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unseres ganzen Aufenthaltes, von Kindern, die noch kaum laufen konn-
ten, an bis zu weisshaarigen Alten, mit allerhand Dingen, von denen
sie glaubten, dass sie uns interessieren könnten. Oeffnete ich einen
Packen Perlen von einer neuen Art oder ein besonders schönes Stück
geblümten Kattuns, so entschloss sich so mancher, uns einen geliebten
Gegenstand abzutreten, falls wir Reis, Eier oder Früchte als Kaufpreis
nicht genügend fanden.
Beim Einkauf der Ethnographica ging ich, soweit Umstände und
Mittel es erlaubten, darauf aus, nicht nur alles, für das tägliche Leben
den Eingeborenen Notwendige, sondern auch alles, was ihnen zur
Verschönerung ihres Daseins dient, zu erwerben. Schon früher war es
mir aufgefallen, dass die Bahau in der Herstellung von Gegenständen,
die sich durch Form und Farbe äuszeichnen, eine hohe künstlerische
Entwicklung erlangt haben. Dies ist besonders bei den Gegenständen
der Fall, für die sie bei den Malaien einen Absatz und daher auch
einen Ansporn zu weiterer Vervollkommnung finden, wie z. B. im
Schnitzen von Schwertgriffen und im Schmieden von Schwertern. Diese
schönen Industrieprodukte der Bahau geben uns daher eine Vorstellung
von dem, was sie leisten könnten, wenn die Umstände ihnen die
nötige Anregung verschafften.
Indem ich sehr hohe Belohnungen für besonders schöne Gegenstände
aussetzte, suchte ich denn auch den Arbeisteifer der Künstler
im Stamme anzuspornen, und diesem Verfahren habe ich in der Tat
einige aussergewöhnlich schöne Stücke zu danken. Hierbei beschränkte
ich mich natürlich darauf, den gewünschten Gegenstand anzugeben;
die Art der Verzierung und Ausführung überliess ich ihnen vollständig.
Leider stiess ich gerade bei der Erwerbung der interessantesten
Kunstprodukte auf besondere Schwierigkeiten, die auch durch hohe
Preise nicht zu überwinden waren. Die oft wundervoll geschnitzten
Kindertragbretter (hawät) werden z. B. nicht verkauft, weil die Seele
des Kindes lange Zeit in . ihnen haust; das gleiche gilt für andere
dem Kinde gehörige Gegenstände. Daher musste ich, hauptsächlich
bei den Kajan am Mendalam, derartige Dinge neu herstellen lassen.
Bei den Kajan am Mahakam wagt man es nicht, die Kleider unerwachsener
Kinder zu verkaufen; mit den Tragbrettern ist man hier
dagegen weniger ängstlich.
Glücklicher Weise waren die Schwertgriffe aus Hirschhorn käuflich,
allerdings nur zu hohen Preisen, da die Malaien, die, sobald sie Geld