obere Ende, während c, d und e nur kleine
Stücke des Ganzen vorstellen.
Alle diese Muster haben die schönen Augen -auf den langen Flugfedern
(kgrip) des Argusfäsans \kwe) zum Motiv und es spricht für die
Phantasie der Bahau, dass sie die auch im übrigen schöne Zeichnung
auf der Feder nicht ohne weiteres übernommen, sondern sie durch
eigene Erfindungen ersetzt! haben.
Dr. Nieuwenlniis fec.