Sala den Häuptling P a r e n und dessen Familie begrüssen. Die Berichte
lauteten zwar nicht ermutigend, aber gestorben war Li noch nich.t,
daher machten wir uns schnell auf die Weiterreise und erreichten um
4 Uhr Napo Liu, die Niederlassung,, in der. L i als Gemahl der Frau
E ro lebte, die hier Häuptling, der Ma’-Suling 'war.
Die -Niederlassung bestand aus mehreren grossen, langen Häusern
und einigen kleineren von' .'malaiischer Bauart und befand sich aut
einem grossen;: .flächen Terrain, das trotz des augenblicklich bedeutenden
Wasserstandes doch noch. 4 m hoch war und daher von Ueber-
schwemmung nur selten zu leiden-haben konnte. Mitten in der langen
Reihe erhob' sich das besonders grosse' Haus, das die Häuptlingsfamilie
mit ihren Sklaven bewohnte.' W.ährend . ich. den langen mit Einkerbungen
versehenen Baumstamm'emporkletterte,’bemerkte ich, dass das
Haus ganz neu. war. .Seine Wände waren grösstenteils noch nicht
bearbeitet und auch Feuerherde und allerhand Vorrichtungen an der
Galerie waren noch nicht angebracht worden. Zum Umschauen liess
man mir aber keine Zeit,-sondern führte mich sogleich in die grösse
amm zum Kranken. Dieser lag in einem Raume, der von dem übrigen
grossen Gemache durch eine Wand geschieden war. Der früher
bereits magere Mann war nun zum Skelett abgemagert und lag mit
der für die dunklen Rassen charakteristischen grüngrauen Totenfarbe
halb bewusstlos: da. Viele Frauen - sasseri mit gedrücktem Ausdruck
um ihn herum, suchten ihm mit kaltem ..Wasser das Haupt zu kühlen,
ihm noch etwas Nahrung beizubringen und'ihn durch Zuspruch bei Besinnung,
zu erhalten. In dem weiten Räum befanden sich viele Menschen,
Bahau und Malaien, die alle schweigend Betel kauten, den B ü l a n , die
Häuptlingstochter, umherreichte.
Bereits der erste Eindruck des Kranken flösste mir wenig Hoffnung
ein, als . ich auch keinen Puls mehr fühlte, wusste ich, dass hier nicht
mehr zu helfen'war. Hätte man mich trotz der Verbotszeit einiue Taue
. O o
früher gerufen, so wäre die Aussicht auf Rettung viel grösser gewesen;
denn die Krankheit, akute Malaria, hatte den für Mittel-Borneo typischen
Verlauf genommen. Die Fieberaiifälle hätten, sich während 14 Tagen
wiederholt, bis: sich; häufige und: wässrige : Entleerungen des Darmes
mit tenesmi eiristeilten, welche den. Zustand des Kranken komplizierten.
Während der letzten 4 Tage war der Patient dadurch sehr geschwächt
worden, trotzdem das Fieber stark nachgelassen hatte. Wegen des lä li
n u g a l der Kajan hatte man gewartet, mit dem Resultat, dass die
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